Zweisprachig und grenzüberschreitend: „Fingierte Grenzen“ geht in zweite Saison

Nordoberpfalz. „Fingierte Grenzen“ geht am 27. Mai in die zweite Runde. Los geht es dieses Mal in Selb.

Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl). Foto: Florian Wein
Hier wird ein falsches Büro des amerikanischen Nachrichtendienstes vorbereitet (Schauspieler: Stefan Hertwig, Kamila Härtl). Foto: Florian Wein
Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links). Foto: Florian Wein
Über die „falsche“ Grenze, im Glauben, nun in Deutschland zu sein (Schauspieler: Marek Velebný rechts, Oswald Hamann links). Foto: Florian Wein
Der Flüchtling Emanuel Valenta wird verhört (mit Ludwig Berger links, Marek Velebný rechts, Martina Baumer hinten). Foto: Florian Wein
Der Flüchtling Emanuel Valenta wird verhört (mit Ludwig Berger links, Marek Velebný rechts, Martina Baumer hinten). Foto: Florian Wein
Foto: Florian Wein
Foto: Florian Wein
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Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit feierte „Fingierte Grenzen – Auf den Spuren der Aktion ‚Kámen‘“ im Sommer 2022 die Uraufführung – oder besser gesagt die Urwanderung. Diese Zeitreise des OVIGO Theaters wurde als zweisprachige Tour mit Schauspiel konzipiert, gespielt von etlichen Akteuren aus Deutschland und Tschechien.

Die Führungen starten jeweils direkt an der Grenze. Die Besucher können aus vier verschiedenen Standorten und Touren wählen: Bärnau/Obora u Tachova (circa 4 Kilometer), Waldsassen/Cheb (circa 4 Kilometer), Selb-Wildenau/Aš (circa 2 Kilometer) oder Stadlern/Bělá nad Radbuzou (Wander-Special mit circa 9 Kilometern).

Weitere Aufführungen in 2023

Nachdem im letzten Jahr bereits rund 1.300 Menschen gemeinsam mit über die Grenzen wanderten und die Kartennachfrage nach wie vor groß ist, hat das OVIGO Theater für 2023 weitere Führungen angekündigt, die zwischen 27. Mai und 17. September laufen werden.

Nach einem Startwochenende in Selb (27. Mai und 28. Mai) kommt „Fingierte Grenzen“ auch zur Grenze nach Bärnau (8. Juni und 10. Juni), Waldsassen (8. Juli und 9. Juli) und Stadlern (16. September und 17. September). Startpunkt ist immer unmittelbar an der Grenze auf deutschem Gebiet, bevor es gemeinsam auf tschechische Seite und zum Schluss wieder zurückgeht.

Zur Geschichte:

In den Jahren 1948 bis 1951 errichtete die tschechoslowakische Geheimpolizei an mehreren Stellen im westlichen Grenzland eine fingierte Staatsgrenze mit falschen deutschen Zollämtern und Amtsräumen der amerikanischen Spionageabwehr. Diese Aktion wurde „Kámen“ genannt. Dabei handelte es sich um sorgfältig durchdachte Fallen, die im richtigen Moment zuschnappen sollten.

Flüchtlinge wähnten sich bei bereits im sicheren und freien Westen, ohne zu wissen, dass die Grenze, die sie übertreten sollten, nicht echt war. Alles reiner Betrug, der Leben zerstörte. Bei „Fingierte Grenzen“ kommen die Besucher jeweils an die Originalschauplätze der Aktion „Kámen“.

Die zehn Führungen in Selb-Wildenau finden im Rahmen der Deutsch-tschechischen Freundschaftswochen statt. Für diese Termine kosten alle Tickets fünf Euro. Für die anderen Standorte zahlt man zwischen sechs und 13 Euro. Sämtliche Zeitreisen können auch als Gruppe zu Sonderterminen gebucht werden. Weitere Informationen und den Vorverkauf gibt es auf der Website des OVIGO Theaters.

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