Chiara Schultes war die beste Torhüterin bei der U 18-Weltmeisterschaft

Fuchsmühl/Straubing/Weiden. Eine der besten, wenn nicht die beste Eishockey-Nachwuchstorhüterin Deutschlands heißt Chiara Schultes, kommt aus Fuchsmühl und entstammt der Jugend der Blue Devils.

Das kann man schon mal strahlen: Chiara Schultes aus Fuchsmühl wurde als beste Torhüterin der Aufstiegsrunde zur Eishockey-U18-Weltmeisterschaft ausgezeichnet. Foto: Carsten Schultes

Ihre Mitspielerin hätten Chiara Schultes fast erdrückt nach dem für den Turniersieg vorentscheidenden 1:0-Erfolg gegen Italien. Jubelnd fielen sie der 17 Jahre alte Torfrau des EHC Straubing nach dem bis dato erst zweiten Shootout des Turniers um den Hals. „Chiara war unsere Matchwinnerin“, lobte eine Mitspielerin die junge Torfrau. Und Chiara bestätigte ihre Topform bei der Frauen Eishockeyweltmeisterschaft Division I in Ritten (Italien). Sie war der große Rückhalt ihres Teams, das durch weitere Siege gegen Norwegen (3:1), Ungarn (3:1) und Österreich (2:0) den Sprung zurück in die Top-Division schaffte. Die abschließende 0:1-Niederlage gegen Frankreich, bei der die Fuchsmühlerin erneut überragte, war damit bedeutungslos.

Mit fünf Jahren zu den Blue Devils

Chiara Schultes begann schon im zarten Alter von fünf Jahren bei den Young Blue Devils Weiden mit dem Eishockeysport, wo man schnell das große Talent des Mädchens erkannte. Als 14-Jährige stand sie bei zwei Eishockey-Nachwuchsteams des EV Weiden zwischen den Pfosten – der U 15 und U 17 – und spielte bald auch in der U 17-Nationalmannschaft (https://www.oberpfalzecho.de/beitrag/chiara-schultes-eishockey-blue-devils-weiden-frauennationalmannschaft). Vor gut einem Jahr wechselte Chiara zum DEL-Club EHC Straubing Tigers. „Dort habe ich einfach eine bessere sportliche Perspektive, spiele in der höchsten deutschen Jugendklasse und kann mit Trainer Petr Hampl zusammenarbeiten, den ich aus meiner Zeit in Weiden kennen und schätzen gelernt habe“, sagt die Fachoberschülerin im Gespräch mit OberpfalzEcho.

Chiara Schultes mit dem Pokal für den ersten Platz des deutschen Teams. Foto: Carsten Schultes
Chiara Schultes mit dem Pokal für den ersten Platz des deutschen Teams. Foto: Carsten Schultes
Von den Mitspielerinnen fast erdrückt wurde Chiara für ihre famosen Leistungen in Italien. Foto: Carsten Schultes
Von den Mitspielerinnen fast erdrückt wurde Chiara für ihre famosen Leistungen in Italien. Foto: Carsten Schultes
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Petr Hampl wichtiger Trainer

Für ihre große Leidenschaft Eishockey muss die selbstbewusste und zielstrebige junge Frau auf manches verzichten. Wegen der vielen Lehrgänge und Länderspiele verpasse sie viel Unterrichtsstoff beziehungsweise Schulaufgaben. „Das muss ich dann in meiner Freizeit und am Wochenende nachholen.“ Es sei nicht einfach, Schule und Eishockey unter einen Hut zu bringen. Und weil sie zusätzlich zum Training – teilweise vor und nach der Schule – Sondertrainingseinheiten einlege, bleibe ihr für andere Hobbys natürlich keine Zeit. Sechs bis siebenmal trainiert die Torhüterin in der Woche (normales Teamtraining, Sondertraining, Kraftraum, Spiele), an manchen Tagen bis zu vier Stunden. Sie habe von jedem ihrer bisherigen Trainer viel gelernt, aber einen Mann hebt sie besonders hervor: ihren aktuellen Coach Petr Hampl, der wie sie auch von Weiden nach Straubing wechselte. Weitere wichtige Trainer und Trainerinnen sind die DEB-Torwarttrainerin Viona Harrer und Skilltrainer Alex Kercs (EHC Straubing), der unglaublich viel mit ihr gearbeitet habe.

„Unfassbar glücklich und stolz“

Bisher hat Chiara Schultes circa zehn Länderspiele in der U 16 und U 18 absolviert („Wie viel es genau sind, weiß ich gar nicht“). Dabei sticht natürlich besonders die jüngste U 18-Weltmeisterschaft in Italien heraus, wo sie alle Spiele absolvierte und als beste Torhüterin des Turniers und als beste deutsche Spielerin ausgezeichnet wurde. „Der erste Platz bei dieser WM sowie die Auszeichnungen als beste deutsche Spielerin und als bester Goalie der Weltmeisterschaft haben mich unfassbar glücklich und stolz gemacht. Ich kann das alles noch gar nicht richtig in Worte fassen. Ich genieße einfach den Moment“, sagt Chiara.

„Ich konnte viele gute Erfahrungen sammeln und mich gut weiterentwickeln“, berichtet die Torhüterin über ihre WM-Erlebnisse und lobt das „sehr gut organisierte Turnier“ sowie „die gute Betreuung durch das Trainerteam“. Abseits der Eisfläche knüpfte die junge Fuchsmühlerin Freundschaften zu Menschen aus anderen Nationen. Last but not least „war es ein tolles Gefühl, den Eltern, die in Italien mit dabei waren, zu zeigen, was man drauf hat“.

Ziel A-Nationalmannschaft

Nach der Schule möchte Chiara Sportsoldatin bei der Bundeswehr werden, was ihrer sportlichen Laufbahn natürlich entgegenkommen würde. Ambitioniert, aber alles andere als unerreichbar sind ihre sportlichen Ziele: „Ich hoffe, frei von größeren Verletzungen zu bleiben, den Sprung in die A-Nationalmannschaft zu schaffen und nach Möglichkeit viele Titel gewinnen.“

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