Bezahlbarer Wohnraum zeichnet Flosser Bauverein aus

Floß. Mit seinen derzeit 130 Wohneinheiten hat die Baugenossenschaft „Eigenheim“ (Bauverein) in ihrer nunmehr 104-jährigen Geschichte einen bisherigen Höchststand erreicht. Sie ist weiterhin der größte Hauseigentümer und Wohnungsvermieter im Markt. Damit prägt sie auch das Bild einer gesunden Wohnungswirtschaft in der Kommune.

Einige Wohngebäude wurden in der Inflationszeit 1922/1923 unter dem damaligen Vorsitzenden Ernst Stich errichtet. Ein Baustil und eine Bauweise wird man sie selten, wenn überhaupt, kaum mehr kennt und erlebt. Bild: Fred Lehner

Verwaltet werden seit knapp sechs Jahrzehnten außerdem 26 Eigentumswohnungen im Wohnbaugebiet „Puppberg“. Wenn auch der gesetzliche Prüfungsverband in München bei seinen jährlichen Prüfungen immer wieder festhält, dass die Mietpreise bei einer derzeitigen Durchschnittsmiete von 3.99 Euro pro Quadratmeter nicht ausreichend sind und damit die Ertragslage aus der Hausbewirtschaftung geschmälert wird, sehen die Verantwortlichen der Genossenschaft, Vorstand und Aufsichtsrat, keinen Anlass, daran etwas zu ändern.

Nach deren Meinung hänge dies mit der Struktur der Wohnungsmieter zusammen. Zum anderen legen die Verantwortlichen der Genossenschaft gegenüber den Mietern eine spürbare soziale Einstellung an den Tag. Man wohne eben nicht in der Stadt, sondern auf dem Land. Und das ist ein gewaltiger Unterschied. Übrigens werden die Mieten bei Neuvermietungen jeweils neu festgesetzt. Das erkennt auch der Prüfungsverband an und sieht darin eine positive Entwicklung.

Kommende Herausforderungen

Dass die Geschäftsführung und Organisation der Genossenschaft den gesetzlichen Bestimmungen ordnungsgemäß nachkommen, war eine der zahlreichen Feststellungen der letzten gesetzlichen Prüfung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023. Verbandsprüferin Saadet Oral vom Verband bayerischer Wohnungsunternehmen hatte in der Schlussbesprechung und in ihrem Prüfungsbericht festgehalten, dass die Vermögens- und Finanzlage der Genossenschaft geordnet sind.

Damit verbunden wird zugleich die Feststellung, dass auch die Liquidität des Wohnungsunternehmens stabil ist und Gewähr dafür bietet, kommende Herausforderungen jederzeit erfüllen zu können. Vorstand und Aufsichtsrat kommen auch ihren gesetzlichen und satzungsgemäßen Verpflichtungen in vollem Umfange nach. Eine Bestätigung für die Geschäftsführung mit Vorsitzenden Marika Mauerer, die auch für die Bilanzierung des Geschäftsjahres 2023 verantwortlich zeichnet. Bestätigt hatte der Prüfungsverband, dass die Verwaltungsorgane, Vorstand und Aufsichtsrat mit Berater Fred Lehner, in einem engen Vertrauensverhältnis stehen.

Ohne öffentliche Förderung

Das wirke sich für Genossenschaft und Mitglieder äußerst positiv aus. Das Geschäftsjahr 2023 weist eine Bilanzsumme in Höhe von 6.570.042,72 Euro auf. Aktiva und Passiva schließen mit diesem Betrag ab. Der ermittelte Gewinn aus der Bewirtschaftung des Unternehmens in Höhe von 7 740-34 Euro soll der Bauerneuerungsrücklage zugeführt werden. Aus dem Vorstand ist turnusgemäß das Mitglied Walter Wirth ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hatte Wirth einstimmig für weitere drei Jahre in den Vorstand bestellt. Ebenfalls turnusgemäß sind Thomas Stetter (Vorsitzender) und Jochen Zuber (Schriftführer) aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der nächsten Mitgliederversammlung wird empfohlen, Stetter und Zuber wieder in den Aufsichtsrat für zwei Jahre zu wählen.

Abgerechnet wurde der zentrale Heizungseinbau im Anwesen Plankenhammer 14. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 121 000 Euro. Es war eine Eigenfinanzierung. Eine öffentliche Förderung wird noch erwartet. Mietverhältnisse und deren Regelung, Kündigungen, Beitritte und Ausschlüsse waren weitere Themen, mit denen sich Vorstand und Aufsichtsrat in ihrer letzten gemeinsamen Sitzung befassten. Auch eine personelle Entscheidung durch Anstellung eines Servicetechnikers soll der Genossenschaft für die anfallenden Instandhaltungen in den Mietwohnungen und Wohngebäuden finanziell entlasten.

Genossenschafts- und Wohnbaugeschichte schreiben die Anwesen der Baugenossenschaft „Eigenheim“ (Bauverein) im Ortsteil Hardtheim (früher Hardt – Eigenheim oder wie im Volksmund auch genannt „Äußerer Neubau“), direkt an der Staatsstraße 2395 Floß-Flossenbürg gelegen. Sie wurden vor 100 Jahren (1921–1923) aus Flossenbürger Granit gebaut und prägen auch heute noch das Ortsbild von Hardtheim durch ihre seltene Bauweise. Ähnlich ist dies in der Eigenheimsiedlung des Marktes der Fall.

Im Vordergrund der baulichen Maßnahmen stehen in diesem Geschäftsjahr weitere Sanierungs- und Instandhaltungen in den Mietwohnungen an. Unter den derzeit gegebenen Verhältnissen staatlicher Wohnbauförderung und die Situation auf dem Zinsmarkt steht kein weiteres Wohnbauprojekt in Planung. Die Genossenschaft wird sich aber nach Aussage von Vorstandsvorsitzenden Marika Mauerer zum gegebenen Zeitpunkt weiter dieser Hauptaufgabe stellen.

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