Helga Schultes: Ein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen

Leuchtenberg. „Ein Jahr nach unserer Goldenen Hochzeit nehmen wir Abschied“, das ließ ihr Ehemann Hans-Jürgen aufs Sterbebild von seiner Frau Helga Schultes, geborene Dietz schreiben. Die Familie musste die Ehefrau, Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma mit vielen Verwandten und Freunden zur letzten Grabstätte auf den Leuchtenberger Friedhof geleiten.

Helga Schultes hatte ein erfülltes Leben, in dem die Familie und auch die Arbeit im Mittelpunkt standen. Foto: Sieglinde Schärtl

Zuvor fand das Requiem im Pfarrheim statt. Pfarrer Alfons aus Michldorf stellte in der Predigt heraus, das die Situation des Abschiednehmens oft schwierig und dafür die passenden Worte zu finden nicht einfach ist.

Ein liebevoller Abschied

Hans-Jürgen Schultes, der Ehemann der Verstorben, hat einen Abschiedsbrief geschrieben und hier das Leben seiner Frau sehr genau zum Ausdruck gebracht – besonders ihre menschliche Liebe und Güte.

Helga Schultes wurde am 8. September 1940 in Weiden geboren und wuchs im Elternhaus von Adelheid und Josef Dietz mit einer Schwester und einem Bruder in der Hammerwegsiedlung in Weiden auf.

Den Krieg noch erlebt

Schon früh erfuhr sie, bedingt durch die Kriegszeit, viele Entbehrungen vor allem Essensbeschaffung und Kleidung und oft musste sie mit ihrer Mutter zu Fuß nach Floß laufen und dabei sich vor Fliegerangriffen im Wald verstecken.

In Weiden besuchte sie auch die Volksschule und durch ihre guten Noten bekam sie nach Abschluss gleich eine Lehre bei der Porzelanfabrik Seltmann und schloss die Ausbildung mit dem Industriekaufmanns-Gehilfenbrief ab.

Sie hatte auch ein Begabung zum Singen und Zitherspielen und das war vor allem in der Hammerwegkirche bei den Messen zu hören.

Durch und durch ein Familienmensch

Ihr ganzer Stolz waren ihre beiden Söhne Harald und Jürgen und denen war sie eine liebevolle Mutter und für sie war es auch eine Selbstverständlichkeit, Hausfrau zu sein. So konnte ihr Mann als Verkaufsberater das tägliche Brot verdienen. Wegen der Kinder zog die Familie von der engen Stadtwohnung nach Parkstein.

Voller Fleiß und Energie

Als die Kinder erwachsen waren trat Helga Schultes erneut ins Berufsleben beim Großversand Quelle in Fürth ein. Außerdem betrieb sie noch einen Getränkemarkt.

So wurde sie von ihrer Familie als das „laufende Kraftwerk“ bezeichnet, den ihr wurde nie was zu viel. 1992 bauten sie sich in Leuchtenberg ein neues Haus und dies war besonders für sie und auch ihrem Mann wie täglicher Urlaub.

Zuhause friedlich eingeschlafen

Das Alter brachte auch Krankheit mit und sie war auf Hilfsmittel und Hilfe angewiesen, aber sie war dankbar, dass sie dadurch in ihrem geliebten Haus bleiben konnte und am Samstag, 11. Juni, schlief sie friedlich ein.

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