Freibad-Eintritt in Pleystein wird teurer

Pleystein. Fünfzehn Stadträte, fünfzehn Meinungen zur Erhöhung der Eintrittsgebühren – wen wundert's, dass die Debatte über dieses Thema eineinviertel Stunden dauerte.

Freibad Pleystein Walter Beyerlein Symbol Schwimmbad Bad
Zum ersten Mal seit 2018 sollen die Freibadgebühren erhöht werden. Foto: Walter Beyerlein

Jedes Gremiumsmitglied machte fast schon seine eigene Rechnung auf. Doch über eines herrschte Klarheit: Die Eintrittspreise müssen erhöht werden. Die letzte Gebührenanpassung war im Jahr 2018.

Die Stadtratssitzung fand zum ersten Mal in dieser Wahlperiode im Sitzungssaal im Rathaus
statt. Erfreulicherweise waren auch wieder einige Zuhörer gekommen, die jetzt bei der Nähe zum Gremium deren Meinung besser hören als in der Turnhalle. Entsprechend deshalb auch die Zahl und der Umfang der Redebeiträge aus dem Gremium.

Neue Feuerwehrkommandanten

Unspektakulär begann die Stadtratssitzung mit der Bestätigung von Sven Riedl als ersten
Feuerwehrkommandanten und Daniel Kabitschke als zweiten Feuerwehrkommandanten der Feuerwehr Pleystein. Sven Riedl und Daniel Kabitschke stellten sich vor und schilderten dem Gremium ihren Werdegang bei der Feuerwehr Pleystein. Kreisbrandrat Marco Saller hatte der
Übernahme der Funktionen durch Sven Riedl und Daniel Kabitschke zugestimmt, sodass die Bestätigung durch den Stadtrat reine Formsache war.

Beide neuen Kommandanten müssen noch den Lehrgang „Leiter einer Feuerwehr“ in der Feuerwehrschule absolvieren. Bürgermeister Rainer Rewitzer dankte den beiden Kommandanten für die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Haushaltsplan genehmigt

Erfreut vermeldete Bürgermeister Rainer Rewitzer das Defizit im Kindergarten St. Elisabeth Pleystein. Das hat im Jahr 2021 nur 2.119 Euro betragen, sodass die Stadt Pleystein entsprechend der Defizitvereinbarung davon 80 Prozent, entsprechend 1.695 Euro zu übernehmen hat. Bürgermeister Rainer Rewitzer hob hervor, dass sich damit die Betriebsführung des Kindergartens durch die Caritas bewährt hat. Der Stadtrat stimmte einstimmig der Übernahme des Defizits zu.

Mit dem gleichen Abstimmungsergebnis billigte der Stadtrat auch den Haushaltsplan 2022 und den Stellenplan. Der Haushaltsplan 2022 sieht ein Defizit von 16.489 Euro vor. Davon muss nach derzeitiger Rechnung die Stadt Pleystein 13.191 Euro übernehmen.

Gebührenerhöhung der “heißeste Punkt”

Dann stand mit der Gebührenerhöhung für die Freizeiteinrichtung, also für das Freibad und den Zeltplatz, der „heißeste Punkt“ auf der Tagesordnung. Bürgermeister Rainer Rewitzer wies darauf hin, dass im Jahr 2019 zum letzten Mal die Gebühren angehoben wurden. Im Jahr 2020 habe es wegen Corona eine Sonderregelung für die Eintrittsgebühren gegeben.

Vorbeugend meinte das Stadtoberhaupt, dass der Öffnungstag des Freibades für die diesjährige Saison noch offen sei. „Wenn das Wetter mitspielt und wir dort drüben mit allem fertig sind“, gebe er Fragestellern nach der Öffnung als Antwort. Generell habe es im Freibad noch nie einen festen Öffnungstermin gegeben, betonte das Stadtoberhaupt.

Zur bevorstehenden Aussprache erklärte Rainer Rewitzer, dass den Fraktionen die neue Gebührensatzung als Diskussionsgrundlage in die Hand gegeben worden sei. In den vergangenen Tagen hätte sich jedoch gezeigt, dass die Sichtweise der Gremiumsmitglieder auseinandergehe, sagte das Stadtoberhaupt.

“Eine Fahrt im Karussell ist teurer”

Dann machten die Stadtratsmitglieder fast reihum ihre Vorschläge zur Gebührenerhöhung, über deren Notwendigkeit kein Zweifel besteht. Stefan Voit (CSU) machte bei seinem Vorschlag zur Gebührenerhöhung einen Abstecher zum Frühlingsfest Weiden. „Zwei Minuten Gondel fahren kostet sechs Euro, ein Tag ein Freibad weitaus weniger“.

Andrea Lang (CSU) forderte von allen die Bereitschaft, mit der Gebührenerhöhung auch eine unpopuläre Entscheidung zu treffen. Die Sanierung des Freibades erfordere einen hohen finanziellen Eigenanteil, betonte Andrea Lang. Sie verwies auch auf die angespannte Finanzlage bei Bund und Land, mit Blick auf mögliche Zuschussgewährungen. Sollten aber aufgrund von Gebührenerhöhungen die Besucherzahlen zurückgehen, wird damit die Notwendigkeit des Erhalts dieser Einrichtung infrage gestellt.

Christoph Müllhofer (CSU) ließ an der Leinwand die verschiedenen von den Gremiumsmitgliedern gewünschten Eintrittspreismodelle sichtbar werden. Verena Künzl (SPD) regte eine Anpassung der Gebührenregelung an die des Schätzlerbades Weiden an. Stefan Kabitschke, Vorsitzender des Freibadfördervereins, sieht die Eintrittspreise „unten“, sodass eine
Gebührenerhöhung gerechtfertigt ist.

Tageskarte für 5,50 Euro

Die Familienkarten und Saisonkarten laut der Vorstellung des Vorsitzenden beibehalten werden. Der Kompromiss bei den Eintrittsgebühren müsse für die Bürgerinnen und Bürger erklärbar sein.
Als neue Eintrittsgebühren beschloss der Stadtrat bei Gegenstimme von Werner Rieß (SPD) folgende Beträge:

Normaler Eintrittspreis Tageskarte 5,50 Euro, Zehnerkarte 49,50 Euro, Jahreskarte 126,50 Euro, Familienkarte 1 Erwachsener 1 Kind 144,90 Euro. Ermäßigte Gebühren Tageskarte 4 Euro, Zehnerkarte 36 Euro, Familienkarte 1 Erwachsener 1 Kind 92 Euro.

Des Weiteren hatte Christoph Müllhofer die Gebühren für Familienkarten mit Berücksichtigung zweier Erwachsener und mehrerer Kinder errechnet.

Abschließend informierte Bürgermeister Rainer Rewitzer über die Genehmigung des städtischen Haushaltsplanes und der Haushaltssatzung 2022 durch das Landratsamt Neustadt/WN.

Übrigens: Der Stadtrat hat seine beschlossene Änderung der Freibad-Gebühren zwischenzeitlich noch mal geändert. Mehr Informationen dazu demnächst auf OberpfalzECHO.

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