Landestheater verschiebt Inszenierung über Maxhütte

Leuchtenberg/Maxhütte/Sulzbach-Rosenberg. Es ist einfach zu aufwändig: Das Landestheater Oberpfalz verschiebt die Inszenierung zur Geschichte der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg auf 2024. Die Premiere war für die Sommerfestspiele geplant.

Schon seit 23. September 2002 steht die Maxhütte leer. Foto: Thilo Hierstetter

Um die Geschichte der Maxhütte zu erzählen, hatte das LTO-Team sogar einen Autorenwettbewerb veranstaltet, bei der sie sich für den Entwurf von Sebastian Kamm und Dominik Tremel entschieden haben.

Mischung aus Schauspiel und Musiktheater

“Den Entwurf fanden wir sowohl inhaltlich wie künstlerisch am spannendsten fanden – inhaltlich vor allem durch die Idee, als Rahmenhandlung die letzte Nachtschicht an einer Tankstelle zu wählen, die ein ehemaliger Stahlwerker nach der Schließung der Maxhütte übernommen hat, und formal durch die geplante Umsetzung als Mischung von Schauspiel mit experimentellem Musiktheater“, so Till Rickelt, der künstlerische Leiter beim LTO.

Dominik Tremel arbeitet als Komponist und Arrangeur für Schauspielmusik an verschiedenen Theatern in Deutschland und Prag, außerdem entwickelt er Hörspiele und Filme und gibt Workshops zur experimentellen Musik. Sebastian Kamm feierte 2018 sein Debüt als Theaterregisseur, es folgten Tätigkeiten als Produktionsleiter am Theater an der Rott. Mit Beginn der Spielzeit 20/21 wurde er dort der Referent des Intendanten.

Der Autor Dominik Tremel. Bild: privat
Der Autor Sebastian Kamm. Bild: privat

Beide Autoren konnten bei einer Exkursion nach Sulzbach-Rosenberg bereits Maxhütten-Luft schnuppern und erste Eindrücke sammeln. Das Konzept sieht vor, die letzte Schicht der Maxhütte in einem Singspiel zu behandeln. Spielort wird eine fiktive Tankstelle in Sichtweite des Werkes, über die der Hochofen – sinnbildlich für den Einfluss der Maxhütte auf die Region – wacht.

Auch lokale Musiker und Chöre beteiligt

Das Singspiel soll explizit kein Musical werden, sondern sich vielmehr an Arbeiterlieder anlehnen und auch Elemente wie Metall und Werkzeuge einbinden, die sich auf dem Gelände finden. In der musikalischen Umsetzung ist auch Platz für lokale Musiker und Chöre, die die Profis unterstützen – auch hier knüpft das LTO-Team direkt an die Geschichte der Maxhütte und die Tradition der Werkskapellen, wie es eine in der Maxhütte gab, an.

Planungen laufen weiter

„Nach Gesprächen mit allen unseren Gewerken haben wir allerdings auch schnell gemerkt, dass das Gewinner-Konzept bis zum Sommer nicht umsetzbar gewesen wäre. Wir brauchen auf dem Gelände mehr Schauspieler, mehr Technik, ein größeres Bühnenbild als wir es normalerweise brauchen und uns hat auch die Idee gefallen, die Region einzubinden – noch mehr, als wir es zum Beispiel bei den Sommerfestspielen sowieso schon machen. Das Ergebnis wird größer als alles, was es bisher in der Geschichte des LTO gab und deswegen verschieben wir die Premiere auf Sommer 2024. Die Planungen und Gespräche laufen aber natürlich weiter. Hinter einer Inszenierung in der Größe steckt jede Menge Arbeit“, erklärt Wolfgang Meidenbauer, der Geschäftsführer des LTO.

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