Gesundheitskarte trotz E-Rezept Pflicht: Warum?
Nordoberpfalz. Trotz Digitalisierung ist der physische Arztbesuch zum Einlesen der Gesundheitskarte oft nötig, besonders zu Quartalsbeginn. Zukünftig könnten digitale Lösungen diesen Prozess vereinfachen.
In der digitalen Zeit erscheinen viele Wege überflüssig, die wir dennoch gehen müssen. Ein Beispiel hierfür ist der Gang zum Arzt, auch wenn man bereits telefonisch krankgeschrieben wurde und das E-Rezept digital erhalten hat. Laut BR 24 muss manchmal der physische Weg zum Arzt angetreten werden, um die Gesundheitskarte einlesen zu lassen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn ein neues Quartal angebrochen ist und die Karte noch nicht vorgelegen hat.
Frederik Eichstädt, verantwortlich für den Beitrag bei BR24, hebt hervor, dass trotz digitaler Fortschritte im Gesundheitswesen, wie dem E-Rezept, bestimmte Wege noch nicht digitalisiert sind. So müssen Patienten zu Beginn eines neuen Quartals persönlich bei ihrem Arzt erscheinen, um die Gesundheitskarte vorzuzeigen. Dies dient nicht nur der Identitätsprüfung, sondern auch der Abrechnung der erbrachten Leistungen mit der Kassenärztlichen Vereinigung, erklärt ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.
Telefonische Krankschreibung und E-Rezept: Warum der Arztbesuch manchmal dennoch nötig ist
Technisch möglich wäre laut Wolfgang Greiner, einem Experten im Bereich Gesundheitsökonomie, eine sogenannte Mehrfachverordnung, bei der inhaltsgleiche Rezepte bis zu viermal jährlich ausgestellt werden können, ohne dass die Karte erneut eingelesen werden muss. Greiner zufolge behindert jedoch die aktuelle Honorierungspraxis eine umfassendere Umsetzung dieses Verfahrens.
Zukünftig könnte sich dies jedoch ändern, da das Bundesgesundheitsministerium plant, eine quartalsübergreifende Abrechnung für chronisch Erkrankte einzuführen, um unnötige Arztbesuche zu vermeiden.
Weitere Neuerungen betreffen die Möglichkeit, in der Praxis eine elektronische Ersatzbescheinigung statt der physischen Gesundheitskarte vorzulegen. Diese Option, die bis Juli 2025 Pflicht werden soll, ist besonders für Fälle gedacht, in denen die Karte nicht vorliegt.
Greiner prophezeit eine vollständige Digitalisierung der Gesundheitskarte in der Zukunft, was die Notwendigkeit körperlicher Arztbesuche für administrative Zwecke weiter reduzieren dürfte. Doch bis dahin müssen Patienten für gewisse Prozesse, trotz der Fortschritte in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, den Weg zum Arzt auf sich nehmen.
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