Pfarrer referiert über “Positive Kräfte des Glaubens”

Immenreuth. "Oft ist das Vertrauen auf Gott einfacher als man denkt", lautete die Botschaft von Pfarrer Martin Besold aus Erbendorf beim KAB-Vortrag im Pfarrheim.

Pfarrer Martin Besold beim KAB-Vortrag im Pfarrheim. Foto: Roman Melzner

Zum ersten Vortrag der KAB zum Thema “Positive Kräfte des Glaubens” konnte Vorsitzende Claudia Porst nach etlichen Monaten Pause viele Zuhörer begrüßen, darunter auch Kaplan Justin Kishimbe. Die Wurzeln des Glaubens seien in jedem tief verankert, zeigte der Referent anhand einer einfachen Übung eingangs auf.

Die Eigenschaften hierzu verdeutlichte er auch anhand der vier Säulen Vertrauen, Gebet, Vergebung und der Heilkraft des Glaubens. Bei der Säule Vertrauen sollte man sich unbedingt davon befreien, dass man unbedingt glauben müsse, so Martin Besold. “Glaube ist kein Leistungsdruck, sondern hat einzig und alleine mit Vertrauen zu tun.”

“Das böse C-Wort”

Der Theologe Dietrich Bonhoeffer forderte sogar dazu auf, so zu leben, als ob es Gott nicht gäbe. Das Gedicht “Von guten Mächten wunderbar geborgen” schrieb Bonhoeffer im Gefängnis. “Er wagte es, seinen Glauben mutig zu bekennen, auch gegen die Mächtigen seiner Zeit.”

Angst sei das Gegenteil von Vertrauen. Die Angst lähme das Leben, mahnte Besold. Das “böse C-Wort”, das uns nunmehr zwei Jahre fast täglich begleite, sei ein deutliches Beispiel hierfür. Vertrauen in Gott erzeuge ein gewisses Maß an Gelassenheit, mit der man einer Pandemie bei allem nötigen Ernst entgegentreten müsse.

“Heiliger Geist wohnt in jedem”

Bei der zweiten Säule ging der Geistliche auf die Kraft des Gebets ein. Dieses schaffe vor allem Abstand zum stressigen Alltag und sorge für Entspannung und Ruhe. “Auch Jesus hat sich vor wichtigen Entscheidungen immer zurückgezogen und gebetet, ist in der Bibel zu lesen.”

Die innere Stärke, die jeder besitze, könne man auch durch das Gebet freisetzen. Diese Stärke könne man den heiligen Geist nennen, der in jedem wohne, so der Pfarrer. “Wir müssen nur ab und zu auch mal innerlich bei uns zu Hause sein, um diesen Geist antreffen zu können.”

Vergebung lässt uns leben

Bei der dritten Säule zitierte der Redner Christoph Süß von der Sendung Quer. “Der sagte, dass je wärmer es durch den Klimawandel wird, desto kälter wird es in unserer Gesellschaft. Er meinte damit, dass wir uns nur gemeinsam weiterentwickeln können. Vergebung lässt uns leben”, so Besold. Auch Nelson Mandela, der 37 Jahre im Gefängnis saß, habe als späterer Präsident die dunkelhäutige und weiße Bevölkerung aufgefordert, einander zu vergeben.

Zorn und Groll tue nicht gut, betonte der Priester und erinnerte an ein Instrument, dass nicht gerne ausgepackt werde. Im Sakrament der Versöhnung, der Beichte, spreche man das aus, was
man falsch gemacht habe und einen im Alltag bedrücke. Durch das Beichtgeheimnis bestehe eine Art Firewall nach außen.

Durch Glauben alt werden

Die Heilkraft des Glaubens könne durch Studien nachgewiesen werden, so Besold. “Sicher kann man darüber diskutieren und dies anders sehen. Alle Erkenntnisse haben dabei aber eines
immer gemeinsam: Gläubige Menschen sind in der Regel sehr oft zufrieden und gelassen im Alltag, was sich auch positiv auf deren Gesundheit auswirkt.”

Es sei wissenschaftlich festgestellt worden, dass Pfarrer in der Regel sehr alt würden und dabei zumindest geistig fit blieben, sagte Martin Besold schmunzelnd zu seinem Kollegen Justin Kishimbe. Die Zuhörer dankten dem Pfarrer für seinen herzlichen Vortrag mit einem aufrichtigen Applaus.

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