Vatertag am Barbaraberg: 46. Pferdewallfahrt in Speinshart

Speinshart. Der Reitclub am Kulm lud am Hochfest Christi Himmelfahrt zur 46. Pferdewallfahrt auf den Barbaraberg ein. Unter dem Motto "Sattelt die Pferde, wir reiten auf den Barbaraberg" pilgerten zahlreiche Pferdefreunde.

Heimat hat viele Blickwinkel. Einer davon war beim Reiterfest auf dem Barbaraberg der Blick in die Nordoberpfälzer Natur- und Kulturlandschaft mit dem Kloster Speinshart als Mittelpunkt. Foto: Robert Dotzauer

Pferde und Kutschen, Reiter, Zaungäste und viele Gläubige: Es war wieder eine Mischung aus Pferdesportbegeisterung und Wallfahrt, aus Glaube und lebendigem Brauchtum, aus Heimatleuchten am „Vatertag“. „Beim Reiten erfährt man eine einzigartige Freiheit, auf sanfte Weise Erholung in der Natur zu finden“, schwärmt Sabrina Kastner. Die Oberbibracherin war mit ihrem 21 Jahre alten polnischen Warmblut „Hero“ am Donnerstag als Erste auf dem Berg angekommen. Nach einem 10 Kilometer langen Ritt musste sie ihren Vierbeiner erst einmal trinken lassen, um dann glücklich festzustellen: „Hier oben ist Entspannung pur“. Seit über 20 Jahren folgt sie der Einladung des Reitclubs am Kulm zur Sternwallfahrt.

40 Kilometer-Ritt

Erst zum zweiten Mal dabei war Katharina Rippl aus Bronn bei Pegnitz. Die Amazone mit der wohl längsten Anreise. 40 Kilometer einfach hatte die passionierte Reiterin mit ihrem Islandpferd „Funda“ zurückzulegen. Bereits um 4.30 Uhr musste Katharina Rippl losreiten, um rechtzeitig auf dem Berg zu sein. Ein Kraftakt. „Da muss man schon ein bisschen verrückt sein“, gibt sie zu. Ob Anfänger, erfahrener Reiter oder passionierter Kutscher, ob jung oder alt, der Weg auf den Barbaraberg war das Ziel. „Auf dem Rücken der Pferde eröffnet sich eine Welt voller Freude und Erfüllung“, so die junge Fränkin.

Kutsche als Hingucker

Vor der imposanten Kulisse des Barbaraberges traf auch Werner Schreml ein. Seine prächtig geschmückte Kutsche mit den Pferden Froni und Sancho ist jedes Jahr wieder ein Hingucker. Mit an Bord Ehefrau Gertraud und begeisterte Kinder. Werner Schreml ist längst eine Berühmtheit. Schon über 40 Mal hat er seinen Haflinger-Mix vor die Kutsche gespannt, um auf den Barbaraberg zu pilgern. „Es ist immer wieder ein emotionaler Moment, mit den schnaubenden Pferden nach 15 Kilometern Fahrt auf 532 Meter Seehöhe anzukommen“, gestand der Fuhrmann. Werner Schreml war sich mit den vielen hundert Besuchern einig: “Die Atmosphäre hier oben ist einmalig.“

Hingucker war die Pferdekutsche von Werner Schreml. Foto: Robert Dotzauer
Hingucker war die Pferdekutsche von Werner Schreml. Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
Foto: Robert Dotzauer
„Beim Reiten erfährt man eine einzigartige Freiheit“ verriet Sabrina Kastner. Foto: Robert Dotzauer
„Beim Reiten erfährt man eine einzigartige Freiheit“ verriet Sabrina Kastner. Foto: Robert Dotzauer
Traditionell begleiten die Kaibitzer Schlossbläser den Festgottesdienst vor der Barbaraberg-Kapelle.
Die hl. Messe zelebrierte Abt em. Hermann Josef Kugler. Foto: Robert Dotzauer
Traditionell begleiten die Kaibitzer Schlossbläser den Festgottesdienst vor der Barbaraberg-Kapelle. Die hl. Messe zelebrierte Abt em. Hermann Josef Kugler. Foto: Robert Dotzauer
Es war wieder einer der Höhepunkte im Jahreskalender des „Kulmgaues“. Ein „Wonnetag“
bescherte dem Reitclub am Kulm beim traditionellen Sternritt Besuchermassen. Foto: Robert Dotzauer
Es war wieder einer der Höhepunkte im Jahreskalender des „Kulmgaues“. Ein „Wonnetag“ bescherte dem Reitclub am Kulm beim traditionellen Sternritt Besuchermassen. Foto: Robert Dotzauer

Festmesse mit Kaibitzer Schlossbläsern

Seit dem ersten Sternritt vor 46 Jahren gehört die Verkündigung Gottes ganz selbstverständlich zum Sternritt. Die Festmesse vor der Barbaraberg-Kapelle zelebrierte Prämonstratenser-Abt em. Hermann Josef Kugler. Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Reitclubs, Renate Schupfner, beleuchtete der Administrator des Klosters Speinshart die Botschaft des Hochfestes Christi Himmelfahrt. Aufgabe des Christen von heute sei es, aus der Enge und Begrenztheit des menschlichen Lebens heraus Augen und Ohren für das Christsein und die Begegnung zu öffnen. Mit dem Segen für die Geschöpfe erinnerte der Abt auch an die Verantwortung des Menschen für den Schutz der Tiere.

Zu den Farbtupfern des Reiterfestes gehörten die Kaibitzer Schlossbläser unter der Leitung von Hornmeister Ely Eibisch, die den Festgottesdienst in gewohnt einfühlsamer Weise musikalisch mitgestalteten. Danach wurde der Reitertag in luftiger Höhe zu einem zünftigen Festtag.

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