Internationale Gemeinschaft am Marktfest in Kaltenbrunn

Kaltenbrunn. Beim Marktfest spielte an beiden Tagen das Wetter mit. Bei leckerem Essen und toller Musik feierten die Einwohner ein internationales Fest.

Prost, auf ein fröhliches Fest. Bild: Siggi Bock
Prost, auf ein fröhliches Fest. Bild: Siggi Bock
Auch ukrainische, syrische und amerikanische Kinder tanzten vor der Bühne. Bild: Siggi Bock
Auch ukrainische, syrische und amerikanische Kinder tanzten vor der Bühne. Bild: Siggi Bock

Die Besucher genossen an beiden Tagen die besondere Atmosphäre und die vielfältigen kulinarische Angebote. Bild: Siggi Bock
Die Besucher genossen an beiden Tagen die besondere Atmosphäre und die vielfältigen kulinarische Angebote. Bild: Siggi Bock
Siggi Bock
Siggi Bock
Siggi Bock

Mit der Familie, Freunden und Bekannten feiern war die Zielsetzung: Oberpfälzisch, zünftig, quer durch die Generationen und auch von Gästen aus der näheren Umgebung besucht, zeigte sich Kaltenbrunn zum Marktfest. Nach fünfjähriger Auszeit war auch die sechste Auflage konkurrenzlos. Schon der Auftakt am Samstag im heimlichen „Wohnzimmer“ war wie aus dem Bilderbuch.

„Niemand ausgrenzen“

„Wir versuchen uns aufzuraffen in einer stark veränderten Welt, um nach langer Pause wieder zum Feiern zurückzufinden. Blicken wir deshalb mit Gottes Hilfe und seinem Segen dankbar auf jedes Stück vom Glück“ betonte Pfarrer Matthias Weih beim vom Posaunenchor und Pfarrer Varghese Puthenchira mitgestalteten ökumenischen Gottesdienst. „Niemand ausgrenzen“ lautete Weihs Bitte angesichts der Tatsache, dass im Marktflecken Menschen aus acht Nationen friedlich zusammen leben.

„Kaltenbrunn ist einer der besten Plätze für Soldaten und deren Familien und auch meine Heimat geworden. Ich bin ein Kaltenbrunner und stolz darauf“, bekannte Ehrenschirmherr LTC Antony Kigth unter großem Beifall. Dankeschön sagte der Kommandeur der US-Zahnkliniken in Bayern und Baden-Württemberg, dass die Amerikaner in Kaltenbrunn immer mit einbezogen werden und dadurch weit entfernt von ihrer eigentlichen Heimat ein zweites Zuhause erfahren.

Feiern mit Schmankerln und Cocktails

„Die mitfeiernden, in Grafenwöhr stationierten jungen US-Soldaten stellen 50 Prozent unserer Fußballmannschaft und sind maßgeblich an den Erfolgen beteiligt“, merkte zudem Festleiter und FC-Chef Andreas Malzer an. Die Riesenfete hatten die Tanzflecker Böllerschützen unter dem Kommando von Manfred Rauscher mit Reihenfeuer und Salut eröffnet. Bereits um 20.30 Uhr waren das 50-Kilo-Spanferkel und die verschiedenen Burger verzehrt.

Als Alternative zu den „normalen Getränken“ genossen viele in der Weinlaube edle Tropfen aus Weiden am See oder suchten Sekt-, Cocktail oder Schnapsbars auf. Die Bayerwald-Band „Route 1234“ zeigte speziell dem jungen Publikum mit Hits, Medleys und Partykrachern, wo die Richtung hinging: hinauf auf die Bierbänke.

Frühschoppen mit Musik

Dass sie längst Vollblutmusiker sind, bewies das junge Pressather Trio „Mia zwoar und ich“ beim Frühschoppen am Sonntag. Bereits zum Mittagessen füllten sich die überdachten Plätze. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Speisenangebots fand rundherum Lob. Nahtlos ging es im Marktcafè weiter. Obwohl es bei fast 30 Grad beileibe kein Kaffeewetter war – die Schützen waren überglücklich, weil sie alle 70 gespendeten Kuchen und Torten loswurden.

Wie ein Stück Himmel auf Erden

Der Förderverein Kindergarten beschäftigte auch ukrainische und syrische Kinder mit Hüpfburg und Kletterturm sowie Spielen im Sand. Andrang gab es an der Schminkstation. Melanie Rauh und Celine Speth zauberten den Kleinen Schmetterlinge, Tiger und Piraten ins Gesicht. Die „Woihauser Straßenmusikanten“ läuteten den Ausklang eines zweitägigen Marktfestes ein. Alfred Burkhard aus Fürth als Ehemaliger stellte mit etwas Wehmut fest, dass von seinem Jahrgang 1938 fast niemand mehr am Leben ist.

Mit „Schia woars wieder“ taten die aus Berlin angereisten Hermann Krauß und Philipp Striegl die Meinung vieler Besucher kund. Das größte Kompliment kam von Bozena Himmel aus Hattingen/Ruhr, die auf Verwandtenbesuch weilte: „Offenherzigkeit den Fremden gegenüber, Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Menschen identifizieren sich mit ihrem Wohnort. Für mich waren diese Tage wie eine Theatervorstellung, wie ein Stück Himmel auf Erden.“

Großartige Zusammenarbeit

„Keine besonderen Vorkommnisse“ hieß es bei Vanessa Braun und Markus Kummer vom HvO-Team. Bürgermeister Ludwig Biller, der als Schirmherr eine Spende übergab, dankte der Vereinsgemeinschaft und allen, die zum Gelingen beitragen und lobte den Teamgeist der Kaltenbrunner.

„Über die Vereine und Stammtische hinaus haben auch Familien und Neubürger Aufgaben übernommen. Diese großartige Zusammenarbeit wurde bei diesem fröhlichen Fest honoriert, friedlich und gelungen, weil auch das Wetter mitspielte“ fasste am Abend Andreas Malzer zusammen. Noch in der Nacht wurde die Straße freigemacht und Montagmittag war nach den Aufräumarbeiten mit Unterstützung des Gemeindebauhofs alles wieder tipptopp.

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