Die katholische Frömmigkeit ist marianisch geprägt

Speinshart. Das Herz weiten, um Marienfrömmigkeit als etwas Befreiendes und Stärkendes zu erleben, dieser Wunsch des emeritierten Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick steht im Mittelpunkt des Speinsharter Rosenkranzfestes.

Das alljährliche Rosenkranzfest gehört zu den „Hochfesten“ der Speinsharter Prämonstratenser. Foto: Robert Dotzauer

Es war wieder ein Festtag für und in Speinshart. Das Rosenkranzfest gehört zu den Hochfesten des Kirchenjahres. Die Prämonstratenser feiern an diesem Tag die Wiederbesiedlung der Abtei im Jahr 1921. Der Blick geht an diesem Tag aber noch viel weiter, nämlich auf das Jahr 1571 zurück.

Das Hauptbild an der Decke einer Seitenkapelle zeigt die Seeschlacht der christlichen Flotte vor Lepanto gegen eine osmanische Übermacht. Ein Sieg der Christen mit dem Beistand Mariens, so die Überlieferung und Anlass, das Ereignis mit Rosenkranzfesten zu feiern. Auch am Sonntag zeigte das Fest wieder seine Anziehungskraft. In der Klosterkirche drängten sich die Gläubigen, unter ihnen der Landtagsabgeordnete Tobias Reiß, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Klosters Speinshart und Bürgermeister Albert Nickl, als die Mitglieder der Klostergemeinschaft mit Abt Hermann Josef und Prior Pater Adrian mit ihrem Ehrengast Ludwig Schick zum Festgottesdienst in das barocke Juwel einzogen.

Feierliche Momente in Speinshart

Einzug des liturgischen Dienstes mit Ministranten, den Chorherren der Abtei und Ehrengast Ludwig Schick. Foto: Robert Dotzauer
Einzug des liturgischen Dienstes mit Ministranten, den Chorherren der Abtei und Ehrengast Ludwig Schick. Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer

„Ich freue mich, im Oberpfälzer Land zu sein“, so Schick. Doch die größte Ehre gelte den „Gastgebern“ Jesus Christus und der Gottesmutter, wie der Kirchenmann anmerkte. Die Mutter Jesu stellte Ludwig Schick dann auch mit Blick auf die marianische Prägung der kirchlichen Gemeinschaft in den Mittelpunkt seiner Predigt.

Was bedeutet marianische Frömmigkeit und die von Maria ausgehende und empfangende Spiritualität? Eine Frage, die der Prediger mit der Selbstverständlichkeit der Menschenliebe als Hauptgebot marianischer Frömmigkeit beantwortete. Diese Glaubensstärke verdeutlichte der Bischof mit der fundamentalen Bedeutung von Solidarität, Hilfsbereitschaft, Einfachheit und sozialer Einstellung als besondere Charakteristiken des Christenmenschen. Der marianisch geprägte Mensch überzeuge durch Lebensmut und mit seiner Teilhabe am Freud und Leid der Menschen.

Vereint im Geiste der Wahrheit und Klarheit entdeckte der Erzbischof eine Wiederbelebung der Marienfrömmigkeit. Diese marianische Lebenshaltung vermittle neue Orientierung und gebe Halt. Für Ludwig Schick eine erfreuliche Entwicklung in einer sich streitenden Kirche. „Lasst uns mit Maria Christen sein und wirken wie die Gottesmutter“, so die große Bitte des Predigers. Traditionell folgte dem Festgottesdienst an einem goldenen Herbsttag eine farbenfrohe eucharistische Prozession um das Klosterdorf.

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