[Update] Entführter Weidener Maibaum wird für guten Zweck versteigert
Weiden. In einer Nachtaktion entwendeten Jugendliche der KLJB Störnstein den Maibaum aus Weiden, was dessen traditionelles Aufstellen am 1. Mai gefährdet. Die Gruppe plante den Diebstahl sorgfältig und benötigte etwa drei Stunden um den Maibaum sicher über die Stadtgrenze zu bringen. Als Gegenleistung für die Rückgabe des Baums fordern sie von der Stadt Weiden eine Brotzeit und zehn Liter Bier pro Meter Baum.
[Update vom 23. April] Wie uns ein KLJB-Mitglied berichtet hat, wird der Baum vom Heimatring Weiden nicht ausgelöst und stattdessen zu einem guten Zweck für die KUNO Stiftung Regensburg versteigert. Die Versteigerung findet man hier. Die Stadt verweist darauf, dass der Maibaum nicht ihr gehöre, sondern dem Heimatring. „Wir haben auch niemand angezeigt, wie ein Gerücht besagt“, teilt Pressesprecherin Christina Geiger auf Anfrage von OberpfalzECHO mit.
[Erstmeldung vom 22. April] In einer gut geplanten Aktion haben die Jungs und Mädels der KLJB Störnstein den Weidener Maibaum gestohlen. Laut Oberpfalz Medien, erfolgte der Diebstahl in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von Samstag auf Sonntag. Ziel war es, den Maibaum vom Bauhof in Weiden zu entwenden, was ihnen nach einer sorgfältigen Planung und Auskundschaften schließlich auch gelang. Wie Max Scheidler aus Störnstein berichtet, wurde die Aktion mit viel Kraft und Unterstützung umgesetzt: Nachdem der Baum lokalisiert worden war, versammelte Scheidler weitere Helfer, um den Maibaum mit einem Bulldog zu transportieren und sicher über die Stadtgrenze zu bringen. Die Operation dauerte etwa drei Stunden, der Aufenthaltsort des Baumes bleibt natürlich ein Geheimnis. Die KLJB will mit dieser Aktion den Brauch des Maibaum-Klaus wieder aufleben lassen, und hat auch schon eine „Lösegeldforderung“ für die Rückgabe des Baumes gestellt.
Bedeutung des Maibaum-Klaus
Das Klauen von Maibäumen ist ein Brauch, der traditionell in der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai stattfindet. Sie symbolisiert einen Streich unter benachbarten Gemeinden oder Gruppierungen. Dabei sieht der Brauch vor, dass der gestohlene Maibaum unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise gegen eine Brotzeit oder Getränke, wieder zurückgegeben wird. Max Scheidler und seine Gruppe betonen, dass der Diebstahl eine Möglichkeit sei, diese Tradition unter jungen Leuten wiederzubeleben, da dieser immer mehr in Vergessenheit gerate.
Reaktionen auf den Diebstahl
Die Reaktionen auf den Diebstahl sind unterschiedlich. Während der Weidener Bauhof von der Aktion überrascht wurde, haben die Diebe bereits eine lustige Forderung für die Rückgabe des Baumes gestellt: Für Meter Baum-Meter wollen sie zehn Liter Bier plus eine angemessene Brotzeit. Diese Forderung haben sie sogar auf einer Tafel am Neuen Rathaus in Weiden kundgetan. Weil der Baum nicht der Stadt gehöre, habe man auf die Forderung auch nicht reagiert, heißt es aus dem Rathaus.
Weniger entspannt scheint man beim eigentlichen Besitzer des Maibaums, dem Heimatring, zu sein. Wie dessen Vorsitzender Heiner Vierling klarmachte, werde man nicht auf die Forderung der „Entführer“ eingehen, sondern sich lieber einen neuen Baum besorgen.
Die Aktion zeigt, dass auch in der heutigen Zeit Traditionen und Bräuche auf kreative Weise am Leben erhalten werden können, selbst wenn dies manchmal auf unkonventionelle Weise geschieht. Es bleibt abzuwarten, wie diese Geschichte weitergeht und ob und wie der Maibaum seinen Weg zurück nach Weiden findet.
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