Jagdversammlung beschließt vorzeitige Verlängerung der Jagdpacht

Tännesberg. Bei ihrer ersten Jahreshauptversammlung nach dreijähriger Corona-Zwangspause beschloss die Jagdversammlung, die Jagdpacht vorzeitig zu verlängern.

Jagdpächter Hans-Peter Klüver, „Jungjäger“ David Seegerer, Julius Schönberger, Christian Schönberger, Jagdpächter Rudolf Wolf und Jagdvorstand Günther Balk Foto: Josef Glas

Nach dreijähriger Zwangspause konnte Jagdvorsteher Günther Balk wieder eine normale Versammlung durchführen. Dazu konnte er auch die „Jungjäger“ Christian Schönberger, Julius Schönberger und David Seegerer begrüßen. Gleich zu Beginn erinnerte die Versammlung an den verstorbenen Jagdpächter Gerhard Schmid.

„Der Kassenstand entwickelte sich positiv“, so Kassier Matthias Bartmann und gab Rechenschaft über die letzten drei Jahre. Der Kassenbestand erhöhte sich von Ende 2018 mit 7.400 Euro auf 10.400 Euro Ende 2021.

Wildschäden sind für Jäger ein Risiko

Nachdem die Kassenprüfer die einwandfrei und korrekte Kassenführung bestätigten, war die einstimmige Entlastung des Kassiers nur noch Formsache. Über den Antrag zur vorzeitigen Verlängerung der Jagdpacht gab es einigen Diskussionsbedarf.

Von einer Erhöhung der Jagdpacht bis zur beantragten Weiterführung zu den gleichen Konditionen war die Rede. Hans-Peter Klünner, einer der Jagdpächter, wies darauf hin, dass die Übernahme der Wildschäden durch die Jägerschaft ein hohes Risiko bedeute und berücksichtigt werden sollte.

Jagdpacht wird vorzeitig verlängert

Als Abstimmungsleiter fungierte Erster Bürgermeister Ludwig Gürtler, assistiert von Schriftführer Thomas Bartmann. Das rund 1.000 Hektar große Jagdrevier von Tännesberg teilt sich in drei sogenannte Bögen auf, sodass auch einzeln darüber abgestimmt werden musste.

Das Ergebnis war eindeutig. Von den fünfunddreißig anwesenden Stimmberechtigten für rund 452 Hektar Fläche stimmten 34 für eine Verlängerung der Pacht vom 1. April 2023 bis 31. März 2032. Der Jagdschilling beträgt zwei Euro pro Hektar und die Wildschäden werden von den Jägern übernommen.

Ärgernis: Viele Unfälle werden nicht gemeldet

„Vielen Dank für das überwältigende Vertrauen“, konnte Hans-Peter Klünner zu diesem Abstimmungsergebnis nur sagen und blickte zugleich stellvertretend für die Jägerschaft auf die letzten Jahre zurück. „In den zweiundfünfzig Jahren als Jäger und Heger gab es viele Änderungen“, resümierte er.

„Durch die Flurbereinigung war vor allem das Niederwild betroffen und nach der Grenzöffnung hatte man mit dem Schwarzwild zu kämpfen, das mittlerweile im Zaum gehalten wird. Eine neue Herausforderung ist aber der Wolf. Ein leidiges Thema sind auch die zunehmenden Wildunfälle, die oft nicht gemeldet werden.“

Bürgermeister Gürtler bezeichnete die Jäger auch als Heger und Pfleger, die sich um die Regulation eines naturverträglichen Wildbestandes kümmern. Nachdem als „Nebenprodukt“ beste Bioware geliefert wird, regte er an, künftig im „Haus der Biodiversität“ Kurse über spezielle Wildgerichte anzubieten.

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