Mehr Platz für Berufschüler: Berufschulzentrum Wiesau baut aus

Wiesau. Für Toni Dutz geht bald ein kleiner Traum in Erfüllung: Im Herbst soll das Prädikat „Hochschulgemeinde Wiesau“ auf den Ortseingangsschildern stehen. Wie der Bürgermeister mitteilt, werden Hotel- und Tourismusmanagementschüler unter Leitung von Andre Putzlocher zum Schuljahresbeginn Entwürfe dafür fertigen.

Von Udo Fürst

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Entgegen dem Trend stiegen die Schülerzahlen in Wiesau in den vergangenen Jahren kontinuierlich an, das Gebäude platzte fast aus allen Nähten. So mussten einige Klassen sogar in Containern unterrichtet werden. Dieser Zustand gehört bald der Vergangenheit an.

Auch Wolfgang Eckstein, der Rektor des Beruflichen Schulzentrums (BSZ), befeuerte Dutz’ Wunsch kürzlich wieder, als er sagte, dass das BSZ längst auf „4.0-Niveau“ arbeite und deshalb getrost als Hochschulstandort bezeichnet werden könne. Derzeit wird die Schule für zehn Millionen Euro umfassend erweitert. Zum Hochschulstandort wurde das BSZ Wiesau durch die Kooperation der Schule für Hotel- und Tourismusmanagement mit der Diploma-Hochschule aus Hessen. Dieses Studienzentrum kann allen Abiturienten am Schulzentrum den Dualen Studiengang Tourismuswirtschaft zum Bachelor of Arts anbieten.

Das BSZ genießt vor allem dank seiner Berufsfachschulen für Hotel- und Tourismusmanagement sowie IT-Berufe und der EDV-Fachschule (Wirtschaftsinformatiker) deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf. Derzeit besuchen etwa 1.800 Schüler die verschiedenen Ausbildungszweige von B wie Berufsschule plus bis W wie Fachbereich Wirtschaft/IT. „Unsere Schüler kommen bis aus Köln, Düsseldorf, Oldenburg und Berlin“, berichtet Andre Putzlocher, Leiter der Hotel- und Tourismusmanagementschule. In den vergangenen sieben Jahren seien von den Hotel- und Tourismusfachschülern 1.200 Praktika in über 500 Betrieben im In- und Ausland absolviert worden.

Grünes Licht für Schulausbau

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Bürgermeister Toni Dutz freut sich, dass der Berufsschulanbau nun doch so dimensioniert ist, dass „nicht gleich wieder alles aus den Nähten platzt“. Fotos: Udo Fürst

Entgegen dem Trend stiegen die Schülerzahlen in Wiesau in den vergangenen Jahren kontinuierlich an, das Gebäude platzte fast aus allen Nähten. So mussten einige Klassen sogar in Containern unterrichtet werden. Nach jahrelangem Kampf der Verantwortlichen mit Toni Dutz an der Spitze gab die Regierung der Oberpfalz 2015 endlich grünes Licht für den Ausbau der Schule. Zunächst wurde die Erweiterung mit sieben Klassenzimmern zum Leidwesen der Berufsschule aber nicht ausreichend dimensioniert. „So haben wir halt weiter unermüdlich nachgebohrt, bis sich die Bezirksregierung durchgerungen hat, auf den Neubau noch ein knapp zwei Millionen Euro teures drittes Obergeschoss drauf zu setzen“, sagt der Bürgermeister und Berufsschulbeiratsvorsitzende stolz. Damit verfüge man ab dem kommenden Frühjahr über zusätzlich sieben Fachräume.

„Den demografischen Wandel kann man an der Wiesauer Berufsschule getrost außer Acht lassen“, wiederholte Dutz in den vergangenen Monaten immer wieder. Ebenso wie seine Forderung nach einer großzügigen Erweiterung. „Die zusätzlichen Klassenräume sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.“ Als Argumente dafür nennt er zum einen das attraktive und sich ständig erweiternde Angebot der Schule und zum anderen die jährlich steigenden Schülerzahlen. „Mit einer vorausschauenden Planung hätte man viel Geld sparen können“, bilanziert Dutz die Verzögerung. Jetzt aber ist er zufrieden, es sei immerhin gelungen, aus der Not das Beste zu machen.

Berufschule Wiesau
Das BSZ genießt vor allem dank seiner Berufsfachschulen für Hotel- und Tourismusmanagement sowie IT-Berufe und der EDV-Fachschule (Wirtschaftsinformatiker) deutschlandweit einen ausgezeichneten Ruf.

Einzug ins neue Gebäude im Frühjahr geplant

Zwar wird man den neuen Bau nicht wie zunächst geplant zum Schuljahresbeginn beziehen können, doch das grämt die Verantwortlichen nicht wirklich. „Hauptsache, wir haben den Platz, den wir brauchen“, sagt Dutz und freut sich auf das kommende Frühjahr, wenn die Klassen in das neue Gebäude einziehen. Dann spätestens wird die Marktgemeinde Wiesau auch optisch ein Hochschulstandort sein.

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