Kliniken Nordoberpfalz bestreiten Gerüchte über “Massenentlassungen”

Weiden/Tirschenreuth. Viele Beschäftigte sind alarmiert: Laut unbestätigten Meldungen soll die Kliniken Nordoberpfalz AG "Massenentlassungen" planen. Die KNO dementieren.

Bald ziemlich leere Krankenhausflure? Die KNO dementiert Gerüchte über “Massenentlassungen” Foto: Pixabay

Das Gerücht macht seit einigen Tagen die Runde: Die Kliniken Nordoberpfalz AG haben beim Arbeitsamt Weiden “Massenentlassungen” angemeldet. Dabei soll es sich in erster Linie um Beschäftigte aus dem Krankenhaus Tirschenreuth handeln, aber auch das Klinikum Weiden sei davon betroffen, hieß es. Auf Anfrage von OberpfalzECHO widerspricht KNO-Sprecher Michael Reindl im Auftrag der Geschäftsleitung entschieden, gibt aber zu verstehen, dass eine “Anpassung der Struktur” erforderlich sei.

“Anpassungen der Strukturen”

“Von Seiten der KNO wurden keine ‘Massenentlassungen’ am Krankenhaus Tirschenreuth bei der Agentur für Arbeit angezeigt”, schreibt Reindl. Schon gar nicht betreffe das den Pflegebereich, für den man weiterhin sogar neues Personal suche. Ziel der KNO bleibe, so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie möglich weiterhin an ihrem bisherigen Standort einzusetzen. Die Verlagerung von Fachabteilungen und Bereichen habe aber eine Anpassung der Strukturen zur Folge. 

“Da unser Klinikverbund durch die Reform eine kompaktere Struktur erhält und dadurch Synergieeffekte und ein reduzierter Verwaltungsaufwand entstehen, werden sich Anpassungen zum Beispiel im Bereich der Sekretariate, des ärztlichen Bereichs, des Medizinisch-Technischen Dienstes oder der zentralen Verwaltungsbereiche an allen Standorten ergeben.” Im Klartext: In den genannten Bereichen kann es durchaus Entlassungen geben.

Der Pflegebereich sei hiervon aber nicht betroffen, versichert die KNO. “Hier wären bei ausreichender Qualifikation sogar Neueinstellungen möglich, da damit weitere Betten geöffnet werden könnten.”

Ein üblicher Vorgang

Derzeit optimiere man am Klinikum Weiden Abläufe und Prozesse durchgehend, gerade im Bereich der Notaufnahme. Seit dem Aus der Notaufnahme in Tirschenreuth habe sich die Versorgung über die Zentrale Notaufnahme (ZNA) am Klinikum Weiden nicht verändert. “Die häufig dargestellte vollständige Abmeldung der Notaufnahme ist so nicht korrekt.”

Wie in vielen anderen Notaufnahmen auch könne es vorkommen, dass bestimmte Bereiche aufgrund kurzfristiger Vollauslastung von diagnostischen Einheiten (z. B. beide Schockräume wegen Notfällen in Betrieb) oder aus Kapazitätsgründen (noch nicht ausreichend freie Betten zur Versorgung weiterer Patienten) zeitlich auf wenige Stunden limitiert abgemeldet seien. “Die Abmeldung einer Notaufnahme bedeutet, dass dem Rettungsdienst signalisiert wird, dass andere Krankenhäuser bevorzugt angefahren werden sollen. Das ist ein üblicher Vorgang und zeitlich immer begrenzt.”

Notaufnahme nur viermal abgemeldet

Seit 1. April sei die Notaufnahme in Weiden lediglich viermal in einzelnen Bereichen für insgesamt zehn Stunden abgemeldet gewesen. Notfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder Polytraumata seien nicht betroffen gewesen und würden auch immer versorgt, unabhängig von einer Abmeldung durch die Notaufnahme. Reindl: “Grundsätzlich kann das Klinikum trotz einer Abmeldung weiterhin vom Rettungsdienst angefahren werden und die Patienten bekommen in der ZNA eine Erstversorgung.” Ein Vergleich zum Vorjahr zeige zudem, dass die Zahl der zeitweisen Abmeldungen trotz der Schließung der Notaufnahme in Tirschenreuth rückläufig sei.

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1 Kommentare

Paul Heinrich Trapp - 20.04.2024

Die Profitgeier lassen grüßen.