Lumpenball mit tollen Masken

Neustadt/WN. Tolle Tänze, aufwendige Verkleidungen, Stimmungsmusik von “D’Urwaidler” und ein Plößberger Trio, dass den Neustädtern die Leviten las. Das Programm des Lumpenballs vom Verein Neustädter Faschingszug reichte bis tief in die Nacht. 

„So fiel uns dann auf rechter Seite auf, ein Schild, heute gibt’s Makrelen zum Verkauf.“ In den Laden, da müss mer rein, es trügt dort sicherlich nicht der Schein. Als wir rauskamen, haben wir uns gedacht, da wär ein Liedchen angebracht“, reimte das Plößberger Dreigestirn über ihre Reise zum Lumpenball in der Kreisstadt, bei der die drei Originale aus der Faschingsbastion im Nachbarlandkreis dem Lebensmittelladen Kraft einen Besuch abstatteten.

“Geh doch zum Roland…”

Ihr „Liedchen“, gereimt auf die Melodie von „Über den Wolken“, gaben sie dann auch gleich zum Besten. „Geh doch zum Roland, dort kannst Du viel über Neustadt erfahren, ob einer krank ist oder blau macht vielleicht, ob einer war Karfreitag niat in der Beicht, ob einer gwunna hout in Lotto a Million, des erfoarst Du dort schon“. Jungfrau Jürgen, Bauer Zico und Prinz Uli hatten noch manch anderen mehr oder weniger schmeichelhaften Vers auf das Neustädter Stadtgeschehen oder den Faschingsverein gereimt, sich aber spätestens mit ihrer Faschingshymne „Und wenn wir heimgehn heute Nacht“, in bleibende Erinnerung gesungen.

Lob von Gastgesellschaft

Auch eine Gastgesellschaft aus dem Osten des Landkreises wollte sich das Treiben in der vollen Stadthalle nicht entgehen lassen. „Das ist schon sehr professionell“, sagte Prinz Christoph I. von der Prinzengarde Pleystein, der erstmals mit seiner Prinzessin Claudia II. und einem Teil seines Hofstaates den Neustädter Lumpenball mit einem Besuch beehrte. Besonders gut gefiel ihm der Auftritt des Elferrates. „Der war schon sehr gut“, zeigte sich die närrische Hoheit begeistert.

Viel Aufwand für perfekte Masken

„Mir fehlen fast die Worte“, meinte der sonst so wortgewandte Neustädter Präsident Daniel Sommer nach dem Auftritt der Funkenmariechen der Faschingsgilde Dörflas. Die mehrfachen Preisträgerinnen ernteten für ihre filigranen Tanzfiguren viel Applaus vom bunt maskierten Publikum. Manche hatten sich bei der Verkleidung sogar so viel Mühe gegeben, dass sie die Aufmerksamkeit von Prinz Andreas II. vom Reifenhof und Prinzessin Catharina I. von der Kinderburg auf sich zogen und bei der Maskenprämierung absahnten. So etwa ein junger Mann mit Schwimmente um die Hüften, zwei Waidmänner, die mit ihren Rehlein gekommen waren oder die schaurig-schöne Horror-Hochzeitsgesellschaft, die den ersten Platz belegte. Alle drei Plätze wurden mit Flüssigem zum Sofortverzehr honoriert.

“Und wenn wir heimgehen, heute Nacht…”

Der Verein Neustädter Faschingszug begeisterte die Gäste mit seinem ganzen Programm, angefangen von den Kleinsten in der Kindergarde bis hin zum Auftritt der Schautanzgruppe, die erst weit nach Mitternacht einen letzten Höhepunkt setzte. Und auf dem Nachhauseweg klang sicherlich vielen noch den Refrain der Plößberger Hymne nach: „Und wenn wir heimgehen heute Nacht, dann sind wir wieder blau, denn der Abend war so schön, und gfalln houts uns wai D’Sau, Neustadt Helau, Helau, Neustadt Helau!“

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Großer Andrang herrschte im Barbereich im Foyer der Stadthalle.
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In die lange Polonaise zur Maskenprämierung reihten sich Piraten, Zauberer und andere mehr ein.
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Die Horrorfamilie hatten mit sich den aufwendigen Kostümen den ersten Platz bei der Maskenprämierung geholt.
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Prinz Andreas II: vom Reifenhof und Prinzessin Catharina I. von der Kinderburg hatten eine ganze Reihe Orden an verdiente Persönlichkeiten unter den Ballbesuchern zu verleihen.
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Bilder: B. Grimm

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