Raimund und Brigitta Rodler feiern goldene Hochzeit

Seit einem halben Jahrhundert gehen Brigitta und Raimund Rodler Hand in Hand durchs Leben. 1974 wurde Deutschland im eigenen Land Fußballweltmeister. Ein epochales Ereignis. Doch vor 50 Jahren hatten Brigitta und Raimund Rodler noch Wichtigeres im Sinn. Das Feuer der Liebe schweißte ein junges Paar zusammen.

Juniorchef einer Bar und eine Wirtstochter

Raimund Rodler, lange Zeit Juniorchef der berühmten Grafenwöhrer Micky-Bar mit Stargästen wie Elvis Presley, und die Wirtstochter des Traditionsgasthauses Wolfenhäusl in Neuhaus bei Windischeschenbach gaben sich am 23. April 1974 zunächst im Rathaus in Grafenwöhr und anschließend vor Monsignore Ludwig Schmidt in der Friedenskirche in Grafenwöhr das Ja-Wort. Ein wunderbares Ereignis, wie der heute 88-jährige Raimund Rodler schwärmt. Bei Sekt und einem köstlichen Abendessen gab es im Speinsharter Klostergasthof bei der Feier der Goldenen Hochzeit viel Gelegenheit, mit dem Paar ins Gespräch zu kommen und über ihren reichen Erfahrungsschatz zu plaudern.

Anregende Stunden mit vielen Hinweisen auf die Höhen und Tiefen des Ehelebens und des ungewöhnlich reichen gastronomischen Wirkens. Schon seine Geburtsstunde bezeichnete Raimund Rodler humorvoll als gutes Omen. Während der Christmette des Jahres 1935 sei er als Christkindl auf die Welt gekommen, die Klosterschule in Bamberg habe er besucht und glücklich überstanden habe er die Bombennacht in Grafenwöhr. Dem Wirtshaus-Gast zu dienen, sei ihm schon als 9-jährigem Bub ans Herz gelegt worden, wusste er bei der Jubiläumsfeier.

So hat alles angefangen …

Kennengelernt hat sich das Paar bei einem Besuch von Raimund Rodler im Wolfenhäusl. „Da bediente ein fesches Mädchen und auch das Essen schmeckte vorzüglich“. Kein Wunder, dass sich für den mutigen Raimund die Wirtshaus-Besuche in Neuhaus häuften. Das Werben um die Gunst der Wirtstochter steigerte sich zu einer spektakulären Aktion. Als Pilot der Luftrettungsstaffel war der Weg mit seinem Flieger nicht weit, um über dem Wolfenhäusl rote Rosen herabregnen zu lassen. Ein Liebesbekenntnis der besonderen Art mit großer Wirkung, wie sich herausstellen sollte.

Fortan gingen die „Wolfen-Gittl“ und ihr Raimund frisch, fröhlich und voller Elan gemeinsam durchs Leben. Der Jubeltag am 23. April wurde zum neuen Liebesbekenntnis. Der Heiratsantrag vor mehr als 50 Jahren sei die beste Entscheidung des Lebens gewesen, versicherte der 88-Jährige gut gelaunt. „Meine Gittl ist nicht mit Gold aufzuwiegen“. Ein Glücksfall war das Paar auch für die Stadt Eschenbach und das Hotel-Restaurant Rußweiher.

„Wer rastet, der rostet“

Ab 1991 entwickelte sich das Haus mit den hilfsbereiten und stets freundlichen Wirtsleuten Brigitta und Raimund für viele tausend Gäste zur Säule behaglicher Hotel- und Restaurant-Kultur, bis sich das Jubelpaar vor einigen Jahren aus Altersgründen aus dem Gastronomiebetrieb verabschiedete und sich nach Grafenwöhr zurückzog. Doch wer rastet, der rostet. Stets lockt die „zweite Heimat Eschenbach“. Immer noch ist die 74-jährige Brigitta Rodler zur Stelle, wenn im „Seeblick 21“ am Rußweiher Hochbetrieb herrscht und eine erfahrene Wirtschafterin gefragt ist.

Zum 50. Hochzeitstag gratulierten Margarete und David, Kinder aus der 1. Ehe von Raimund Rodler und Sohn Daniel. Auch vier Enkel und drei Urenkel feierten mit. Die Glückwünsche für die Stadt Grafenwöhr überbrachte dritte Bürgermeisterin Anita Heßler. In Eschenbach gratulierten Vertreter zahlreicher Vereine dem Jubelpaar.