Zwei Integrationspreise der Regierung gehen nach Weiden
Regensburg/Weiden. Wo andere nur das Negative sehen, packen sie an: Die Regierung der Oberpfalz hat an zwei Weidener Initiativen Integrationspreise verliehen. Zum einen an Reinhold Birner für sein ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlings-Integration, zum anderen an die Organisatoren des "Willkommensrundgangs".
Bei einem großen Festakt im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz zeichneten der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Abgeordneter Karl Straub, und Regierungspräsident Walter Jonas insgesamt fünf Oberpfälzer Initiativen und Privatpersonen aus.
Der erste Platz mit einem Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro geht an den „Sprachtreff für Frauen und Mütter“ des Arbeitskreises Integration Lappersdorf im Landkreis Regensburg. Den zweiten Preis mit einem Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro gewinnt Reinhold Birner für die Organisation und Durchführung von zahlreichen integrativen Projekten. Jeweils 500 Euro Preisgeld erhalten das Gemeinschaftsprojekt „Willkommensrundgang“ aus Weiden, das „NesT“-Team aus Neutraubling im Landkreis Regensburg sowie das „Welt-Café“ in Cham auf den drei dritten Plätzen.
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Karl Straub: „Begegnung und Austausch, gemeinsames Tun und die Neugier aufeinander sind der Schlüssel zu einer offenen und lebendigen Gesellschaft. Sie bereichern nicht nur das Leben jedes Einzelnen, sondern legen auch das Fundament für gelungene Integration und ein friedliches Miteinander.“
Regierungspräsident Walter Jonas: „Alle Ehrenamtlichen leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Integration und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Ihr Engagement zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn Menschen sich gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft einsetzen.“
Reinhold Birner: Engagiert seit 2015
Seit 2015 engagiert sich Reinhold Birner mit zahlreichen Projekten. Sein Einsatz reicht von Tagesausflügen und langfristiger Intensivbetreuung über Wohnungsvermittlung und Krankheitsunterstützung bis hin zur Jobvermittlung und behördlichen Schriftverkehrshilfe. Ein Schwerpunkt seines Engagements liegt darin, die Lebenssituation geflüchteter Kinder durch altersgerechte Förderung in den Bereichen Kultur, Sport, Musik, Schule und Bildung zu verbessern – schnell und unbürokratisch, angepasst an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen.
Ein weiteres Ziel ist die gesellschaftliche Teilhabe dieser Kinder, die er durch Ausflüge und spielerische Unterstützung fördert. Teile dieser Maßnahmen realisiert er gemeinsam mit lokalen Partnern. Dabei wird Reinhold Birner, wenn nötig, von seinen drei Töchtern unterstützt.
Gute Idee in Weiden: der Willkommensrundgang
Seit September 2023 erleichtert ein Stadtrundgang Migranten das Ankommen in Weiden. Dabei erfahren sie Wertschätzung und lernen eine für sie oft neue Normalität kennen. Das Projekt wird gemeinsam mit der Diakonie, der Stadtverwaltung sowie dem Integrationsbeirat umgesetzt und durch mehrere Ehrenamtliche unterstützt.
Der Rundgang beleuchtet die Geschichte von Flucht und Vertreibung in verschiedenen Epochen (u.a. Dreißigjähriger Krieg, Holocaust) und stellt lokale Einrichtungen wie das Integrationsbüro, die Bibliothek, das Café farbenfroh und eine syrische Kaffeerösterei vor – wichtige Orte für eine erfolgreiche Eingewöhnung in Weiden. Die Inhalte werden in einfacher Sprache vermittelt, sodass auch auf Erfahrungen und Hintergründe der Herkunftsländer eingegangen werden kann.
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