Wasserknappheit: Globale Krise und politisches Versäumnis
Weiden. Oberstleutnant i.G. a.D. Jörg Barandat, ein führender Experte in Wasserfragen, spricht über die globale Wasserkrise und fordert mehr politische Initiative. Er veranschaulicht, wie Wasser als Machtmittel und Waffe in internationalen Konflikten zunimmt und kritisiert die unzureichende Vorbereitung Deutschlands auf Versorgungsprobleme.

In Weiden findet im Martin-Schalling-Haus eine besondere Veranstaltung statt. Es geht um das lebenswichtige Thema Wasserversorgung. Der Vortrag trägt den Titel „Wasserversorgung wird zum Menschheitsrisiko“. Hier beleuchtet Jörg Barandat, ein anerkannter Experte auf dem Gebiet, die Brisanz des Themas.
Ein Expertenblick auf globale Wasserprobleme
Barandat, ehemaliger Oberstleutnant und Dozent an der Führungsakademie der Bundeswehr, teilt seine tiefgreifenden Erkenntnisse. Er betont, wie das Wasser „zwischen Sicherheitsfaktor, Machtpotential und Waffe in der Zuspitzung globaler Krisen“ steht. Mit einer Fülle von Fakten und dringenden Forderungen an die Politik unterstreicht er die kritische Lage. Der Referent sieht Wasser eingebettet in ein „Netzwerk von nationalen und internationalen Konflikt-Konglomeraten“.
Die zentrale Rolle des Wassers in globalen Krisen
„Eine Veränderung bei einem Thema löst Folgewirkungen in fast allen anderen Bereichen aus“, erklärt Barandat. Besonders am Beispiel des Klimawandels, der Wirtschaftswachstum und Verstädterung zeigt sich der direkte Einfluss auf den Wasserbedarf. Die Verknüpfung von Wasser- und Energieversorgung ist eng, doch wird häufig vernachlässigt: „Ohne Strom kann kein Wasser in die Leitungen gepumpt werden“. Deutschland, kritisiert der Experte, ist auf Störungen in der Wasserversorgung schlecht vorbereitet. Die Problematik wird am Beispiel der Ansiedlung des Teslawerks in Brandenburg deutlich sichtbar.
Auswirkungen und Forderungen
Barandat beleuchtet auch die militärische Nutzung von Wasser als „operativen Faktor“ und mögliche „asymmetrische Kriegsführung“. Mit weniger als einem Prozent des weltweiten Wasserbestands, der als Süßwasser zugänglich ist, und dem ansteigenden Meeresspiegel werden die Ressourcen immer knapper. Er warnt vor regionalen Nutzungskonflikten auch in Deutschland und kritisiert Umweltschäden, die die Wasserreserven bedrohen. „Der Kreislauf funktioniert nur, wenn die biologischen Grundlagen erhalten bleiben“, mahnt Barandat.
Abschließend fordert der Experte eine klare politische Linie und Offenheit gegenüber der Bevölkerung, um den wachsenden Herausforderungen der Wasserversorgung global erfolgreich zu begegnen. Die Brisanz des Themas und die Notwendigkeit, jetzt zu handeln, standen im Mittelpunkt des hochinformativen Vortrags in Weiden.
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