50 Jahre und noch immer topfit

Speinshart. Im vollbesetzten Speinsharter Gemeindezentrum feierte der FC Tremmersdorf/Speinshart sein 50-jähriges Vereinsjubiläum.

Mit der Bezeichnung „Legende“ schuf der FC Tremmersdorf/Speinshart im Rahmen des 50-jährigen Vereinsjubiläums einen neuen Ehrentitel. Unser Bild zeigt die ersten „Legenden“ mit FC-Chef Wolfgang Seitz (rechts). Foto: Robert Dotzauer

Es war am Samstagabend im vollbesetzten Gemeindezentrum eine unterhaltsame, zum Teil überschwängliche Hommage an gemeinsam geteilte Leidenschaft und Freundschaft. Die Geschichte von Fußballverrückten im positiven Sinn, die den Aufstieg eines Dorfvereins mit allen Facetten an Niederlagen, Enttäuschungen und Erfolgen widerspiegelte. Dazu gehörte auch der Ohrwurm der Nationalmannschaft „Fußball ist unser Leben“. Die Tremmersdorfer und Speinsharter haben den volkstümlichen Song längst für sich entdeckt. „Einer für alle, alle für einen. Wir halten zusammen. Der Sieg ist dann unser, sind Freud und Ehr für uns alle bestellt“.

Fünfstündiger Festakt

Freud und Ehr gab es beim fast fünfstündigen Festakt ohne Ende. Im Rahmen einer beeindruckenden Präsentation der Vereinsgeschichte ließ Vorsitzender Wolfgang Seitz mit dem Geschick eines Unterhaltungskünstlers die Höhepunkte der sportlichen und gesellschaftlichen Entwicklung des FC noch einmal Revue passieren. Stets im Mittelpunkt der Präsentation: das menschliche Gesicht des Vereins, mit allen Wendungen. Unterteilt in die „Highlights der Jahrzehnte“ fesselte Entertainer Wolfgang Seitz die FC-Fans bis zum Ende der Großveranstaltung, als gegen Mitternacht auf das Publikum ein schillernder Konfettiregen in den Vereinsfarben blau und weiß niederging.

Anekdoten aus 50 Jahren

Mini-Goldpokale, blau-weiße Vereinsaufkleber, Luftballons und einem Fahnenmeer in den Vereinsfarben, Trikots und Shirts in blau und weiß und viele Zeitdokumente im Foyer des Gemeindezentrums: Vor dieser Kulisse und sich wiederholenden stehenden Ovationen begeisterte Vorsitzender Wolfgang Seitz mit einem bunten Auszug an Geschichten aus Protokollen und Aussagen von Zeitzeugen. Im Stil eines Profi-Moderators ließ der FC-Boss auf einer Couch auf der Bühne des Gemeindezentrums FC-Urgesteine aus fünf Jahrzehnten Vereinsgeschichte erzählen.

Albert Kellner (links), Kreisvorsitzender und Spielleiter des Bayerischen Fußballverbandes, überreichte an FC-Vorsitzenden Wolfgang Seitz die Ehrenurkunde des BFV und übergab Ballspenden. Foto: Robert Dotzauer

Kurzweilige Beiträge

Mit kurzweiligen Beiträgen über Kuriositäten und ausbleibende Siege bis hin zur aktuellen Erfolgswelle des Kreisliga-Clubs. Die Rede war zum Beispiel vom Spielermangel, einer gewissen Selbstzufriedenheit bis hin zu den neuen Qualitäten in jüngster Zeit, vom Gemeinschaftsgeist beim Bau der Sportanlagen, von den sensationellen Benefiz-Spielen des FC mit dem FC Bayern und dem TSV 1860 München, von emotionalen Relegationsspielen bis zur bewährten Strategie, mit guter Schüler- und Jugendarbeit im Fußballkreis Weiden erfolgreich zu bestehen und das Ansehen des kleinen aber feinen Dorfclubs zu mehren.

Ergänzend zu den Statements und Erinnerungen der ehemaligen Fußballgrößen gehörten Impressionen in Bild und Ton. Eine beeindruckende Gesamtschau, die von den gut 200 Gästen immer wieder mit stehenden Ovationen begleitet wurde. „Heute sind wir eine der besten Fußballadressen in der Region“, stellte der Vorsitzende mit Blick auf die vorbildliche Vereinsarbeit selbstbewusst fest.

Langjährige Mitglieder geehrt

Schließlich ernannte Wolfgang Seitz die Gesprächsgäste zu FC-Legenden. Einer neuen Ehrungsform für verdiente Vereinsgrößen, mit einem Mindestalter von 60 Jahren, mit mindestens 20-jähriger Ehrenamtstätigkeit und mit bleibender Verbundenheit zum Verein. Bereits „Urgesteine“ des Clubs erhielten die Auszeichnung Josef Friedl, Peter Grundl, Josef Henfling, Siegfried und Thomas Hörl, Hildegard Reinl, Martin (Max) und Norbert Schnödt, Andreas Steinl und Schiedsrichter Toni Dötsch.

Lebenslange Dauerkarte

Verbunden ist die Auszeichnung mit einem blau-weißen FC-Schal und einer lebenslangen Dauerkarte zu den Heimspielen des Clubs. Ehrungen gab es für Thomas Dittner für seinen bis heute unübertroffenen Tor-Rekord und für Josef Rupprecht, auserkoren als „Most aggressive Leader“ oder härtester, aber auch fairster Spieler aller Zeiten. Weitere Anerkennungen plant der Vorsitzende im Rahmen von gemütlichen Mannschaftsabenden. Zwischendurch genossen die Fußballfans herzhaftes vom Grillspieß.

Beeindruckende Nachwuchsarbeit

Vom sportlichen Aufstieg des Kreisliga-Clubs zeigte sich auch Albert Kellner beeindruckt. Der Kreisvorsitzende und Spielleiter des Bayerischen Fußballverbandes hob dabei besonders die beeindruckende Nachwuchsarbeit des FCT als Garant der Erfolge hervor. Ballspenden gab es für das Kreisligateam und die Jugendabteilung. Von einem beispielhaften Teamgeist als Grundlage des FC-Höhenflugs sprach Bürgermeister Albert Nickl. „Zwölf Mannschaften im Spielbetrieb, davon neun Jugendteams, befördern den Club in eine andere Liga“, urteilte der Gemeindechef und wünschte weitere Begeisterung.

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