Turbo für das E-Rezept: Verein treibt Digitalisierung voran

Amberg/Weiden. Gute Nachrichten für das E-Rezept: Ein neu gegründeter Verein will der elektronischen Verordnung zum schnelleren Durchbruch verhelfen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen allgemein vorantreiben.

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Das E-Rezept erleichtert den Arbeitsalltag in Arztpraxen deutlich. Auch für die Patienten stehen die Vorteile klar im Vordergrund, Symbolbild: Pixabay

Als „E-Rezept-Enthusiasten e.V.“ bündeln verschiedene Akteure aus der Gesundheitswirtschaft, die schon jetzt Vorreiter in der Digitalisierung sind, branchenübergreifend ihre Kräfte. Sie wollen über Potenziale und Mehrwerte der elektronischen Verordnung aufklären, ihre flächendeckende Einführung in Deutschland vorantreiben und dabei stets den Nutzen für die Versicherten in den Mittelpunkt der Kommunikation stellen.

Flächendeckende Anwendung angestrebt

Wissenschaftlich begleitet wird die Testphase des E-Rezepts von Prof. Dr. Steffen Hamm von der OTH Amberg/Weiden. Der Verein will mit gezielter Aufklärung und Förderung Arzt- und Zahnarztpraxen sowie Apotheken dafür gewinnen, verstärkt E-Rezepte einzusetzen. Somit wollen die E-Rezept-Enthusiasten dafür sorgen, dass die Testphase des E-Rezepts zeitnah erfolgreich beendet wird und die flächendeckende Einführung zügig starten kann. Um das Potenzial des E-Rezepts nutzen zu können, will der Verein möglichst viele Ärzten, Zahnärzten und Apotheken motivieren, an der Testphase teilzunehmen. Je mehr Leistungserbringer sich beteiligen, desto höher ist der Erkenntnisgewinn für den flächendeckenden Rollout.

Digitale Stolpersteine ausbessern

„Ärzte und Apotheken nutzen unterschiedliche Software, die miteinander funktionieren muss. Darum wollen wir mithelfen, dass so viele Arzt- und Apothekensoftware-Paare wie möglich im Zusammenspiel erprobt werden können. Jede Kombination bringt ihre eigenen kleinen Stolpersteine mit sich, die es zu identifizieren gilt, um an den entsprechenden Stellen nachbessern zu können“, so Ralf König, erster Vorsitzender der E-Rezept-Enthusiasten. Welche Mehrwerte das E-Rezept nach erfolgreicher Integration in den Praxisalltag mit sich bringt, kann Dr. med. Nicolas Kahl, Facharzt für Allgemeinmedizin und zweiter Vorsitzender des E-Rezept-Enthusiasten e.V., aus eigener Erfahrung berichten: „Das E-Rezept funktioniert und wird von den Patienten mit großem Interesse angenommen.

Gesamte Digitalisierung fördern

Mittlerweile hat sich das Muster 16-Formular (rosa Rezept) zu einem echten Störfaktor für unsere Praxisabläufe entwickelt.“ Die neu gewonnen Erfahrungen mit dem E-Rezept will der Verein auch wissenschaftlich begleiten lassen. Prof. Dr. Steffen Hamm, der an der OTH Amberg-Weiden Digital Healthcare Management lehrt, soll das geplante Förderprogramm mit Fokus auf die beteiligten Leistungserbringer evaluieren. Parallel wird die Initiative Patients4Digital (P4D) eine breit angelegte Versichertenumfrage durchführen – Ziel ist, ein umfassendes Bild vom Status Quo der Einführung der elektronischen Verordnung in Deutschland zu zeichnen. Von den anschließend veröffentlichen Ergebnissen sollen dann alle am Einführungsprozess des E-Rezepts Beteiligten profitieren. Für den Anfang steht die elektronische Verordnung im Mittelpunkt der E-Rezept-Enthusiasten. Darüber hinaus sieht es der Verein als seine grundsätzliche Aufgabe an, die Digitalisierung im Gesundheitswesen insgesamt voranbringen.

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1 Kommentare

Wolfgang Steiner - 31.05.2022

Ich bin Dauer Chronisch krank in Rezept immer gleich und schwer zu bekommen
Bald hat mein Arzt Urlaub und die Angst wächst, das belastet mich sehr. Hoffentlich bekomme ich rechtzeitig mein Rezept. Wenn ein Atrzt Dauerrezept Patienten hat
könnte er mir diese Angst nicht nehmen?
Aber wie ich das Gesundheitssystem kenne ist das so gewollt. Denn angefragt hatte ich da schon