Handwerk für Elektromobilität gerüstet

Weiden. Elektromobilität ist eine zentrale Zukunftstechnologie mit großen Potenzialen für das Handwerk. Sie stellt Autowerkstätten aber auch vor neue Herausforderungen. Da bei Fahrzeugen mit moderner Hybrid- und Elektrotechnologie eine Spannung bis zu 800 Volt auftreten kann, müssen alle Mitarbeiter den Umgang mit Hochvoltsystemen sicher beherrschen. Die Handwerkskammer sorgt deshalb vor. 

E-Mobilität Handwerkskammer  Weiden
Die Handwerkskammer ist jetzt klimafreundlich elektrisch unterwegs – Präsident Dr. Georg Haber (re.), stellvertretender Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt (Mitte), Leiter des Regensburger Bildungszentrums Benjamin Spiegler (li.) mit dem neuen Dienstfahrzeug BMW i3 der auch für Schulungszwecke in der Kfz-Werkstatt genutzt wird. Foto: Foto Graggo

Um den sicheren Umgang zu gewährleisten, gibt es bei der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz seit 1. September 2016 eine neue überbetriebliche Lehrlingsunterweisung für Hochvolttechnik. In dem einwöchigen Kurs werden alle Auszubildenden im Kfz-Mechatroniker Handwerk für den Umgang mit Elektromobilität geschult.

Die neue Lehrlingsunterweisung beinhaltet alle wichtigen Informationen zum Thema Hochvolttechnik in Fahrzeugen. Zunächst werden die Grundlagen bei der Erarbeitung verschiedener Antriebskonzepte und der notwendigen Ladeinfrastruktur gelegt. In der Werkstatt lernen die Teilnehmer den praktischen Umgang mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. Vom Spannungsfreischalten bis hin zu Diagnosearbeiten werden essentielle Arbeiten an geeigneten Schulungsfahrzeugen vermittelt. Ebenso thematisiert werden die Gefahren der Hochvolttechnik. Dabei lernen die Lehrlinge die Gefährdung einzuschätzen, einen sicheren Umgang mit der Technik und bekommen eine erste Einweisung in die Arbeitssicherheit.

Auch Gesellen weiterbilden

Neben der Ausbildung hat die Handwerkskammer längst auch ihr Weiterbildungsangebot der neuen Technologie angepasst. So ist die sogenannte Fachkunde-Schulung für Arbeiten an Hochvolt-eigensicheren Systemen seit Jahren fester Bestandteil der Meisterkurse im Kfz-Bereich. Diese und die Aufbauschulung an nicht-eigensicheren Systemen können ebenso als separate Weiterbildung absolviert werden.

Uns war von Anfang an wichtig, unsere Aus- und Weiterbildung dem Thema E-Mobilität anzupassen,

betont der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Hans Schmidt. Deshalb seien die Bildungszentren in Regensburg, Weiden, Cham, Passau, Deggendorf und Landshut frühzeitig mit elektrischen Fahrzeugen und der nötigen Ausstattung für Hochvolt-Schulungen bestückt worden. Auch die Kompetenz der Kfz-Ausbilder werde durch stetige, bundesweit genormte Weiterbildung im Hochvoltbereich gewährleistet.

Der neue Lehrlingskurs vollendet nun das Gesamtpaket „Elektromobilität“ der Handwerkskammer. „Für unsere Auszubildenden wird diese Technologie künftig ein wichtiger und selbstverständlicher Bestandteil des Berufsalltags sein. Deshalb ist es für uns unerlässlich, schon werdende Gesellen auf dieses Thema einzustellen und sie fit für die Zukunft zu machen“, so Schmidt. Informationen zum Aus- und Weiterbildungsangebot sind auf der Webseite www.hwkno.de erhältlich.

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