Weidener Traditionsverein beschließt Auflösung

Weiden. Aufgrund des anhaltenden Mitgliederschwunds und finanzieller Einbrüche streicht die Schützengesellschaft Almenrausch die Segel.

Sie haben die Auflösung beschlossen. In der Mitte 2. Schützenmeister Gerald Ermer. Foto: Helmut Kunz

Mit der Schützengesellschaft Almenrausch wirft ein Weidener Traditionsverein das Handtuch. Am Sonntag beschlossen die Schützen in der Gaststätte “Strehl” einstimmig die Auflösung. Und dies im 125. Jubiläumsjahr, das noch gefeiert werden soll. Vielleicht mit einem Jubiläumsschießen.

Es gehe einfach nicht mehr, erklärte zweiter Schützenmeister Gerald Ermer bei der wohl letzten Jahreshauptversammlung. In der Spitze hatte sein Verein über hundert Mitglieder. “Wir hatten über 20 Schützen im Jugendbereich.” Mittlerweile sei die Mitgliederzahl auf 20 geschrumpft. Das habe sich auch auf die Finanzen ausgewirkt. “Außerdem findet sich keiner mehr, der eine Funktion übernimmt.”

Beschluss fiel im Mai 2023

“Noch im Mai vor der Sommerpause entschloss sich der Vorstand nach umfangreicher Beratung und Beurteilung der Gesamtsituation, diesen traditionsreichen, zweitältesten Verein im Stadtgebiet von Weiden aufzulösen”, erzählte Ermer. Gegründet wurde die Schützengesellschaft am 7. Juli 1899 in der damaligen Gaststätte Fichtenbühl.

Neben den offensichtlichen Gründen für die Auflösung nannte Ermer auch die nicht mehr bezahlbaren Kostensteigerungen. Die einzuhaltenden Fristen hätten eine Kündigung des Pachtvertrags im Vorfeld zwingend erforderlich gemacht. Sein Dank galt der Schützengesellschaft Alpenrose, die dem Verein bis Ende 2024 Aufschub fürs Ausräumen eingeräumt habe.

Zwei Vitrinen voller Trophäen und Schießscheiben

Die Mitglieder dürften sich Schützenscheiben abholen, zu denen sie einen persönlichen Bezug hätten. Dafür werde er zwei Termine anbieten, die in der Mitteilung angekündigt würden. “Wir haben eine Menge Scheiben.” Ferner zwei Vitrinen voller Trophäen. Der Verein besitze auch 25.000 Stück Munition, die damals in großen Mengen eingekauft worden sei.

Einbauschränke werde er zurücklassen. Ein Ausbau würde die Einrichtung nur beschädigen. “Vielleicht können sie von Folgevereinen verwendet werden.” Das verbleibende Vereinsvermögen fließe für soziale Zwecke an die Stadt Weiden. Auch der Ehrenpräsident des Stadtverbands für Leibesübungen Herbert Tischler sah nach Lage der Dinge keine Möglichkeit mehr für eine Fortsetzung des Vereinsbetriebs.

Erwin Rößler räumt im großen Stil ab

Das Jahresprogramm sei wegen der geringen Teilnehmerzahlen auf die beiden Hauptschießen, wie Königs- und Kirchweihschießen abgespeckt gewesen. König wurde Erwin Rößler, der auch die Meisterscheibe im Luftgewehr sowie die Glücks- und Vereinsscheibe gewann. Die Meisterscheibe Luftpistole ging an Gerald Ermer.

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