Zoll: 15 Liter flüssiges Amphetamin sichergestellt

Nordoberpfalz. Der Zoll hat 15 Liter flüssiges Amphetamin sichergestellt. Wie das Zollfahndungsamt München informiert, konnte ein Lkw mit der Ware auf der A8 bei Raubling gestoppt werden. Wie im Weidener Champagner-Fall kam der Drogenrohstoff wohl aus Rotterdam (Niederlande).

Die Untersuchung der sichergestellten Droge. Foto: Zollfahndungsamt München

Aus der Menge hätten schätzungsweise 50 Kilogramm Amphetamin für den Straßenverkauf hergestellt werden können. Zoll-Sprecher Christian Schüttenkopf beziffert den Wert auf Nachfrage von OberpfalzECHO auf etwa 750.000 Euro. Das Rauschgift war in zwei Kunststoffkanistern abgefüllt und zwischen Kartons der regulären Ladung versteckt.

Es handelt sich nach ersten Untersuchungen des wissenschaftlichen Referats der Generalzolldirektion um sogenanntes Amphetaminöl. „Ganz was anderes als in Weiden“, sagt Schüttenkopf. In Weiden hatte im Februar 2022 flüssiges MDMA zum Tod eines Unbeteiligten geführt. Auch hier ist es Ermittlern des Zolls (Zollfahndungsamt München, Dienstsitz Weiden) zu verdanken, dass im August 2023 in den Niederlanden die Festnahme eines 33-Jährigen gelang. Der polnische Staatsangehörige soll mitverantwortlich sein, dass die Flasche in den Handel geriet. Er wartet jetzt in der JVA Weiden auf seinen Prozess.

Internationaler Nachrichtenaustausch

Auch die Festnahme des Lkw-Fahrers – ein 23-Jähriger aus Bosnien-Herzegowina – bei Raubling war kein Zufall. Die Münchner Zollfahnder seien im Rahmen des internationalen Nachrichtenaustauschs auf den Drogen-Transport aufmerksam geworden, so Schüttenkopf. Die Fahndung lief.

Beamte der Grenzpolizeiinspektion Raubling hielten den Lkw, der seine Fahrt mutmaßlich in Rotterdam begonnen hatte, am 18. November auf der A8 in südlicher Richtung an. Der Lkw hatte eine slowenische Zulassung. Gegen den vorläufig festgenommenen 23-jährigen Fahrer erging auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein Haftbefehl wegen Verdachts der Einfuhr einer nicht geringen Menge von Betäubungsmitteln.

Schon bei Berührung schwere Verletzungen möglich

Die weiteren Ermittlungen übernahm die Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift
(GER) Südbayern des Zollfahndungsamtes München und des Bayerischen
Landeskriminalamtes.

Das in Kanistern, wie sie zur Aufbewahrung von destilliertem Wasser dienen, transportierte Rauschgift ist in flüssiger Form sehr ätzend und kann bei Berührung schwere Verletzungen nach sich ziehen.

Sichergestellte Kunststoffkanister, Inhalt: ca. 15 Liter Amphetaminöl. Foto: Zollfahndungsamt München
Sichergestellte Kunststoffkanister, Inhalt: ca. 15 Liter Amphetaminöl. Foto: Zollfahndungsamt München
Fünf Liter Kanister mit klarer Flüssigkeit, Amphetaminöl. Foto: Zollfahndungsamt München
Fünf Liter Kanister mit klarer Flüssigkeit, Amphetaminöl. Foto: Zollfahndungsamt München

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