Bei Sonnenschein und Vogelgesang: Maiandacht im Zelt Gottes

Weinrieth. Seit Jahrzehnten wird in der kleinen Ortschaft Weinrieth an ihren berühmten einstigen Bewohner Johann Baptist von Anzer gedacht. Anzer trat in den Orden der Steyler Missionare ein, wurde später geadelt und somit Bischof von Anzer. Er war einer der ersten des Ordens der in China missionierte. Mit einer Maiandacht an der Bischof-Anzer-Kapelle versammelten sich auch heuer wieder sehr viele Gläubige, um mit Pfarrer Moses Gudapati zu beten.

Von Sieglinde Schärtl 

Maiandacht Weinrieth
Pfarrer Moses Gudapati gedachte mit zahlreichen Gläubigen, die auch aus Reisach und Trausnitz gekommen waren, an der Kapelle nicht nur der Muttergottes sondern auch an Bischof von Anzer und dankte den Weinriehtern für den Erhalt und der Organsation dieses Abends.

Aus dem Maiandachtenheft vom ehemaligen Papst Benedikt XVI wurde die Andacht „Zelt Gottes“ gebetet, denn sie fand unter freien Himmel vor der Kapelle statt. Das Wort des Papstes und den Besinnungstext trugen Marie Theres Brell und Anita Meindl vor. Die „Effata-Musikgruppe aus Nabburg, unter der Leitung von Jonathan Brell am Keybord, umrahmten mit Marienlieder die Andacht. Sogar die Vögel auf den Lindenbäumen stimmten in den Gesang mit ein. Auch das Wetter spielte mit: So konnte die kirchliche Zeremonie unter strahlendem Sonnenschein gefeiert werden. Die knapp 20 Einwohner hatten dafür auch alles vorbereitet und ein kleines Zelt aufgestellt, um die Gäste mit Gegrilltem und Getränken zu versorgen. Der Erlös kommt alljährlich dem Erhalt der Kapelle zu Gute.

1856 hatte der Vater des Bischof zum Dank diese Kapelle errichtet. Er sprach das Gelöbnis aus, weil trotz des einstigen Hausbrandes, kurz vor der Niederkunft seiner hochschwangeren Frau, ein gesunder Sohn zur Welt kam. Das Kleinod wird von den Weinriehter liebevoll gepflegt, weshalb die Kapelle auch der Mittelpunkt des Ortes ist.

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