Tierschützer packen bei der Rehkitzrettung an

Püchersreuth. Der junge Verein „Rehkitzrettung NEW-WEN e. V.“ hat schon viel bewirkt und vielen Tieren das Leben gerettet.

Ein gerettetes Rehkitz beim Freilassen aus dem Sicherungskorb. Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl
Ein gerettetes Rehkitz beim Freilassen aus dem Sicherungskorb. Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl
Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl
Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl
Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl
Foto: Rehkitzrettung NEW-WEN – Claudia Prößl

Der erst im letzten Sommer gegründete Verein „Rehkitzrettung NEW-WEN e. V.“ beendet seine sehr erfolgreiche erste aktive Saison: Seit Anfang Mai retteten die ehrenamtlichen Mitglieder 67 Rehkitze und fünf Hasen vor dem sicheren Tod beim Abmähen der Wiesen.

Ein Verein mit bunten Mitgliedern

Im Landkreis Neustadt/WN und der Stadt Weiden gründete sich der neue Verein. Als „Rehkitzrettung NEW-WEN e. V.“ fanden sich engagierter Tierschützer, Drohnenpiloten, Jäger, Landwirte und andere Naturfreunde zusammen, um Rehkitze und andere Wildtiere vor einem grausamen Tod zu bewahren.

Wir haben in nur sechs Wochen 165 Wiesen abgesucht, das waren insgesamt 451 Hektar. Insgesamt kamen so 565 Helferstunden zusammen.Vorsitzender Stefan Radies

Während andere Vereine mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben, scheinen die Initiatoren hier einen Nerv getroffen zu haben, denn der junge Verein zählt bereits über hundert Mitglieder, darunter auch Organisationen wie der Maschinenring, der Bauernverband, der Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald, der Landkreis und die Stadt Weiden.

Positive Bilanz trotz Lieferstau bei den Drohnen

Auch wenn nicht bei jedem Einsatz Kitze gefunden wurden, konnten das Absuchen mit den Drohnen den Landwirten die Sorge vor dem Übermähen von Rehkitzen nehmen. Vorsitzender Stefan Radies betont, dass die Zusammenarbeit mit Landwirten, Jagdpächtern und allen anderen Beteiligten sehr gut gelaufen ist.

„Nachdem aufgrund von Lieferschwierigkeiten zwei bereits im Februar bestellte Drohnensets immer noch nicht angekommen sind, konnten wir leider nicht alle Einsatzanfragen annehmen – von den Helfern her hätten wir oft noch Kapazitäten gehabt. Die waren extrem motiviert und haben sich über jedes gerettete Kitz wahnsinnig gefreut“, betont Radies.

Die Termine, Fotos von den Rettungsaktionen und weitere Infos befinden sich auf der Homepage des Vereins.

Hintergrund

Die ersten Lebenswochen verbringen Rehkitze im Frühjahr sie meist gut versteckt in hohem Gras, während die Mütter auf Futtersuche sind. Bei Gefahren laufen sie nicht davon, sondern ducken sich instinktiv noch tiefer in die Wiese. Dieser Instinkt hat aber schreckliche Folgen: Die Rehkitze können bei der Wiesenmahd übermäht werden.

Bei der zweiten Mahd besteht das Problem meist nicht mehr, weil die Rehe dann groß genug sind und selbst flüchten. Um den Tod der Rehkitze zu verhindern, sind Landwirte verpflichtet, ihre Wiesen vor der Mahd absuchen oder andere geeignete Maßnahmen treffen.

Eingesetzte Wärmebilddrohnen erkennen den Temperaturunterschied der warmen Tierkörper im Vergleich zur kühleren Umgebung. Auch deshalb finden die Suchaktionen meist in den sehr frühen Morgenstunden statt. Die sogenannten „Spotter“ erkennen die Kitze auf dem Monitor und lotsen die „Träger“ per Funk zu den Tieren. Diese Helfer tragen die Rehkitze aus der Wiese und sichern sie in Körben bis nach dem Mähen.

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