Positive Bilanz bei Schiedsrichter-Wintertagung in Oberpfalz
Regensburg. Bei der Wintertagung des Bezirksschiedsrichterausschusses Oberpfalz wurde eine positive Bilanz gezogen und sechs Referees für die Perspektivgruppe Verband nominiert.

Die Qualität der Einzelentscheidungen und das Spielmanagement sind die wichtigsten Faktoren einer Schiedsrichterleistung. Das betonte der bayerische Verbandsschiedsrichterobmann Prof. Dr. Sven Laumer bei der Wintertagung des Oberpfälzer Bezirksschiedsrichterausschusses (BSA), der vor insgesamt rund 70 Referees, Beobachtern und Funktionären eine positive Zwischenbilanz über die bisherige Saison in den beiden Bezirksligen zog. Dass diese Qualität im Fußballbezirk stimmt, zeigt die Tatsache, dass die zur Winterpause ins Leben gerufene „Perspektivgruppe Verband“ mit Jakob Baier, Niklas Braun, Thomas Feigl, Habib Fekih, Noel Gabler und Noah Parusel gleich sechs Referees umfasst.
Bezirksobmann blickt zurück
Bezirksobmann Markus Weigert erwähnte in seinem Rückblick auf das Jahr 2024 unter anderen die Bezirksehrung „Danke Schiri“, zentrale und dezentrale Verbandslehrgänge, den „Tag des Schiris“ auf der Münchner Europameisterschafts-Fanmeile, den Bezirksligalehrgang für Schiedsrichter und Beobachter, verschiedene Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms und den bezirksweiten Neulingslehrgang für Schiedsrichterinnen. Bei den Beobachtungsschnitten zur Winterpause wurde deutlich, dass einige Oberpfälzer in den Verbandsligen „gut im Rennen liegen“, andere aber noch „Luft nach oben“ haben.
Respektforderung und Spielbetrieb
Die den Schiedsrichtern zu Saisonbeginn an die Hand gegebenen, neuen Mittel des Stopp-Konzepts und des Kapitän-Dialogs wären eigentlich unnötig, wenn sich alle Akteure am Fußballplatz mit dem notwendigen Respekt begegnen würden, sagte der BFV-Bezirksvorsitzender Thomas Graml. Diesen gegenseitigen Respekt forderte er für die Restrückrunde von allen Beteiligten ein. Von einem „weitgehend problemlos laufenden Spielbetrieb“ berichtete Bezirksspielleiter Dominik Fraunholz, der einzig bedauerte, dass vor allem in der Südgruppe einige Vereine „ihre Emotionen nicht im Griff haben“. Der Trikotabgleich, der in dieser Saison als Pilotprojekt auf Bezirksebene läuft, wird mit einigen Ausnahmen gut umgesetzt. An die nötige Sorgfalt bei Sonderberichten erinnerte der Vorsitzende des Bezirkssportgerichts, Dieter Schmid, die Schiedsrichter der Oberpfalz. Und er wies darauf hin, dass von Verbandsseite einige Beleidigungen oder Verhaltensweisen inzwischen als diskriminierend eingestuft werden und mit einer Mindeststrafe von fünf Spielen belegt sind.
Vereinsbeschwerden und Schiedsrichtereinsätze
Bei drei an den BSA gerichteten Vereinsbeschwerden ging es stets um die Entscheidung und nie um die Person des Schiedsrichters, sagte Markus Weigert. Sie seien im sportpartnerschaftlichen Gespräch aus der Welt geräumt worden. Der Bezirksobmann, der auch auf die neue geregelte Meldekette bei Spielabbrüchen hinwies, kündigte für März noch eine Beobachterschulung an. Roman Solter – im BSA für die Einteilung zuständig – lobte die bis auf wenige Ausnahmen sehr hohe Verfügbarkeit und auch kurzfristige Einsetzbarkeit der Schiedsrichter. Der Austausch mit den Nachbarbezirken Niederbayern, Mittel- und Oberfranken läuft reibungslos. Die bis auf Verbandsebene tätigen Oberpfälzer hätten null bis zwölf Spiele in den Bezirksligen gepfiffen, bei den 39 auf Bezirksebene qualifizierten Unparteiischen waren es eins bis neun.
Teilweise wünschte sich Solter noch mehr Informationen von den Schiedsrichtern, wie beispielsweise von einem heißen Spieltag, als die Schiedsrichter zusätzlich erbetene Pausengetränke selbst bezahlen mussten. Das für die Förderprogramme zuständige BSA-Mitglied Philipp Götz berichtete von durchaus erfolgreichen Berufungen in das Nachwuchsleistungszentrum des Verbandsschiedsrichterausschusses: So wurden zwei der vier Oberpfälzer für ihr Abschneiden beim Talentelehrgang – nämlich Niklas Braun und Noel Gabler – mit Schnupperspielen in der Landesliga belohnt. Bei einem weiteren Lehrgang mit der Perspektive zu den DFB-Spielklassen zeigten neben Gabler und Braun die jungen Schiedsrichter Marion Weid, Lukas Schwendner und Finn Banderob ihr Können. In der Oberpfalz bleiben trotz bislang sehr heterogenen Leistungen alle zu Saisonbeginn gemeldeten Schiedsrichter in der Fördergruppe des Bezirks. Von den sechs Bezirksliga-Anwärtern, die in der Kreisliga gecoacht werden, soll Leopold Kellner in der Restrückrunde Schnupperspiele im Bezirk erhalten. Zwei der sechs haben dagegen im bisherigen Saisonverlauf die Anforderungen in Sachen Fitness- und Regeltests sowie Stützpunktpräsenz nicht erfüllt und somit die Möglichkeit des Aufstiegs über diese Schiene verspielt.
Coaches und Termine
Die insgesamt 36 Coaches, von denen 14 auch auf Verbandsebene im Einsatz sind, haben bisher 169 Beobachtungen durchgeführt. Auffällig dabei, so Markus Weigert, dass bei den „großen Strafen“ wie Strafstößen oder Platzverweis deutlich öfter deren Ausbleiben als deren überzogener Einsatz kritisiert wurden. Abschließend wies der Bezirksobmann noch auf die Termine des Jahres 2025 hin, an dessen Ende die Neuwahlen in den sechs Schiedsrichtergruppen der Oberpfalz stehen. Die Wahl des neuen BSA und der Kreisobleute ist im Anschluss am 10. Januar 2026 geplant.
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