Zukunft des Biomassekraftwerks ist gesichert 

Trabitz. Grüne Kraft voraus: Die Zukunft des Biomassekraftwerks ist unter neuem Eigentümer gesichert. Auch im eisigen Winter ist die Wärmeversorgung mit dem Kraftwerk gewährleistet.

Grüne Kraft voraus! Das Biomassekraftwerk im Trabitzer Ortsteil Blankenmühle zählt jetzt zum Anlagen-“Park“ der nordoberpfälzischen Partner-Energiegenossenschaften. Foto: Bernhard Piegsa

Grüne Kraft voraus unter neuer Flagge: Das Biomassekraftwerk im Trabitzer Ortsteil Blankenmühle zählt jetzt zum Anlagen-“Park“ der nordoberpfälzischen Partner-Energiegenossenschaften „Neue Energien West“ (NEW) und „Bürgerenergie“. Der bisherige ortsansässige Betreiber STS übergab die Anlage an die neu gegründete „Energiehof Blankenmühle GmbH & Co. KG“, die den beiden Genossenschaften je zur Hälfte gehört.

Damit arbeiten die Nahwärmeversorgung für den Ort Trabitz und das Biomassekraftwerk, das sie mit Heizenergie versorgt, nun Hand in Hand unter dem gemeinsamen Dach des regionalen Energiegenossenschafts-Duos. „Vor genau einem Jahr, im Juni 2020, begannen die Verhandlungen zwischen STS und uns“, blickte NEW-Vorstandsvorsitzender Helmuth Wächter bei einem Ortstermin mit Bürgermeisterin Carmen Pepiuk zurück.

Zukunft des Kraftwerks ist gesichert

Nach intensiven Unterredungen und einer Bewertung der Anlage durch eine Mitterteicher Beraterfirma wurde der Notarvertrag am 5. Februar unterschrieben. Im März ließen sich die Vorstandsmitglieder von NEW und „Bürgerenergie“ in einem zweitägigen „Intensivkurs“ in die Anlage einweisen, zum 1. April vollzog sich der juristische „Stabwechsel“.

„Die beiden Kraftwerksmitarbeiter wurden übernommen und obendrein zwei weitere 450-Euro-Arbeitsplätze geschaffen“, informierte Helmuth Wächter. Die Zukunft des Kraftwerks sei gesichert: „Für die Biomassebelieferung wurden langfristige Lieferverträge mit Landwirten aus der Umgebung abgeschlossen, der im Blockheizkraftwerk erzeugte Strom wird in das Bayernwerk-Netz eingespeist, und die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme beheizt zurzeit 70 an das Nahwärmenetz angeschlossene Anwesen, wodurch pro Jahr etwa 384.000 Liter Heizöl eingespart werden.“

Auf längere Sicht rechne man damit, die in Trabitz gesammelte Erfahrung in weitere Projekte einbringen zu können.

Wärmeversorgung klappte im eisigen Winter einwandfrei

Von guten Erfahrungen mit dem Nahwärmeprojekt berichtete die Trabitzer Bürgermeisterin Carmen Pepiuk: „Es kamen keinerlei Beschwerden – die Wärmeversorgung klappte auch im zurückliegenden zeitweilig eisigen Winter störungsfrei.“ Die anfängliche Skepsis der Bürger sei verflogen, und auch andere Ortschaften zeigten sich interessiert an einem Anschluss an das Wärmenetz. Den weiteren Planungen sehe sie mit Spannung entgegen: „Vieles ist möglich, und wir sind für alles offen – vielleicht werden wir noch zur energieautarken Gemeinde.“

Auf eine weiterhin erfolgreiche Entwicklung hoffte auch „Bürgerenergie“-Co-Vorstand Udo Greim: „Was unsere Genossenschaften seit ihrer Gründung 2009 erreicht haben, kann sich sehen lassen, und wir können guter Dinge sein: Statistisch stehen wir momentan an der Spitze der bayerischen Energiegenossenschaften und wollen das Ziel einer energieautarken Region, das wir vor elf Jahren in den Blick genommen haben, weiter verfolgen.“

Sparsamer Umgang mit Energie

NEW-Geschäftsführer Bernhard Schmidt merkte noch an, dass ein regionaler Energieerzeuger den Einwohnern und insbesondere den Schülern auf „kurzem Weg“ nahebringen könne, „woher Strom und Wärme kommen“ und worin insbesondere der Nutzen der Energieerzeugung aus regenerativen Quellen liege: „Wir schaffen leicht erreichbare Anschauungsräume und bringen uns in die Erziehung zu Umweltbewusstsein und sparsamem Umgang mit Energie ein.“

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