KAB Kreisverband präsentiert Jahresprogramm

Weiden. Der KAB-Kreisverband kämpft weiterhin für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags und setzt sich für Zustellerinnen und Zusteller im Paketdienst bei Subunternehmern ein.

Die KAB v.l. Kreisvorsitzender Hermann Stadler, Kreisvorsitzende Petra Dötsch, Diözesansekretär Markus Nickl, Alfons Ernstberger und Betriebsseelsorger Richard Wittmann. Foto: Helmut Kunz

„Der Paketdienst hat zum Teil ausbeuterische Strukturen angenommen“, erklärte Betriebsseelsorger Richard Wittmann bei einem Pressegespräch in der Geschäftsstelle des KAB-Kreisverbands Weiden im Pfarrbüro St. Johannes. „Nicht alle arbeiten tarifgebunden bei DHL, sondern sind in Subunternehmen beschäftigt, vor allem in ganz kleinen, ohne Kündigungsschutz.“ Kein Mensch kümmere sich um die Arbeitsbedingungen oder Überstunden. „Die kriegen einfach ihre Pakete und dann sind sie unterwegs.“

Problematische Arbeitsbedingungen im Paketdienst

Vor Ort will die KAB beim Josefitag am 19. März Kunden und Bevölkerung auf die schwierige Situation der Beschäftigten in der Paket- und Kurierdienstbranche aufmerksam machen. Im Fokus stehen die hoch problematischen Arbeitsbedingungen auf der „letzten Meile“. Wittmann wird den Vortrag halten. Denn die KAB setze sich für bessere Arbeitsbedingungen ein und fordere ein Ende des Subunternehmertums und eine Umstellung auf ein Direktanstellungsgebot für Zusteller, sagte er.

Verstöße gegen Arbeitsrecht

Ferner setze sich die KAB gegen Verstöße gegen das Arbeitsrecht ein und fordere stärkere Kontrollen bei nicht bezahlten Löhnen, unbezahlten Überstunden und unrechtmäßigen Kündigungen. Außerdem müsse der Gesundheitsschutz gestärkt werden durch eine Begrenzung der Traglasten auf 20 Kilogramm.

Arbeitsfreier Sonntag in Gefahr

Wie Kreisvorsitzender Hermann Stadler betonte, stehe die KAB nach wie vor hinter dem arbeitsfreien Sonntag. „Der ist erneut in Gefahr“, sagte er, obwohl seit 2009 fünf Urteile des Bundesverwaltungsgerichts und des Bundesverfassungsgerichts den Schutz des arbeitsfreien Sonntags wiederholt bestätigt hätten. Die neue Regelung mit bis zu 40 verkaufsoffenen Sonn- und Feiertagen sowie der Möglichkeit von acht Nachtöffnungen bis 24 Uhr pro Jahr verdeutliche, wie weit die Staatsregierung bereit sei, diesen Schutz zu untergraben. Aktuell laufe eine Unterschriftenaktion gegen eine Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft.

Gerecht, fair, teilen

Diözesansekretär Markus Nickl sah im zentralen Argument der Staatsregierung nach einer Verbesserung der Nahversorgung im ländlichen Raum durch sogenannte digitale und hybride Kleinstsupermärkte nur einen Vorwand. Diese neuen Supermärkte sollten nämlich nicht in entlegenen Dörfern entstehen, wo tatsächlich Versorgungslücken entstünden, sondern vielmehr in wirtschaftlich attraktiven Regionen, wie städtischen Zentren. Als weitere Themen für dieses Jahr präsentierte der Kreisverband die Aktion „Gerecht, fair, teilen“. Die trete für gegen eine entsolidarisierte Gesellschaft ein, hieß es. Zum anderen befeuere man mehr Wertschätzung im Umgang mit dem politischen Gegner im Bundestagswahlkampf.

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