30 Einsätze – 274 Arbeitsstunden: Kaltenbrunner Feuerwehr im Coronajahr

Kaltenbrunn. Thomas Gmeiner bleibt an der Spitze der Kaltenbrunner Marktfeuerwehr, Tobias Ludwig ist neuer zweiter Kommandant. 2022 soll außerdem ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug kommen.

Das Führungsquartett der Feuerwehr mit (vorne von links) Thomas Gmeiner, Erwin Tafelmeyer, Georg Tafelmeyer, Stephanie Wölfl ist für weitere drei Jahre bestätigt. Vorne von rechts der neue 2. Kommandant Tobias Ludwig und 1. Kommandant Alexander Kummer. Dahinter die fünf jungen Beisitzer. Bürgermeister Ludwig Biller und die Führungskräfte des Landkreises wünschten Glück und Mut. Bild: S. Bock

Corona warf auch bei der Feuerwehr sämliche Pläne über den Haufen. So konnte auch die am Dreikönigstag übliche Jahreshauptversammlung nicht stattfinden. Jetzt aber wurde sie nachgeholt. Bis auf wenige Ausnahmen blieben im Vereinslokal „Zum goldenen Posthorn“ nur die Plätze von Altmitgliedern leer.

Die vorausgehende Dienstversammlung der Aktiven leitete Bürgermeister Ludwig Biller. Weil Daniel Schweiger am 2. Februar 2020 sein Ausscheiden angekündigt hatte, stand die Neuwahl des zweiten Kommandanten an.

Tobias Ludwig, 31 Jahre, und zuletzt gegen den Amtsinhaber unterlegen, konnte sich diesmal gegen den ebenso engagierten Matthias Koppmann bei drei Enthaltungen mit 28 zu zehn Stimmen durchsetzen.

Freiwillige Feuerwehr ist allzeit bereit

„Die 24-Stunden-Bereitschaft war auch in der Pandemie trotz der sehr eingeschränkten persönlichen Kommunikation sicherzustellen“, unterstrich Kommandant Alexander Kummer.

30, durch FFP2 Masken und Hygienemaßnahmen erschwerte Einsätze mussten bewältigt werden, darunter auch ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Dabei leisteten 340 hochmotivierte „Ehrenamtler“ 274 Stunden.

Zusätzliche Übungen gab es im Fachbereich Atemschutz, Maschinisten und Absturzsicherung. Kummer erwähnte zwei THL-Leistungsprüfungen und eine von Jugendlichen sowie die Teilnahme von zehn Aktiven an verschiedenen Lehrgängen. 24 Atemschutzgeräteträger stünden zur Verfügung. Die Gesamteinsatzzeit betrug fast 19 Stunden.

Aufstieg bei der freiwilligen Feuerwehr

Kummer meldete einen Gesamtstand von 56 Aktiven, davon zehn Frauen. Von der Jugendgruppe in die aktive Wehr überstellt und somit zum/zur Feuerwehrmann/-frau ernannt wurden Jonas Kummer, Lukas Witzel und Anja Stark.

Für 20-jährige Dienstzeit hatte sich Andreas Kummer die Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann verdient. Christian Ditz erhielt das Abzeichen für 30 Jahre.

Für März 2022 ist die Auslieferung des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs Logistik zum Preis von rund 260.000 Euro geplant, informierte der Kommandant. Für das HLF 16 wurde eine neue Wärmebildkamera beschafft. In den folgenden Jahren steht die Erneuerung der 20 Jahre alten Einsatzkleidung an.

Rückblick auf das vergangene Jahr

Bis auf das Starkbierfest sei das gesellschaftliche Leben zum Erliegen gekommen, stellte Vorsitzender Thomas Gmeiner fest. Er nannte bei zwei Sterbefällen einem Ausschluss und den neu eingetretenen Anwärtern Fabian Dippl und Daniel Stark 183 Mitglieder. Auf ein finanziell positives Jahr mit einem Überschuss von rund 3.000 Euro blickte Stephanie Wölfl zurück.

Für weitere drei Jahre erhielten einen klaren Auftrag Vorsitzender Gmeiner, Stellvertreter Erwin Tafelmeyer, Kassenverwalterin Wölfl. Einziger Schönheitsfehler: Die sechs Neinstimmen für Schriftführer Georg Leo Tafelmeyer als Denkzettel, wie Insider verlauten ließen. Beisitzer sind Stefanie Thiede, Felix Dippl (neu), Matthias Köstler, Katrin Büttner (neu) und Andreas Kummer. Kassenprüfer bleiben Hermann Neubauer und Kurt Häusler.

Verein und Aktive harmonieren

“Das Feuerlöschwesen funktioniert in Kaltenbrunn, weil sehr gute Arbeit geleistet wird.“ Mit diesen Worten appellierte Kreisbrandrat Marco Saller, in dieser Dimension weiterzumachen, denn das Niveau vor 2020 soll weitergehen. Bürgermeister Ludwig Biller zeigte sich stolz.

Bei der Kaltenbrunner Wehr gebe es keine Schwierigkeiten, weil Kameradschaft sehr groß geschrieben werde. Das Ehrenamt werde einerseits hochgehalten, aber es fehlten die Zuschüsse „von oben“. Mehr Bereitschaft wäre hier wünschenswert, merkte Biller kritisch an.

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