Auf den Spuren von Rock-Idol „Falco“

Windischeschenbach. Unsere Fan-Star-Reporter Sandra und Peter Gattaut aus Windischeschenbach waren auf einem 3-Tages-Trip in Wien unterwegs: Hauptziel der beiden war der Besuch des im Vorfeld zurecht hoch gelobten Musicals „Falco“ in der Wiener Stadthalle. 

Von Peter Gattaut

Nur wenige Stunden bevor der Vorhang fiel besuchten Sandra und Peter die letzte Ruhestätte des Ausnahmemusikers „Falco“ am Wiener Zentralfriedhof. Das Ehrengrab war groß geschmückt.

Fans von überall her pilgern an das Grab um den österreichischen Exzentriker, der damals zu Lebzeiten allen Musikern schon mindestens 30 Jahre voraus war, ihre Aufbietung zu erweisen. Das Musical am Abend war restlos ausverkauft und jeder Besucher war sichtlich gespannt, ob die hohe Erwartungshaltung auch erfüllt werden könne. Nach der glamourösen Einleitung mit „Tribute to Falco“, wo neben der tänzerischen Vorstellung auch Interviews und Bilder von „Falco“ eingespielt wurden, folgte dann bereits der erste Falco-Hit mit „The Sound of Musik”. Hauptdarsteller Alexander Kerbst, der sein Publikum schon 2002 im Musical „Falco Meets Amadeus“ begeisterte, zog alle Register und spätestens ab da war klar, dass es ein wundervoller Abend werden würde.

Die Ähnlichkeit seiner Stimme mit dem Rock-Idol und die emotionale Art wie Kerbst „Falco“ neues Leben auf der Bühne einhauchte war mehr als beeindruckend. Ob „Der Kommissar“ der damals Falcos Durchbruch bedeutete oder sein größter Hit (erster deutschsprachiger Künstler der Nr. 1 in Amerika war) „Rock Me Amadeus“ waren Hymen ähnlich wie vom Großmeister selbst. Wurde im ersten Teil des Musicals mit privaten Hintergründen von Hans Hölzel („Falco“) eher noch spärlich umgegangen, sollte sich das im 2. Teil gehörig ändern.

Selbstmord oder tragischer Unfall?

„Muss ich sterben um zu leben“, dieser Satz vom Song „Out oft he Dark“, den Falco selber dann nicht mehr veröffentlichen konnte, wird jeden Falco-Fan immer im Nacken sitzen. Letztendlich ist es dann eben so, dass es immer noch ungeklärt ist (und so bleiben wird) ob Falco sich selber ein Ende mit 40 Jahren setzte oder ob es nur ein tragischer Verkehrsunfall war. Die klare Botschaft im Musical war, dass Falco immer unter immensen Druck stand (Original Aussage „Falco“ nach Nr. 1 Song in Amerika, wie soll ich das toppen, es kann jetzt nur noch bergab gehen) und sich immer wieder Trost mit Drogen, käuflichen Frauen und Alkohol suchte, aber nie den inneren Frieden mit sich selber schließen konnte.

Als er dann geheiratet hatte und sich seine Tochter Katherina Bianca Vitkovic als „Kuckuckskind“ herausstellte, erlebte er wieder einen brutalen Rückfall. Er wollte ein ganz normales Leben mit Familie und Kindern, wurde aber brutal vermarktet und ein Nr. 1 Hit wie „Junge Römer“ in Österreich wurde als Flop betitelt, weil er es eben nicht in Deutschland oder Amerika geschafft hatte.

Wie Umstände verändern

„Jeannie“ hieß seine unerreichbare Jugendliebe. Als Manager Borg daraus eine Ballade bzw. Liebeslied machen wollte schuf „Falco“ seine eigene Version daraus. Er hatte wieder Spürsinn bewiesen und hat einen Song geschaffen, der mehr als umstritten, aber im Nachhinein so logisch war. Heutzutage undenkbar, aber die Messlatte von „Falco“ war so hoch, dass er daran zerbrach. Wer das Musical gesehen hat (Sandra und Peter Gattaut ging es auf jeden Fall so) musste sich unbedingt weiter auf die Spuren von „Falco“ begeben.

“Wir haben unzählige Dokumentationen von „Falco“ Hans Hölzel angesehen und sind immer noch traurig was aus so einem Musikgenie gemacht wurde und wie sich letztendlich der Kreis dann wieder bei den Leuten schließt, schließlich hieß es oft: Der hat gekokst und gesoffen, war also ein Mensch zweiter Klasse, über den es sich nicht nachzudenken lohnt'”, so die beiden Windischeschenbacher nach ihrem Wien-Trip, manchmal würden auch Umstände einen anderen Menschen aus dir machen.

“Darüber sollten wir alle mal nachdenken.”