Neu gewählte Unternehmer positionieren sich

Weiden. Vergangene Woche trafen sich die neu gewählten Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Nordoberpfalz zu ihrer konstituierenden Sitzung. „Für die IHK-Arbeit ist das ehrenamtliche Engagement der Unternehmer, ob als Gremiumsmitglied, in der Vollversammlung oder als Prüfer von besonderer Bedeutung“, sagte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Weber. Bernd Fürbringer, Geschäftsführer der Franz Kassecker GmbH, wurde als Gremiumsvorsitzender wieder gewählt.

Gremiumssitzung IHK Nordoberpfalz
Die 35 Unternehmerinnen und Unternehmer des neu gewählten IHK-Gremiums Nordoberpfalz rund um Vorsitzenden Bernd Fürbringer (2.v.r.) und IHK-Geschäftsstellenleiter in Weiden Florian Rieder (r.) positionierten sich in ihrer ersten Sitzung zu Wirtschaftsthemen in der Region. Foto: Hannes

Komplettiert wird die Führungsmannschaft durch fünf stellvertretende Vorsitzende: Marion Bergler, Cornelia Gebell, Reinhold Gietl, Josef Kallmeier und Tobas Sonna. Das 35 Köpfe starke IHK-Gremium startet mit elf neuen Mitgliedern, die sich bereits in der ersten Sitzung engagiert in die Diskussion einbrachten, in die fünfjährige Wahlperiode.

Regionale Stärken kommunizieren

Bereits in der vergangenen Wahlperiode begann das Gremium ein Wirtschaftsleitbild für die Nordoberpfalz zu entwickeln.

Wir haben uns von einer früher strukturschwachen hin zu einer wirtschaftsstarken Region gewandelt,

so Florian Rieder, IHK-Geschäftsstellenleiter in Weiden. Jetzt müsse man die Stärken der Region formulieren und gegenüber Verwaltung und Politik kommunizieren. Neben der eigenen Positionierung setzt das Gremium auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Tschechien und Oberfranken. „Kooperationen sollten nicht an Länder- oder Kommunengrenzen enden“, betonte Fürbringer. Bei einer Tour durch verschiedene Unternehmen wolle man voneinander lernen und sich gegenseitig stärken. Auch die Weiterbildung und Gewinnung von Fachkräften steht auf der Agenda des Gremiums.

Schlüsselfaktor Entwicklungsflächen

Unternehmen, die attraktive Arbeitsplätze bieten, brauchen Platz. Insbesondere Industrie- und Gewerbeunternehmen benötigen zusammenhängende Flächen mit Entwicklungspotenzial. Das geplante Gewerbegebiet Weiden West IV und das interkommunale Industriegebiet Wiesau stellen Schlüsselfaktoren für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung dar, so der Konsens des Gremiums. Einstimmig stellten sich die Unternehmer in einem Beschluss hinter die Vorhaben und forderten deren möglichst schnelle Realisierung.

Unverständnis für Kritik

Die öffentliche Kritik an Weiden West IV stößt dabei auf Unverständnis. „Die Wirtschaft ist kein Flächenfresser“, sagte Rieder. Im Bezirk Nordoberpfalz nutzten Industrie und Gewerbe ohnehin einen unterdurchschnittlichen Anteil der Gesamtfläche. Im Landkreis Neustadt und Tirschenreuth entfielen darauf lediglich 0,7 Prozent. In der kreisfreien Stadt Weiden nutzen Industrie und Gewerbe lediglich 5,4 Prozent der Fläche. Im Blick auf die 25 kreisfreien Städte Bayerns einer der niedrigsten Werte, so Rieder. Die Erschließung des Gewerbegebiets mit einer Betonflut oder Flächenfraß gleichzusetzen, sei falsch. Fürbringer ist sicher: „Gibt es keine potenziellen Entwicklungsflächen für Unternehmen, wandern diese ab oder kommen gar nicht erst in die Region. Und mit ihnen wandern auch Arbeitsplätze, Wirtschaftsleistung und Wohlstand ab.“

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