Was wächst da Außergewöhnliches im Wald?

Plößberg. Mit einem außergewöhnlichen Projekt verdeutlicht die Ziegler Group ihren Anspruch, etwas Besonderes zu sein. Zusammen mit dem mehrfach ausgezeichneten Architekturbüro Brückner&Brückner realisiert Europas größter holzverarbeitender Betrieb ein futuristisches Verwaltungsgebäude komplett aus Holz.

Von Udo Fürst

Ziegler Group GmbH Plößberg Gemeinde Logistik Spatenstich
Spatenstich für das neue Verwaltungsgebäude der Ziegler Group! Von links: Thomas Ludwig, Vorstand Volks- und Raiffeisenbank Nordoberpfalz, Bürgermeister Lothar Müller, Architekt Peter Brückner, Landrat Wolfgang Lippert, Ziegler-Prokuristen Michael Wachsmann und Andreas Sandner, Josef Reger von Reger Bau GmbH und Alexander Riedl von Holzbau Riedl. Foto: Fürst

Wenn ein Branchenriese wie die Ziegler Group und ein mehrfach preisgekröntes Architekturbüro wie Brückner & Brückner ein gemeinsames Projekt aushecken, sind Überraschung und Genialität garantiert. So verwundert es nicht, dass sich die Partner für das neueste Vorhaben des Multi-Unternehmens etwas ganz Besonderes ausgedacht haben: Am südlichen Rand des riesigen Firmenareals in Betzenmühle (Gemeinde Plößberg) entsteht ein futuristisches Verwaltungsgebäude aus Brettsperrholz.

Schon die Fassade ist mit keinem anderen Bauwerk in der Region zu vergleichen: Das Gebäude wird in 18 Meter hohe Baumstämme gekleidet und auch sonst wird Holz das beherrschende Material in dem viergeschossigen Trakt sein. Beeindruckend sind auch die Ausmaße des Gebäudes: 35 mal 35 Meter groß, 18 Meter hoch, 3.300 Quadratmeter Brutto- und 2.161 Quadratmeter Nettofläche sowie 13.780 Kubikmeter Rauminhalt. Kein Wunder, dass Ziegler-Prokurist Michael Wachsmann das Gebäude als einzigartig bezeichnete. Am Montag erfolgte der Spatenstich, zu dem Wachsmann neben zahlreichen Ehrengästen auch Landrat Wolfgang Lippert und Plößbergs Bürgermeister Lothar Müller begrüßte.

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Alexander Riedl (links) vom Generalunternehmer Riedl Holzbau überreichte Ziegler-Prokurist Michael Wachsmann ein Bild vom neuen Gebäude Foto: Udo Fürst

Zuvor hatte der Prokurist das Unternehmen und dessen dynamisches Wachstum vorgestellt. Die 18 zur Ziegler Group gehörenden Firmen mit 1.000 Beschäftigten hätten mittlerweile die 300- Millionen-Euro-Umsatzgrenze überschritten. „Mit steigender Tendenz“, betonte Wachsmann. Mit circa 1.900.000 Festmetern Einschnitt im Jahr 2018 sei das Sägewerk das größte in Europa. Neben dem Kernbereich Holz macht Ziegler Geschäfte in Logistik in Wiesau und mit Dekoartikeln in Schönhaid. 120 firmeneigene Lastwagen und die Fahrzeuge von 70 Subunternehmern unterstreichen die atemberaubende Entwicklung zu einem der größten Logistikunternehmen der Oberpfalz.

Holzbau der Extra-Klasse: Neu und einmalig!

Dass man es eilig hat mit der Realisierung des neuesten Vorhabens, beweist auch, dass bereits die Kellerdecke betoniert ist. Wenn dann noch in diesem Jahr die zwei Treppenhäuser stehen, war es das auch schon fast mit dem Baustoff Beton. „Sonst wird fast alles, von der Fassade bis zu den Büromöbeln, mit Ziegler-Produkten, also Holz, gebaut“, erklärte Architekt Peter Brückner. Das Gebäude sei eine Art Musterhaus und sicherlich einmalig in der Oberpfalz, sagte Brückner und zog einen Vergleich mit der Wiege des Unternehmens: Die alte Sägemühle entstand ebenfalls auf einer Lichtung. Auch Alexander Riedl, Geschäftsführer des Generalunternehmens Riedl Holzbau aus Waldthurn, sieht in dem Projekt etwas Einmaliges, das seine Firma, obwohl sehr erfahren in diesem Bereich, noch nie so gebaut habe.

Ende 2019 soll das Verwaltungsgebäude fertig sein. Dann ziehen zwischen 100 und 120 Angestellte in dieses außergewöhnliche Haus ein.

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So soll das neue Ziegler Group-Verwaltungsgebäude einmal aussehen: Das neue Verwaltungsgebäude bei Nacht zeigt diese Animation des Architekturbüros Brückner&Brückner. Foto: Brückner

Bilder: Udo Fürst (2)/Brückner

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