Vortragsreihe des Kemnather Krankenhauses erfolgreich gestartet

Kemnath. Etliche Zuhörer waren in die Kemnather Mehrzweckhalle gekommen, wo Dr. Florian Höhler über Bauchwandbrüche und deren operative Versorgung informierte.

Chefarzt der Klinik für Chirurgie am Krankenhaus Kemnath. Dr. Florian Höhler. Bild: Kliniken Nordoberpfalz

Bauchwandbrüche seien die häufigste chirurgisch zu behandelnde Erkrankung und die Operation von Leistenbrüchen die häufigste Operation in der Allgemein- und Visceralchirurgie, erklärte Dr. Florian Höhler. Männer würden dabei zwölf Mal häufiger einen Leistenbruch oberhalb des Leistenbandes erleiden als Frauen, bei denen deutlich häufiger ein Schenkelbruch auftrete, der unterhalb des Leistenbandes liegt. Zu Bauchwandbrüchen, den so genannten Hernien, gehören neben Leisten- und Schenkelbrüchen auch Hoden-, Nabel-, Narben- und epigatrische Brüche.

Unterschiedliche Ausprägungen und Symptome

„Ursachen sind dafür in vielen Fällen ein gestörter Kollagenstoffwechsel oder ein erhöhter Druck innerhalb des Bauchraums, der beispielsweise bei schwerer körperlicher Arbeit, chronischem Husten, aber auch bei Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Tumoren im Bauchraum entstehen kann“, so der Kemnather Chefarzt. So unterschiedlich wie die Ausprägung von Bauchwandbrüchen – von äußerlich kaum bemerkbar bis deutlich sichtbar – seien auch die Symptome. Teilweise seien nur kleine Vorwölbungen erkennbar, es könnten aber auch drückende, stechende oder brennende Schmerzen entstehen.

Bruchlücke chirurgisch verschließen

„Neben der klinischen Untersuchung, beispielsweise durch Abtasten, stehen hierfür verschiedene diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung, wie Ultraschall, CT oder MRT. Kommt es zu einem chirurgischen Eingriff, geht es immer darum, die Bruchlücke zu verschließen und die Bauchwand zu verstärken oder zu ersetzen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern“, so Dr. Florian Höhler, der dabei auch verschiedene Operationsverfahren und Behandlungsmethoden vorstellte, die am Krankenhaus Kemnath angewandt werden.

Minimal-invasive Eingriffe

Hier hat man sich auf die Behandlung von Leisten-, Nabel- und Narbenhernien spezialisiert. Im Optimalfall erfolgen Eingriffe dabei mit minimal-invasiven Verfahren, betonte Dr. Höhler: „Die Schlüsselloch-Chirurgie ermöglicht eine schonende Behandlung von Erkrankungen. Durch minimale Schnitte mit einem Zentimeter werden eine Kameraoptik und erforderliche Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Dadurch sinkt das Risiko von Narbenbrüchen und Patienten erholen sich schneller als bei offenen OP-Verfahren.“

Nächster Vortrag Ende Juni

Nach dem Vortrag stand der Chefarzt der Klinik für Chirurgie noch für Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer zur Verfügung. Schon am 30. Juni steht dann der nächste Vortrag der Reihe auf dem Programm. Dann werden die beiden Hauptoperateure des Endoprothetikzentrums Kemnath, Dr. Michael Kampe und Dr. Tim Klopfer, über Indikationsstellung, Zeitpunkt und verschiedene Implantate und Materialien in der Endoprothetik informieren. Das OP-Team des Krankenhauses Kemnath wird dabei an einem Stand verschiedene Implantate ausstellen.

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