Geprüfte Hauswirtschafterinnen feiern Abschluss

Rotzendorf. Sie haben zwei Jahre lang neben Beruf und Familie abends auch noch die Schulbank gedrückt. Jetzt dürfen 20 Absolventinnen der Fachschule Hauswirtschaft endlich die hart erarbeitete Urkunde in Händen halten.

„Familien und Haushalte sind grundlegende Akteure unserer Gesellschaft. Sie sind die Keimzelle unserer Gesellschaft. Sie sind verantwortlich für die Ressourcen und den Konsum“, sagte Semesterleiterin Christina Wilhelm zur Bedeutung der einsemestrigen Weiterbildung in der Fachschule Hauswirtschaft. Die 20 Absolventinnen seien jetzt bestens gerüstet für die Haushaltsführung, für die Versorgung und Betreuung sowohl der eigenen Familie als auch fremder Haushalte oder Gemeinschaftseinrichtungen.

Sie haben gelernt Entscheidungen zu treffen und umzusetzen unter Berücksichtigung der familiären Situation, der Finanzen und der nachhaltigen Nutzung von Wirtschaftsgütern,

betonte Wilhelm. Dabei sei der Weg zum Abschluss nicht immer leicht gewesen, Widerstände habe es zu überwinden und Stolpersteine zu überspringen gegolten. „Denn es war nicht immer leicht mit Familie, Kindern, Arbeitgebern, landwirtschaftlichen Betrieb, dem Abendunterricht und den weiten Anfahrtswegen. Sie haben etwas Großartiges geleistet“, betonte die Semesterleiterin.

Trend: Besinnung auf Werte der Heimat

„Ich weiß wie schwer es fällt, abends noch zu lernen oder das Haus zu verlassen, wenn man vorher mit den Kindern oder auf dem Hof gearbeitet hat“, bestätigte auch Alexandra Lukas, die in Vertretung für die Kreisbäuerin ein Grußwort sprach und vor 15 Jahren selbst die Weiterbildung absolviert hat. Landrat Andreas Meier sprach von einem Trend, dass sich die Menschen vor dem Hintergrund zunehmender Unsicherheiten in der Weltpolitik wieder stärker auf die Heimat fokussieren würden, wozu auch der Bereich der Hauswirtschaft gehöre. Er selbst befasse sich im Themenkomplex Hauswirtschaft vor allem mit dem Bereich der Kulinarik. „Allerdings mehr auf der Konsumenten- denn auf der Produzentenseite, denn das traut mir meine Frau nicht zu“, wie der Landkreischef mit einem Augenzwinkern formulierte.

Unternehmerin erklärt wie’s geht

Einige Absolventinnen berichteten in einem Vortrag von den Ereignissen der vergangenen zwei Jahre, etwa dem Unterricht in Ernährungslehre, in Haushalts- und Finanzmanagement und über Stil und Etikette. „Fische schlachten mit Frau Stock, war für manche ein ziemlicher Schock“, reimten die frischgebackenen Hauswirtschafterinnen. Lehrfahrten nach Weihenstephan, nach Landsberg oder in Weinanbaugebiete rund um Würzburg rundeten den Unterricht ab. Für musikalische Unterhaltung bei der Feierstunde im Landgasthof Federkiel sorgte der „Irta Zwoagsang“ mit Bertram Erhardt und Hausherrin Astrid Kriechenbauer. Die Gastronomin stellte im Vortrag „Zukunft Hauswirtschaft – so kann’s gehen“ mit der Leiterin des Fortbildungszentrums Hauswirtschaft in Almesbach, Veronika Mend, ihr erfolgreiches Unternehmen vor.

Zweimal Traumnote

Neben einem Zeugnis, der Bescheinigung über die Ausbildereignung, einer Bescheinigung über das Seminar Unternehmensgründung und der Urkunde des Staatsministeriums über den Abschluss des Studiengangs, erhielten die Absolventinnen ein Buchgeschenk. Einen Traumschnitt von 1,0 erreichten Anke Kretschmer aus Waidhaus und Sonja Schecklmann aus Kirchenthumbach. Sabrina Bauer (Wernberg), Katharina Laugwitz (Mitterteich) und Irene Weber (Kirchenthumbach) schafften den Notenschnitt 1,11. Alle fünf werden mit einem einjährigen Abonnement einer Fachzeitschrift ihrer Wahl belohnt. Für das im Mai beginnende, neue Semester sind noch wenige Plätze frei.

Hauswirtschaftsschule Schlussfeier 2017
20 Absolventinnen der Teilzeitschule Hauswirtschaft haben zwei Jahre lang hohen Einsatz bewiesen. Semesterleiterin Christina Wilhelm (links) überreichte die Urkunden. Anke Kretschmer (vorne, von links) und Sonja Schecklmann schafften den Traumnotenschnitt 1,0.

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