Zwei Männer der Vergewaltigung angeklagt: Prozess verzögert sich

Weiden. Der Prozess um die mutmaßliche Vergewaltigung von zwei Mädchen (14) und einer Frau (35) verzögert sich. Seit Dienstag müssen sich zwei syrische Staatsangehörige (22 und 28) vor der Jugendkammer am Landgericht Weiden verantworten. Dem jüngeren Angeklagten wird jetzt ein zweiter Pflichtverteidiger beigeordnet.

Zwei Männer stehen derzeit vor dem Landgericht Weiden. Links eine Übersetzerin, in der Mitte Landgerichtsarzt Dr. Bruno Rieder. Foto: Christine Ascherl

Hintergrund sind gesundheitliche Probleme des Anwalts des 22-Jährigen. Die Jugendkammer am Landgericht will sicherheitshalber einen zweiten Verteidiger bestimmen. Das Verfahren war daher am Mittwoch schon um 10.30 Uhr beendet und wird am Montag fortgesetzt. Dann werden die beiden 14-Jährigen unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom Erlebten berichten. Die 35-jährige Geschädigte hat schon ausgesagt. Ihre Einvernahme war ebenfalls nicht öffentlich und dauerte am Dienstagnachmittag rund anderthalb Stunden.

Aussage der Geschädigten ohne Angeklagte

Zumindest den beiden Mädchen soll die direkte Konfrontation mit den Angeklagten erspart bleiben. Damit kommt man dem Wunsch ihrer Anwälte Marc Steinsdörfer und Hans-Wolfgang Schnupfhagn nach, welche die drei Frauen als Nebenkläger vor Gericht vertreten. Das Landgericht plant nach Information des Vorsitzenden Richters Peter Werner, die beiden Männer (22 und 20) während der Aussage der Opfer in ein anderes Zimmer auszuquartieren. Die Angeklagten können die Zeugenaussage der Jugendlichen auf einem Bildschirm verfolgen und danach mit ihren Verteidigern besprechen.

Der Prozess wird am Montag, Dienstag und Mittwoch fortgeführt, als Ersatztermin wurde noch der 20. Februar in den Terminkalender aufgenommen.

Keine Geständnisse, kein Rechtsgespräch

Bisher haben sich die beiden Angeklagten zu den massiven Vorwürfen nicht geäußert. Geständnisse gibt es nicht, auch zu einem Rechtsgespräch kam es bisher nicht. Staatsanwältin Sofie Huber wirft ihnen die Vergewaltigung einer Weidenerin (35) und am Tag darauf zweier Mädchen (beide 14) aus dem Landkreis vor. Die jungen Männer sollen die Frauen an zwei Abenden im Juli 2024 in ihr Zimmer in einer Asylbewerberunterkunft in Neustadt/WN gelockt und dort vergewaltigt haben. Die Besucherinnen konnten erst nach Stunden durch das Fenster fliehen.

Das Alter der Mädchen sei den Männern dabei bekannt gewesen. Staatsanwältin Huber in der Anklage: „Sie sagte immer wieder, dass sie das nicht wolle und erst 14 Jahre alt sei.“ Der 20-Jährige und der 22-Jährige sollen die Freundinnen parallel vergewaltigt haben. „Abschließend sagten sie zu den beiden Mädchen, dass sie sie umbringen werden, wenn sie irgendetwas sagen und auch Leute auf sie hetzen würden.“ Die 14-Jährigen, die sich in dieser Juli-Nacht von zu Hause weggeschlichen hatten, liefen nachts über eine Stunde in ihren Wohnort zurück.

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