Zirkus wehrt sich gegen Peta-Vorwürfe

Weiden. Ab Freitag gastiert der Zirkus Afrika in Weiden. Direktor Hardy Weisheit wehrt sich gegen die PETA-Vorwürfe, sieht sich als wahren Spezialisten für das Tierwohl und verspricht eine Show der Superlative.

Von Udo Fürst

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Zirkusdirektor Hardy Weisheit mit den Elefanten Tonga (li.) und Gandhi.

Hardy Weisheit kann nur noch den Kopf schütteln, wenn er auf die Vorwürfe der Tierrechtsorganisation PETA angesprochen wird. „Das ist alles erstunken und erlogen“, schimpft der Direktor des Zirkus Afrika, der von 7. bis 16. Juni in der Leimberger Straße hinter dem Hagebaumarkt gastiert.

Die nicht unumstrittene Organisation wirft dem Zirkus mangelhafte Tierhaltung besonders der drei Elefanten vor. „Schauen Sie die Tiere doch einfach mal an“, sagt Weisheit und führt den Reporter zu den Elefanten Tonga, Moya und Gandhi. In der Tat fressen und trinken die drei nicht angeleinten oder gar angeketteten Dickhäuter ruhig und scheinbar zufrieden in ihrem nur mit einem dünnen Seil gesicherten Areal.

„Denen geht und ging es immer gut“, sagt Weisheit und wie zum Beweis dafür recken Tonga und Gandhi ihre Rüssel in den Himmel. Ein ähnliches Bild im Tierzelt: Pferde, Kamele, Dromedare, Esel, Lamas und ein Minipony geben sich friedlich ihrer Lieblingsbeschäftigung hin: Sie fressen büschelweise das frische Heu, das ihnen die Zirkushelfer in die Gatter gebracht haben.

Niemand wird so lückenlos überprüft wie ein Zirkus.

An jedem Auftrittsort kommen sofort Leute vom Veterinäramt und wenn die irgendwelche Verstöße feststellen würden, wäre sofort die Lizenz weg“, sagt der Direktor.

“Spezialisten, wenn es um Tierwohl geht“

Der Zirkus Afrika werde in der siebten Generation betrieben und man kenne sich aus mit Tieren. „Nicht PETA, sondern wir sind die Spezialisten, wenn es um das Tierwohl geht.“ – sagt Weisheit. Die Tierlehrer im Zirkus seien durch ihre fundierte Ausbildung und durch ihre große Tierliebe bestens geeignet, den Tieren ausreichende Beschäftigung, Bewegung, bestes Futter und Pflege zu bieten.

„Im Gegenzug erfahren sie die extreme Zuneigung und das Vertrauen ihrer Tiere. Beweist nicht die Zutraulichkeit selbst von Elefanten und Raubtieren zum Menschen, dass die Tiere nicht gequält sein können? Würde ein geschlagenes oder gebrochenes Tier die Nähe seines Tierlehrers oder Pflegers suchen und auf sie zulaufen, sobald sie in Sichtweite sind?“, fragt Weisheit.

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50 Tiere hat der Zirkus Afrika, darunter Pferde,  Kamele, Dromedare, Esel, Lamas, Hunde und ein Miniponys.

Zirkusdirektor über PETA – eine “totalitäre Organisation”?

Auch die kritisierten Transporte, die 50 Kilometer nur in ganz seltenen Fällen überschritten, seien für die Tiere Alltag. Schon von klein an seien sie an das Reisen gewöhnt. Eigentlich will der Zirkusdirektor gar nicht über PETA reden, denn das sei in seinen Augen eine Sekte, eine totalitäre Organisation. PETA interpretiere das Gesetz immer nach eigener Auslegung, meist entgegen den rechtlichen Fakten. Damit werde echte und effektive Tierschutzarbeit der Fachbehörden erschwert und das Vertrauen der Bevölkerung stark untergraben.

Viel lieber spricht Weisheit von den tollen Leistungen, die seine 40 Beschäftigten und die 60 Tiere den Besuchern bieten würden. Der Thüringer Zirkus verspricht eine neue sensationelle Zirkusshow, ein Riesenspektakel mit kreativem Licht-Design, märchenhaften Kostümen, mitreißenden Songs und fantastischen Tierdarbietungen. „Wir freuen uns auf jeden Fall auf unser erstes Gastspiel in Weiden nach neun Jahren“, sagt Weisheit.

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Die Araberhengstparade ist einer der Höhepunkte der Show.
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„Akrobat schön“

Fotos: Udo Fürst

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