Kleines Projekt mit großer Wirkung: “Streuobstwiese” macht großen Eindruck

Trabitz. Das Kleinprojekt "Streuobstwiese" machte einen ganz großen Eindruck bei den "ländlichen Entwicklern".

Herzstück der Trabitzer LBV-Streuobstwiese ist das Bienenhaus mit Platz für zehn Honigbienenvölker, die von dem Hobbyimkerteam “bee regional” (rechts: Sebastian Reiß) betreut werden. Links ILE-VierStädtedreieck-Regionalmanagerin Annika Schreier, Vierte von links Kreisgartenfachberaterin Maria Treiber, Vierter von rechts LBV-Ortsvorsitzender Fabian Dötsch. Bild: Bernhard Piegsa

Ein Kleinprojekt machte großen Eindruck bei „ländlichen Entwicklern“: die Streuobstwiese, die die Trabitzer Naturschutzgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in ihrem Grünbachtal-Reservat bei Drahthammer anlegte.

Als „begeisterndes Vorzeigeprojekt“ hatte das Amt für Ländliche Entwicklung Oberpfalz im vergangenen Jahr deren Projekt einer Streuobstwiese mit Schaukasten zum Thema Bienen, Schautafeln, Insektenhotel und dach-begrüntem Bienenhaus gelobt.

Verdienter Lohn für die Naturfreunde

Ein 80-Prozent-Zuschuss aus dem Kleinprojekte-Regionalbudget für die ILE (Integrierte Ländliche Entwicklung)-Region Vierstädtedreieck und eine Finanzspritze ihrer Heimatgemeinde waren der verdiente Lohn für die Naturfreunde. Diese Meinung teilten auch die gut 30 Teilnehmer eines Rundgangs, zu dem die Naturschutzgruppe und der ILE-VierStädtedreieck-Verein eingeladen hatten.

Als Vertreterin ihrer Gemeinde im Leitungskreis des ILE-Vereins skizzierte Bürgermeisterin Carmen Pepiuk die Geschichte eines Projekts, auf das die Gemeinde ebenso stolz sein könne wie insgesamt auf die „rührige Arbeit“, die die 130 Mitglieder starke LBV-Gruppe in den 25 Jahren seit ihrer Gründung geleistet habe.

Das Herzstück des Vereins

Herzstück dieser Vereinsarbeit, so LBV-Ortsvorsitzender Fabian Dötsch, sei das sieben Hektar große gruppeneigene Grünbachtal-Reservat, von dem rund ein Hektar auf die Streuobstwiese entfalle. Deren Gestaltung beruhe auf den „drei Säulen der Biodiversität: der Artenvielfalt, der genetischen Vielfalt und der Vielfalt des Ökosystems“.

Bienenvölker stellten die Bestäubung der Bäume sicher, Schautafeln informierten nicht nur die auf dem nahebei verlaufenden Radwanderweg vorbeikommenden Fahrradtouristen darüber, „was so ein Biotop vermag und leistet“. Immerhin könnten in Streuobstwiesen über 2.000 Tierarten beheimatet sein oder zumindest Nahrung finden.

Einblicke in das Leben eines Bienenvolkes

Ein „Bienenschaukasten“ eröffne Einblicke in das Leben eines Bienenvolkes, für die 30 Obstbäume habe man traditionellen Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Felsenbirnensorten den Vorzug gegeben. Das in Eigenleistung erbaute Bienenhaus biete zehn Bienenvölkern Obdach, die von dem ortsansässigen Hobbyimkerteam „bee regional“ betreut würden.

Hinzu komme ein gemeinsam mit der Naturschutzjugend aufgebautes Insektenhotel. Außer der eigentlichen „Streuobstwiese mit extensiv genutzter landwirtschaftlicher Fläche“ umfasse das Areal ein Brachflächen-Biotop auf einer Überschwemmungsfläche, das durch Rotvieh vor einer dichten Verbuschung bewahrt und so gezielt als Brachfläche mit kleinen Tümpeln erhalten werde.

Zielsetzung des Pilotprojekts

Die Zielsetzung dieses Pilotprojekts erläuterte Gemeinderat Konrad Dippel, dem die Rinder gehören: „Die Tiere schaffen offene Stellen im Grünbewuchs, an denen verschiedene Pflanzen keimen können. Andernfalls würden bestimmte Gräserarten alles andere überwuchern, und viele Pflanzenarten könnten nicht mehr wachsen, sodass eine Artenvielfaltswüste entsteht.“

Auch der von den Tieren ausgeschiedene „Dünger“ diene der Pflanzenvielfalt. Alles in allem habe man für das Projekt an die 20.000 Euro aufgewandt, merkte Naturschutzgruppenvorsitzender Fabian Dötsch noch an: „Da war die Unterstützung durch ILE, Gemeinde und die Dippel’sche ‘Stiftung Lebensfreude für Mensch und Natur‘ eine enorme Erleichterung.“

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