Gemeinschaftlicher Maibaumklau in Parkstein

Hammerles. Über soziale Medien wurde bekannt, dass der Maibaum des Burschenvereins Parkstein geklaut wurde. Eine spontane Aktion von 43 Personen aus Hammerles und umliegenden Dörfern führte zum Diebstahl des 30 Meter langen Maibaums. Die Diebesgruppe ist verhandlungsbereit und möchte eine faire Lösung finden.

43 helfende Kameraden und Kameradinnen mit Ihrem Diebesgut. Foto: Privat

In der Nacht wurde über die sozialen Medien der Jugendfeuerwehr Hammerles eine überraschende Nachricht verbreitet: Der Maibaum des Burschenvereins Parkstein wurde gestohlen. Nach einer spontanen Idee und einer schnellen Organisation gelang es einer Gruppe von 43 Männern und Frauen aus Hammerles und verschiedenen umliegenden Dörfern, darunter Mitglieder des Burschenvereins Rothenstadt sowie Leute aus Weiden, Wildenreuth, Schwarzenbach, Friedersreuth und weiteren Ortschaften, den Diebstahl durchzuführen.

Planung und Durchführung des Maibaumdiebstahls

Die Aktion wurde nach kurzer Planungsphase und mehreren Kontrollfahrten in die Tat umgesetzt. Ausgerüstet mit den notwendigen Werkzeugen, benötigte die Gruppe etwa 45 Minuten, um den 30 Meter langen und äußerst schweren Maibaum zu entwenden und ihn schließlich händisch hinter das Parksteiner Ortsschild zu hieven.

Der Diebstahl fiel den Mitgliedern des Parksteiner Burschenvereins bereits in den frühen Morgenstunden auf, was zu umfangreichen Suchaktionen führte. Die Diebesgruppe äußerte sich verhandlungsbereit und hofft auf eine faire Lösung, um ein ähnliches Szenario wie zwischen Weiden und Störnstein zu vermeiden, wo es in der jüngsten Vergangenheit zu keiner Einigung kam.

Ein Sprecher der Jugendfeuerwehr Hammerles äußerte sich nach dem Ereignis und sprach einen besonderen Dank an den Traktorfahrer aus, dessen hervorragende Fahrweise eine wesentliche Rolle spielte, um die Aktion verletzungsfrei über die Bühne zu bringen. Dieser professionelle Einsatz unterstreicht die Sorgfalt und Verantwortung, die trotz des schelmischen Charakters des Vorhabens von den Beteiligten getragen wurde.

Die Gruppe von Maibaumräubern vor Ihrem Diebeszug. Foto: Privat

Hintergrund des Maibaumdiebstahls

Das Klauen von Maibäumen hat in der Region Tradition und wird häufig als harmloser, aber dennoch ernst gemeinter Wettstreit zwischen den Dörfern betrachtet. In diesem Fall scheint es, dass die Parksteiner Opfer ihrer eigenen Nachlässigkeit wurden, da sie den Baum unbeaufsichtigt ließen – eine Situation, die sie, ironischerweise, in der Vergangenheit schon oft selbst genutzt hatten, um fremde Maibäume zu entwenden.

Der Vorgang wirft ein Schlaglicht auf die lokalen Bräuche und die Verbundenheit der Gemeinschaften in der Nordoberpfalz. Die beteiligten Gruppen und Dörfer zeigen eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Organisation und Zusammenarbeit, auch wenn der Anlass ein heiterer Diebstahl eines Maibaums ist. Die offene Bereitschaft zur Verhandlung seitens der Diebesbande deutet darauf hin, dass der Geist des Maibaumdiebstahls letztendlich auf Gemeinschaft, Tradition und ein gewisses Maß an gegenseitigem Respekt fußt.

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