Delir im Fokus: Gelungener Abschluss des Aktionsjahrs

Weiden. Delir ist eine immer öfter auftretende Krankheit. Um die im Krankenhaus bestens zu behandeln, schulte das Weidener Klinikum zahlreiche Ärzte und Pflegekräfte. Zum Abschluss des Aktionsjahres gab es noch ein Minisymposium. 

Minisymposium_Delir Aktionsjahr abgeschlossen Klinikum Weiden Bild Kliniken Nordoberpfalz AG
Ein Minisymposium zu Delir mit ausgezeichneten Referenten bildete den Abschluss des Aktionsjahres „Delirfreies Krankenhaus“ am Klinikum Weiden. Bild: Kliniken Nordoberpfalz AG

Im Verlauf des Aktionsjahres „Delirfreies Krankenhaus“ schulte das Klinikum Weiden mehr als 200 Ärzte und Pflegekräfte im Umgang mit Delir. Mit einem Minisymposium zum Thema Delir schlossen sie jetzt das Aktionsjahr ab. Die Bilanz dazu: mehr als positiv. Delir ist eine vorübergehende Hirnfunktionsstörung, die durch viele äußere Einflüsse ausgelöst werden kann. Häufig sind schwere Infektionen oder auch chirurgische Eingriffe die Ursache, dass ein Patient sich in seiner Umgebung nicht mehr zu Recht findet.

Dass es ein Krankenhaus ohne Delir nie geben wird, wissen wir.

“Trotzdem wollten wir mit dem Aktionsjahr Angehörige, Patienten und auch unser Personal für das Thema Delir sensibilisieren. Das haben wir mit teils sehr gut besuchten Veranstaltungen, auch in Zusammenarbeit mit dem Kursana-Domizil, geschafft“, so Andreas Faltlhauser, Oberärztlicher Leiter der Interdisziplinären Intensivstation 83.

Erfolgreicher Abschluss des Aktionsjahres mit einem Minisymposium

Neben den kontinuierlichen Schulungen der Mitarbeiter wurden auch regelmäßige Workshops und Hospitationen für ärztliches und pflegerisches Personal aus Kliniken in ganz Deutschland organisiert. Den Abschluss des Aktionsjahres bildete nun ein wissenschaftliches Minisymposium zum Thema Delir, zu dem zwei hervorragende Referenten nach Weiden kamen. Sie informierten die Zuhörer über aktuelle Entwicklungen im Bereich Delir.

Prof. Dr. Wolfgang Müllges stellte die Neurobiologie bei der Entwicklung von Delir in den Vordergrund und ging genauer auf die Abläufe im Gehirn bei der Entwicklung eines Delirs ein. Priv. Doz. Dr. Alawi Lütz hingegen stellte das Intensivbehandlungszimmer der Zukunft vor. Ein intensives Management von Licht und Lärm spielen dabei eine wichtige Rolle.

Delir als akut auftretendes Problem heilbar

Andreas Faltlhauser betonte in seinem Vortrag den hohen Stellenwert von Frühmobilisation nicht nur von Intensivpatienten, sondern auch in der Prävention und Behandlung des Delir. Zudem sei eine frühe Einbindung von Angehörigen in die Behandlung extrem wichtig:

Sie haben durch ihre Stimme oder ihren Körperkontakt in allen Behandlungsphasen einen ganz wichtigen Einfluss.

Faltlhauser betonte außerdem, dass ein Delir als akut auftretendes Problem heilbar ist – aber nur, wenn es schnell erkannt wird. Für diese frühzeitige Erkennung hat man im Aktionsjahr „Delirfreies Krankenhaus“ einiges getan. Und auch für das kommende Jahr hat man bereits einen Schwerpunkt gefunden: Am 17. November 2018 wird für Ärzte und Pflegepersonal das überregionale 1. Interprofessionelle Forum Intensivmedizin angeboten.

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