Weidenerin (16) für ein Jahr in Frankreich: „Schultage um einiges länger“

Weiden. 16 Jahre - und schon so weit weg von Zuhause. Paula Siller, Schülerin des Augustinus-Gymnasiums, verbringt ein Gastschuljahr in Frankreich. Für das OberpfalzECHO schreibt sie von ihren Eindrücken in Porvins (Île-de-France) bei Paris.

Paula Siller. Foto: privat

Von Paula Siller

Fremde Kulturen und Sprachen interessieren mich schon immer. Besonders an der
französischen Sprache und Lebensweise fand ich großen Gefallen. Daher entschied ich
mich, ein Auslandsjahr mit der gemeinnützigen Organisation YFU (Youth for Understanding)
in Frankreich zu absolvieren. Mein Auslandsjahr wird durch ein Stipendium von
Aumüller Druck aus Regensburg unterstützt.

Bereits einige Monate vor Beginn meines Auslandsjahres half mir YFU dabei, mich auf dieses
vorzubereiten. Zusammen mit vielen anderen Jugendlichen, die dieses Jahr im Ausland
verbringen, nahm ich an einer Schulung teil. Diese Schulung erstreckte sich über einige
Tage und wurde von ehemaligen Austauschschülern gehalten.

Auch bei meiner Ankunft in Frankreich im vergangenen August wurde eine Schulung für alle
Jugendlichen, die dieses Jahr in Frankreich verbringen, von ehrenamtlichen Mitarbeitern von
YFU organisiert. Durch dieses Zusammentreffen fand ein Austausch unzähliger Kulturen
statt und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit entstand.

Diese Schulungen halfen mir daher, mich auf mein Auslandsjahr durch die Erfahrungen
anderer vorzubereiten und mich mit anderen Jugendlichen auszutauschen. Seit Anfang September lebe ich nun mit meinen Gasteltern, meiner 15-jährigen Gastschwester und gelegentlich mit meinem 22-jährigen Gastbruder in der Nähe von Paris.

Mit Gastfamilie im Urlaub im Norden Frankreichs

Von Beginn an fühlte ich mich dank der offenen Art meiner Gastfamilie, die bereits letztes Jahr eine estnische Austauschschülerin aufgenommen hatte, wie zu Hause. Außerdem teilen wir einige gemeinsame Interessen, wie Handarbeit. Dadurch habe ich zudem die Möglichkeit, neue Dinge zu entdecken und zu erlernen. Die Zeit, die ich mit ihnen verbringe, genieße ich sehr.

Zusammen unternehmen wir zudem einige Ausflüge und besichtigen beispielsweise Schlösser oder Ausstellungen. Auch mit meiner Gastschwester unternehme ich gelegentlich Ausflüge nach Paris. In den Ferien besuchte ich zudem die Eltern meiner Gastmutter im Norden Frankreichs und verbrachte einige Tage mit meiner Gastfamilie in Region.

Anfangs stellte der Schulalltag eine Herausforderung für mich dar, da die Tage um einiges
länger sind als in Deutschland. Hinzu kamen einige Verständnisprobleme, da ich das schnell
gesprochene Französisch nicht gewohnt war. Allerdings lebte ich mich schnell ein.

„Schultage um einiges länger“

Dass die Schule, an der ich unterrichtet werde, bereits seit zehn Jahren Austauschschüler aus der ganzen Welt aufnimmt und mit YFU zusammenarbeitet, half mir dabei enorm. Zum einen stellten einige Lehrer einfachere Aufgaben für mich oder erklärten die Aufgaben erneut, zum anderen besuchen drei weitere Austauschschüler meine Schule. Daher und dank der offenen Art meiner Mitschüler fand ich schnell Anschluss und neue Freunde.

Seit meiner Ankunft lernte ich bereits sehr viel, vor allem über fremde Kulturen. Auch meine
Französischkenntnisse erweiterten sich enorm. Zudem traf ich viele neue Menschen und
knüpfte internationale Kontakte.

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