Zivilbeschäftigte in Grafenwöhr streiken
Grafenwöhr. Am Dienstag streiken die ortsansässigen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften in Grafenwöhr. Das gab die Gewerkschaft ver.di in einer Pressemeldung bekannt.
Die Gewerkschaft ver.di weitet die Streiks der ortsansässigen Zivilbeschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften aus. Nachdem am Montag bereits der Bereich der Schwergerätewartung in Vilseck aufgerufen ist, wird ab Dienstag auch das Department of Public Works in Grafenwöhr und Vilseck aufgerufen.
Die Streikenden treffen sich am Dienstag um 9 Uhr zu einer Streikversammlung im „Streikzelt“ am Gründungszentrum. Um 9.30 Uhr wird in Redebeiträgen über den aktuellen Verhandlungsstand und die Forderungen informiert.
Zweite Verhandlungsrunde gescheitert
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde konnte keine Einigung erzielt werden. Die Arbeitgeber legten laut der Meldung ein Angebot vor, das die Erhöhung der monatlichen Entgelte um 200 Euro für die Beschäftigten und 80 Euro für die Auszubildenden vorsah. Die Tarifkommission bewertete dieses Angebot als nicht einigungsfähig und wies es zurück. „Ein Angebot, das die Sorgen und Nöte der Beschäftigten berücksichtigt, sieht anders aus“, kommentiert ver.di Gewerkschaftssekretärin Kathrin Birner. „Für die untersten Einkommen, die bisher 167 Euro Zulage erhielten, bedeutet das Angebot einen Zugewinn von sage und schreibe 33 Euro, das ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Birner weiter.
Auch für die Nachwuchsgewinnung wird das aktuelle Angebot in der Oberpfalz als unzureichend bewertet. „So gelingt es jedenfalls nicht, mit den Ausbildungsvergütungen in Industrie und den öffentlichen Arbeitgebern Schritt zu halten“, sagt ver.di Bezirksgeschäftsführer Alexander Gröbner.
Hintergrund
Die Tarifverhandlungen für die ortsansässigen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften betreffen bundesweit alle Truppenübungsplätze der US Army, Briten, Franzosen und der NATO mit Schwerpunkten in Bayern und Rheinland-Pfalz. In Bayern sind es die Standorte in der Oberpfalz (Grafenwöhr, Vilseck, Hohenfels), Mittelfranken (Katterbach, Illesheim) und Kempten (Garmisch-Partenkirchen und Sonthofen) mit etwa 3000 ortsansässigen Beschäftigten, die von dieser Tarifrunde betroffen ist.
Die Verhandlungen werden für die Arbeitgeberseite durch das Bundesfinanzministerium im Einvernehmen mit den Gaststreitkräften geführt, für die Beschäftigten durch die Gewerkschaft ver.di. Sie begannen am 25. Oktober, ein zweiter Termin fand am 15./16. November statt.
Am 12. Dezember werden die Verhandlungen in Berlin fortgesetzt. Die Gewerkschaft ver.di fordert für alle Beschäftigten und Auszubildenden 300 Euro mehr und zusätzlich eine Steigerung von sechs Prozent.
Die letzte Tarifrunde endete im März mit einer rückwirkenden Tariferhöhung zum November 2022 bei einer Laufzeit von elf Monaten, weshalb bereits jetzt neue Verhandlungen stattfinden.
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