Ziel erreicht: Erste Naturparkschule der Region

Grafenwöhr. Natur ist wunderschön und spendet Kraft in allen Lebenslagen. Die Grund- und Mittelschule Grafenwöhr hat sich als erste in der Nordoberpfalz die Auszeichnung Naturparkschule gesichert.

Schulleiterin Anja Bräu, Vorsitzender des Naturparks Andreas Meier und Bürgermeister Edgar Knobloch unterschreiben die Verleihung des Prädikats Naturparkschule. Foto: Stefan Neidl
Bürgermeister Edgar Knobloch, Initiatorin und Konrektorin Ruth Seitz, Schulleiterin Anja Bräu, stellvertretender Geschäftsführer des Naturparks Bernd Stengl, Naturpark-Rangerin Simone Peuleke und Vorsitzender des Naturparks Landrat Andreas Meier freuen sich über die Auszeichnung zur Naturparkschule. Foto: Stefan Neidl

“Wir wollen die Kinder von klein auf mit Natur und Landwirtschaft zusammenführen”, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer Bernd Stengl des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald. Dafür gibt es für Schulen sogar einen eigenen Zertifizierungsprozess vom Verband Deutscher Naturparke.

Grund- und Mittelschule Grafenwöhr ist die erste Naturparkschule

Die Grund- und Mittelschule Grafenwöhr hat nun alle zwölf Kriterien erfüllt und darf sich als erste Schule in den Landkreisen Neustadt/WN, Tirschenreuth und Weiden sowie als erster Partner des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald Naturparkschule nennen. Die erste Naturparkschule sei ein Meilenstein und ein Leuchtfeuer für die Region, schwärmt Stengl.

Die Auszeichnung gilt zunächst für fünf Jahre, kann aber verlängert werden – eine Plakette im Eingangsbereich beweist den Titel, der zeigt, dass die Schule sich verstärkt um eine Vermittlung der Natur bemüht.

Regelmäßige Ausflüge in die Natur sind Pflichtprogramm 

Zum Prozess gehörten die Definition und Erfüllung von Lernzielen oder regelmäßige Exkursionen, wegen Corona wurden sogar Videos gedreht. So sollten alle Klassen mindestens einmal das Thema Naturpark durchnehmen, es gab spielerische Entdeckungen im Wald, Insekten wurden gesucht und analysiert oder die Bedeutung von Hecken erklärt. Über alle Aktionen wurden Dokumentationen erstellt und regelmäßig öffentlich berichtet.

Bereits im Sommer 2020 hatte Konrektorin Ruth Seitz das Projekt eingefädelt. Dabei gibt sie sich bescheiden: “Ich habe eigentlich nur den Bürgermeister Edgar Knobloch gebeten, da mal einen Kontakt herzustellen. Irgendwann hat er mich angerufen und gefragt, ob wir das nun machen wollen oder nicht.”

Da hatte sie sich spontan am Telefon entscheiden müssen und schon war eine der Beginn der Kooperation mit dem Naturpark eingeleitet. Für Seitz stellt die Verbindung zur Natur einen Ausgleich zum sonst immer technischer werdenden Unterricht dar.

Alleinstellungsmerkmal und Rangerin für die Schule 

 An der Zertifizierung freut sie besonders das ihre Schule nun ein Alleinstellungsmerkmal hat und man mit den Rangern des Naturparks Experten an der Hand hat. Ein großes Lob gab es für Rangerin Simone Peuleke, die die Grund- und Mittelschule betreute und sofort das Herz von Schülern und Lehrern gewonnen hatte. 

Anja Bräu hat erst zu diesem Schuljahr die Schulleitung übernommen und stand sofort hinter dem bereits begonnenen Projekt: “Mir war es immer wichtig, dass zu dem Mehrwert für das Kollegium keine zusätzliche Belastung entsteht.”

Weniger Technik, mehr Ausflüge in die Natur 

Knobloch ist selbst gerne in der Natur unterwegs und weiß, dass gerade wegen Corona dort aktuelle “die Hölle los ist”. “Es ist schade, wenn Kinder nicht einmal mehr wissen, wo unser Essen herkommt.” Darum sei es wichtig sie auch mal vom PC wegzuholen und nach draußen zu gehen.

Landrat Andreas Meier kam als Vorsitzender stilecht mit einer Naturpark-Jacke. “Die Qualität eines Projekts erkennt man, wenn alle begeistert sind”, fasst er seine Vorredner zusammen. Vor allem lobt er die Naturpark-Ranger: “Der Lehreffekt ist am größten, wenn es einem Spaß macht und man es authentisch rüberbringt.” Er versucht aus der Pandemie etwas Gutes zu ziehen, denn so viel wie in letzter Zeit war er schon lang nicht mehr in der Natur und hat ein stärkeres Bewusstsein für seine Heimat entwickelt. 

Unvergessliche Erlebnisse für Kinder 

Für Rangerin Peuleke war es wichtig, die Kinder raus in die Natur zu holen. “Die Kinder erzählen zu Hause von ihren Erlebnissen und behalten das lange in Erinnerung.” Für die Zukunft will sie die Kooperation weiter ausbauen. Sie ist gerade dabei Teichwirte und Förster als Experten für weitere Projekte zu gewinnen.

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