Maschkerer lassen sich nicht lumpen
Neustadt/WN. „Endlich mal wieder Karneval“, ist Brian Lorson vom Lumpenball in der Stadthalle hellauf begeistert. Der Schotte, der im Saarland aufgewachsen ist und zuletzt einige Jahre in München wohnte, strahlt bis über beide Ohren und scheint ganz offensichtlich die Stimmung an der Bar, bei den Auftritten des Faschingsvereins oder auf der Tanzfläche mit Musik von den „Südwind Buam“ zu genießen.
In München gäbe es praktisch keinen Fasching, sagt Brian, der mit einigen Verwandten aus Weiden und Umgebung zur Party in die Kreisstadt gekommen ist. Unter ihnen ist Willi, der sich wie Brian mit blauer Latzhose und Schutzhelm als Bauarbeiter verkleidet hat.
Es ist super. Wir kommen schon seit 20 Jahren zum Lumpenball nach Neustadt,
erzählt Willy. „Einfach spitze“, pflichtet ihm Karin im Foyer der Stadthalle bei. Dort haben die Aktiven des Faschingsvereins eine neue Bar mit beleuchtetem Tresen aufgebaut. Von der Decke hängen bunte Luftschlangen. Strahler in unterschiedlichen Farben sorgen mit indirektem Licht für die passende Atmosphäre.
Mitreißende Tänze
Rund 380 Gäste sind gekommen um sich ungezwungen an den Stehtischen zu unterhalten, um auf der Tanzfläche abzufeiern oder um die mitreißenden Tänze von Garden und Elferrat zu erleben. Von befreundeten Faschingsgesellschaften ist unter anderem die Faschingsgilde Marktredwitz-Dörflas angereist. Sie haben zwei ihrer mit verschiedenen Meistertiteln ausgezeichneten Tanzmariechen, die Schwestern Lena und Sarah Meyer mitgebracht, die einen vielbeklatschen Auftritt aufs Parkett legen.
Polonaise zur Makenprämierung
Doch nicht nur die aktiven Faschingsprofis haben sich reichlich Mühe gegeben. Auch die Gäste waren bei der Wahl ihrer Verkleidungen kreativ und scheuten offenbar auch keine längeren Vorbereitungszeiten fürs Schminken und Maskieren. Präsident Daniel Sommer und Vizepräsidentin Lisa Schedl, die durchs Programm führten, baten zur Maskenprämierung. Prinz Tobias I. und Prinzessin Elisabeth III. von Katertreu hatten zu fortgeschrittener Stunde schließlich die Qual der Wahl und durften die besten Kostüme prämieren. Die „Südwind Buam“ schickten die Maschkerer dazu auf eine lange Polonaise durch die Halle. Matrosen und Piraten, Robin Hood und der Teufel höchstpersönlich buhlten um die Gunst des Prinzenpaares. Durchgesetzt hatten sich schließlich zwei Torten mit weiten, bunten Reifröcken und eine achtköpfige Indianerbande. Den ersten Platz sicherten sich drei Blumenmädels mit aufwendig bestickten Kleidern. Alle durften sich über Bargutscheine freuen. „Der Lumpenball muss einfach jedes Jahr sein, genauso wie der Faschingszug Pflicht ist“, lobte Marco aus Floß das bewährte Feierprogramm des Faschingsvereins.
Bilder: OberpfalzECHO/B. Grimm
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