Jusos Oberpfalz wählen in Vohenstrauß zwei neue Vorsitzende

Vohenstrauß. Auf der Bezirkskonferenz der Jusos Oberpfalz in Vohenstrauß wurden Christina Schmid und Alexander Roth als neue Doppelspitze gewählt. Ein Antrag zur Ukraine fordert Waffenlieferungen.

Die neuen Bezirksvorsitzenden Alexander Roth und Christina Schmid. Bild: Alexander Roth
Die neuen Bezirksvorsitzenden Alexander Roth und Christina Schmid. Bild: Alexander Roth
Alexander Roth während seiner Vorstellungsrede. Bild: Alexander Roth
Alexander Roth während seiner Vorstellungsrede. Bild: Alexander Roth
Christina Schmid bei ihrer Vorstellungsrede. Bild: Alexander Roth
Christina Schmid bei ihrer Vorstellungsrede. Bild: Alexander Roth
Simon Grajer, Johanna Grillenbeck und Kerstin Geller bilden das Awareness Team. Bild: Alexander Roth
Simon Grajer, Johanna Grillenbeck und Kerstin Geller bilden das Awareness Team. Bild: Alexander Roth
Uli Grötsch (MdB) bei seinem Grußwort. Bild: Alexander Roth
Uli Grötsch (MdB) bei seinem Grußwort. Bild: Alexander Roth
Bild: Alexander Roth
Bild: Alexander Roth
 Bild: Alexander Roth
Bild: Alexander Roth
Bild: Alexander Roth

In der Gaststätte der Stadthalle Vohenstrauß kamen am Samstag 34 Delegierte aller Oberpfälzer Jusos-Unterbezirke zusammen. Als neue Doppelspitze wurden dabei Christina Schmid und Alexander Roth gewählt. Kurz vor Ende sorgte ein Antrag zur Solidarität mit der Ukraine für ordentlich Gesprächsstoff.

Grötsch und Asböck mit eindringlichen Worten

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch nahm in seinem Grußwort die aktuellen Entwicklungen in den Fokus und schwörte die Anwesenden auf eine schwierige Zeit ein. „Die Preisentwicklungen sind erst der Anfang“, warnte der Bundestagsabgeordnete und schob sogleich einen Appell des Zusammenhalts hinterher: „Es sind große Aufgaben, die wir nur gemeinsam meistern können.“ Der ehemalige Jusos-Bayern-Vorsitzende Thomas Asböck setzte gegenläufige Akzente und warnte die Jusos davor, der Mutterpartei zu sehr hörig zu werden. Er vermisste vor allem aus dem Jusos-Bundesvorstand kritische Stimmen zum G7-Gipfel in Elmau und auch die Ampelkoalition bekam ihr Fett weg.

Im Hinblick auf rechtsradikale Umtriebe in der Bundeswehr formulierte er, dass der militärische Abschirmdienst (MAD) keine Existenzberechtigung mehr habe. Besonders im Hinblick auf die Umtriebe von Franco A. in Vohenstrauß ein Thema, welches auch für die Region Brisanz haben dürfte.

Neue Vorsitzende schwören Jusos auf kommende Aufgaben ein

In dieselbe Stoßrichtung wie Asböck drang dann auch Christina Schmid in ihrer Vorstellungsrede zur Vorsitzenden-Wahl vor. „Das dauerhafte Totschweigen der rechtsextremen Strukturen in den Sicherheitsbehörden“ könne nicht der Anspruch einer Demokratie sein, legt die Vohenstraußerin den Finger in die Wunde. Zu oft würden – auch in ihren Heimatort – die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Außerdem stellt sie besonders feministische Themen in den Vordergrund, auch in der eigenen Partei gäbe es hier noch viel zu tun. Das erste Mittel, um ihre Ziele zu erreichen, blieben weiterhin „konstruktive Diskussion und Überzeugungsarbeit.“

Einen sozialistischen Rundumschlag legte im Folgenden der bereits amtierende Vorsitzende Alexander Roth hin. „Wir werden weiter dafür kämpfen, dass wir den Kapitalismus überwinden“, gab er in aller Deutlichkeit die Marschrichtung vor. Die Voraussetzung im Bezirk Oberpfalz dafür seien bestens, denn „alle bringen eine hohe Frustrationstoleranz, Sitzfleisch und Idealismus mit“. Und auch an die CSU, die im Angesicht des Ukraine-Krieges die Atomkraft wieder für sich entdeckt hat, richtete der Neutraublinger deutliche Worte: „Die bescheuerte 10-H-Regel in Bayern macht uns abhängig von Diktatoren.“

Überzeugendes Wahlergebnis für Schmid und Roth

Die Vorstellungsrede der beiden Jungsozialist:innen kamen bei den anwesenden Personen offensichtlich gut an: Christina Schmid (einstimmig) und Alexander Roth (eine Gegenstimme) wurden zur neuen Doppelspitze des Jusos Bezirk Oberpfalz gewählt. Stellvertretende Vorsitzende wurden Franziska Hartmann und Johannes Kretschmar. Außerdem wurden sieben Beisitzerinnen und Beisitzer gewählt, sowie ein dreiköpfiges Awareness-Team aus Johanna Grillenbeck, Kerstin Geller und Simon Grajer, dessen Schaffung von Schmid in ihrer Vorstellungsrede versprochen wurde. Zudem wurden 12 Delegierte gewählt, die die Stimme der Jusos Oberpfalz auf der bayerischen Jusos Landeskonferenz bilden soll.

Ukraine-Antrag stellt sich gegen „naiven Pazifismus“

Um die im Vorgang gewählten Delegierten mit einer ausreichenden Beschlusslage auf die Landeskonferenz zu entsenden, wurde über ganze 12 eingereichte Anträge abgestimmt. Elf davon wurden auch ohne größere Diskussion angenommen. Beim Antrag über die Solidarität mit der Ukraine gab es dann allerdings da erste Mal größeren Gesprächsbedarf. Inhaltlich wurde im Antrag gefordert, Waffenlieferungen an die Ukraine zuzustimmen. Eine Haltung, die so in einer Stellungnahme des Jusos Landesvorstandes zu Waffenexporten nicht uneingeschränkt vertreten ist.

Theresia Stahl, die den Antrag vorstellte, sprach von einem „naiven Pazifismus“, dem einige Jusos weiterhin anhängen würden. „Es muss klar sein, dass mit den Faschist:innen dieser Welt nicht zu reden ist“, so ihre weitere Ausführung. In den nachfolgenden Diskussionen wurden mehrere Änderungsanträge eingebracht und debattiert. Schließlich wurde ein Antrag angenommen, der weiterhin Waffenlieferungen an die Ukraine bejaht, eine direkte Teilnahme Deutschlands am Krieg ausschließt und den diplomatischen Weg zustimmt, wenn sich Putin-Russland ernsthaft gesprächsbereit zeigt.

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