Nicht ohne Sachkundenachweis: MdB Albert Rupprecht informiert sich bei Sicherheitsdienst Fri-Sec

Neustadt/WN. Dass Politiker die Bodenhaftung verlieren, soll ja ab und an vorkommen. Bei Bundestagsabgeordneten Albert Rupprecht passierte das wortwörtlich – beim Sicherheitstraining mit den Profis der Security-Firma Fri-Sec.

Der Wahlkreisabgeordnete informierte sich bei einer internen Schulung der in Wildenau ansässigen Sicherheitsfirma über die Ausbildung und die Herausforderungen in der Branche und mimte im Selbstverteidigungskurs einen mit Schlagstock bewaffneten Angreifer. Die Mitarbeiter von Fri-Sec setzen auf die aus Israel stammende Selbstverteidigungstechnik Krav Maga. Dass diese funktioniert, durfte Rupprecht am eigenen Leibe erfahren. Im Null-Komma-nix lag der Politiker auf dem Boden, kampfunfähig im Klammergriff des Fri-Sec-Mitarbeiters.

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Bei Krav-Maga kann man schnell den Halt verlieren.

Deeskalation statt aufgepumpte Arme

In der täglichen Praxis müssen die Fachkräfte indes eher selten zu solch drastischen Maßnahmen greifen. Ihr Credo lautet Deeskalation.

Die klassischen Türsteher mit aufgepumpten Armen – für den Gast einer Veranstaltung ist das etwas Provozierendes. Sinnvoller ist es, einen normalen Bürger mit Ausbildung hinzustellen,

ist Marcus Fritsch, der die Firma im Jahr 2009 gründete, überzeugt. Dieses Konzept komme auch bei den Veranstaltern in der Region an. Mittlerweile sorge Fri-Sec auf Festen zwischen Eschenbach und Bärnau sowie zwischen Wunsiedel und Schwandorf für die Sicherheit der Gäste. Bis zu sieben Veranstaltungen an einem Tag habe der Stab an nebenberuflichen Mitarbeitern schon geschultert.

Sachkundeprüfung als Mindestvoraussetzung

Nicht ganz zufrieden ist Fritsch mit der aktuellen Gesetzeslage. „Dass jeder einen Sicherheitsdienst aufmachen kann, wenn er nur eine Unterweisung hat, ist nicht in Ordnung“, sagt Fritsch. „Wenn ich einen Sicherheitsdienst habe, muss ich einen gewissen Hintergrund haben“, betont der Unternehmer. Seiner Meinung nach brauche es entweder eine Ausbildung zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit oder eine einjährige Tätigkeit in Vollzeit. Alle Mitarbeiter sollten den nach der Gewerbeordnung geforderten Sachkundenachweis erbringen müssen. Momentan gäbe es noch viele Anbieter, die gar keine Nachweise erbringen könnten. Bei Fritsch ist die erfolgreich bestandene IHK-Prüfung Einstellungsvoraussetzung.

Auszeichnungswürdige Qualität

Durch das konsequente Qualitätsmanagement sind auch schon höhere Stellen auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Bei einem Besuch von Finanzminister Markus Söder in der Region sei Fri-Sec vom Planungsstab des Ministers angefragt worden. Auf Nachfrage, wie die Behörden auf seinen Betrieb gekommen seien, sei ihm mitgeteilt worden, dass seine Firma die einzige sei, die die strengen Voraussetzungen für Ministerbesuche erfüllt. Das brachte auch Rupprecht auf eine Idee. Um das Ansehen vorbildlicher Sicherheitsunternehmen weiter zu verbessern, sollte es eine Auszeichnung für die besten bayerischen Sicherheitsfirmen geben. Auch um die gewerberechtlichen Voraussetzungen für Sicherheitsfirmen will sich der Abgeordnete kümmern. Mit einem Schreiben versprach Rupprecht seine Fachkollegen im Bundestag auf die Thematik aufmerksam zu machen.

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Auf was sich Sicherheitsdienstmitarbeiter vorbereiten müssen, ließ sich Bundestagsabgeordneter Albert Rupprecht (Mitte) aus nächster Nähe erklären. Bei einer internen Schulung des Unternehmens Fri-Sec beschrieb Chef Marcus Fritsch auch rechtliche Voraussetzungen.
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Im Selbstverteidigungstraining darf durchaus auch mal gelacht werden.
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