Borderline-Trialog in Schwandorf wieder gestartet

Schwandorf. Annähernd drei Prozent der deutschen Bevölkerung leidet an Borderline, einer Erkrankung mit emotionaler Instabilität und Identitätsstörungen. Nach pandemiebedingter Pause startet am 5. Februar 2025 in Schwandorf wieder ein Borderline-Trialog, um Erfahrungen auszutauschen und gegenseitiges Verständnis zu fördern.

Symbolbild: Pixabay

In der Nordoberpfalz rückt ein wichtiges Thema in den Vordergrund: die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Circa drei Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind von dieser Erkrankung betroffen. Kennzeichnend für die Störung sind vor allem Impulsivität, emotionale Instabilität sowie Probleme bei der Identitätsfindung und in sozialen Beziehungen. Die Betroffenen fühlen sich ihren eigenen Gefühlsschwankungen oft hilflos ausgesetzt, was zu massiver innerer Anspannung führt. Zur Reduktion dieser Anspannung greifen viele Betroffene zu selbstverletzenden Verhaltensweisen, riskanten Aktivitäten oder auch zu Drogen und Alkohol. Das Innenleben der Betroffenen ist zerrissen, und es besteht eine ausgeprägte Angst vorm Verlassenwerden.

Borderline-Trialog: Ein neuer Ansatz

Um die Kommunikation zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften zu verbessern, wurde der Borderline-Trialog ins Leben gerufen. Der Trialog bietet einen Rahmen für Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe: Borderline-Betroffene bringen ihre persönlichen Erkenntnisse ein, Angehörige erhalten die Möglichkeit, ihre Sichtweise darzulegen und Fragen zu stellen, und Fachkräfte tragen ihr spezifisches Wissen bei. „Im Gespräch werden Perspektiven gewechselt, Erfahrungen ausgetauscht und Ideen zur Selbsthilfe entwickelt“, heißt es. Dabei wird akzeptiert, dass jede Wahrheit subjektiv ist, und niemand wird für seine Meinung bewertet oder verurteilt.

Nach einer langen pandemiebedingten Pause findet in Schwandorf durch die Unterstützung der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft (PSAG) wieder ein Borderline-Trialog statt. Geleitet wird dieser von Claudia Weininger und Ulrike Eisend. Die erste Veranstaltung des Jahres beginnt am 5. Februar 2025 um 17 Uhr im Diakonie Zentrum.

Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch

Insgesamt sind vier Seminareinheiten geplant, bei denen sich zwischen 10 und 25 Betroffene, Angehörige und Interessierte treffen. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Beim ersten Treffen wird Diplom-Sozialpädagogin Anja Link aus Nürnberg, von der Borderline-Trialog Informations- und Kontaktstelle, einen Überblick über den Trialog geben sowie grundlegende Informationen zur Diagnose Borderline vermitteln. Die Themen für die folgenden Seminare werden gemeinsam festgelegt.

Die Seminare finden vom 5. bis zum 26. Februar 2025 jeweils mittwochs von 17 Uhr bis 18.30 Uhr statt. Angehalten sind die Teilnehmenden, sich vorab unter der Telefonnummer 09431-88170 anzumelden. Die Teilnahme ist kostenlos.

Diese Initiative bietet eine wichtige Plattform, um das Verständnis für die Borderline-Persönlichkeitsstörung zu verbessern und einen konstruktiven Dialog zwischen Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten zu fördern.

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