Zwölf Stunden unter doppeltem Boden versteckt

Waidhaus/Pleystein. Die Polizei hat bei Pleystein zwei Schleuser aufgegriffen. Sie brachten acht Menschen von Rumänien aus nach Deutschland. Diese mussten zwölf Stunden auf engstem Raum und unter menschenunwürdigen Umständen unter doppeltem Boden ausharren.

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Ein Beamter der Bundespolizei Waidhaus dokumentiert das enge und flache Versteck im Fahrzeug der beiden Schleuser. Foto: Bundespolizei

Durch die perfekte Kooperation zwischen den regionalen Sicherheitsbehörden sind am Montagabend zwei rumänische Schleuser festgenommen worden. “Durch die Kooperation der Polizeiinspektion Fahndung (PIF) Waidhaus mit unseren Bundespolizei-Fahndern klappte bei dieser Aktion alles perfekt”, erklärte Polizeihauptkommissar (PHK) Martin Gmeiner (Dienstgruppenleiter).

Rumäne bleibt bei Kontrolle nur anfangs cool

Montag, 19.10 Uhr: Bei der Kontrolle des 41-jährigen rumänischen Fahrers eines Fiat Ducato mit Planenaufbau auf der A6 bei der Ausfahrt Pleystein zeigte dieser bereitwillig seinen rumänischen Ausweis. Er öffnete auch gerne die Plane des Kleintransporters, um zu zeigen, dass nur einige Paletten und Ersatzreifen geladen waren.

Diese “Coolness”, so die Polizei, änderte sich aber spontan, als die Bundesbeamten bei der Kontrolle den doppelten Boden der Ladefläche öffneten und darunter insgesamt acht Personen fanden. Sie mussten von Rumänien aus die 1.000 Kilometer insgesamt zwölf Stunden in dem 3,30 Meter langen und 1,20 Meter breiten unmenschlichen Versteck, dass nur knapp 30 Zentimeter Höhe hatte, ausharren. “Eine unglaubliche Tortur für diese Menschen, die sich dabei nicht einmal drehen konnten”, erklärte Ermittlungsdienstleiter PHK Ralph Preiß. Ihre Notdurft erledigten die acht Menschen in alte Mineralwasserflaschen.

Schlepper haben inzwischen gestanden

Bei den Migranten handelt es sich um fünf irakische Männer im Alter von 18 bis 29 Jahren, eine 26-jährige irakische Frau und zwei Türken im Alter von 32 und 37 Jahren. Mit dabei bei dieser menschenverachtenden Aktion war ein weiterer 48-jähriger rumänischer Freund, der durch die PIF Waidhaus im Raum Moosbach in einem in Bulgarien zugelassenen Auto festgestellt wurde.

Die beiden Schlepper wurden dem Ermittlungsrichter in Weiden vorgeführt. Die Migranten werden voraussichtlich zur Erstaufnahmeeinrichtung nach Regenburg geleitet. Die beiden Rumänen haben inzwischen gestanden, für mehrere Schleusungen in den letzten Wochen im Landkreis Neustadt/WN im Raum Braunetsrieth, Tännesberg oder auch Döllnitz/Leuchtenberg verantwortlich gewesen zu sein.

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In diesem Fiat Ducato mussten die acht Männer und Frauen zwölf Stunden lang auf engstem Raum ausharren. Foto: Bundespolizei

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