Beschauliches Almleben – aber nicht in Schwarzenbach!

Schwarzenbach. Wer sich das Leben auf einer Alm beschaulich vorstellt, wird hier eines Besseren belehrt. Neben einem Möchtegern-Sternchen und einem Medium treiben sich da noch Gangster herum. Dazwischen die Schwestern Trudi und Bärbel.

Von Doris Mayer-Englhart 

Theater Schwarzenbach Theatergruppe 12
Das Leben auf der Alm könnte so beschaulich sein – ist es aber nicht. Zumindest wenn die Theatergruppe Schwarzenbach ihre Finger im Spiel hat! Dann geht es turbulent zu.

Der Vorhang geht auf. Unter einem blauen Himmel liegen saftige Wiesen, ein kleiner Weiher, die Berge in Sichtweite. Bergbauer Sepp (Nico Bergler) massiert die Euter seiner Kühe. Seine Frau Resi (Tina Neumann), die er fast mehr liebt als seine Kühe, hält den Hof in Schuss – ein wahres Idyll. Das Leben auf der Alm könnte so beschaulich sein, wenn sich da nicht so allerlei sonderbare Gestalten herumtreiben würden.

[box type=”tick” style=”rounded”]Die völlig unverkrampften Schauspieler der KLJB Schwarzenbach brillierten bei dem sehr lustigen, mit kracherten Szenen am laufenden Band versehenen Stück von Lukas Bühler. Für die perfekte Besetzung und Regie zeigen sich Sabine Thumfahrt und Susanne Schraml verantwortlich. Als Suffleusen und Vorhangpersonal wirkten Rebecca Bergler und Lukas Zeitler, das gesamte Team der KLJB sorgte für Speisen, Getränke und den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen. Die Qualität der Theatergruppe ist bis über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt, so dass in sechs ausverkauften Vorstellung rund 900 Besucher die Gaudi erleben konnten.[/box]

Was passiert?

Die beiden einfach gestrickten Schwestern und (bis dahin) hartnäckigen Jungfern: die hinkende Bärbel und bauernschlaue Trudi (Madeleine Thumfahrt und Marina Meier) wollen eine „Inzitiative“ für Bergbauern starten und sind mit ihrer Sparkuh auf der Alm von Sepp unterwegs. Sepp versprach, Geld bereit zu legen. Kaum sind die beiden verschwunden taucht schon maskiert der schüchterne Gangsterlehrling Leopold (Jakob Walberer) mit einem Koffer auf dem Hof auf. Heilfroh, dass ihm die Flucht gelungen ist, ruft er seinen Chef Edi an. Währenddessen kommen die beiden Schwestern zurück und sind freudig überrascht, dass Sepp gleich einen ganzen Koffer mit Geld für sie bereitgestellt hat. Dazwischen verirrt sich stöckelbeschuht das zickige Model Clarissa de la Fleur (Verena Thumfahrt) auf die Alm und ist entsetzt, dass für ihr Shooting weder ein Hairdresser noch ein Fotograf auf sie warten. Außerdem ist alles fürchterlich „unhygienisch“, findet sie. Um das Chaos perfekt zu machen ertönt „Shaolm“ auf der Alm. Das Medium Kalina Luna (Corinna Bauernfeind) ist auf der Suche nach ihrer Mitte auf der Alm eingetroffen und bittet nach einem Zimmer.

Theater Schwarzenbach Theatergruppe 08

Die Geschichte nimmt Fahrt auf und das Chaos seinen Lauf: Clarissa kleistert Resis Gesicht mit Cremes zu, Kalina Luna will ihr Tantra enthüllen und Gangsterboss Edi fordert sein Geld zurück. Als nun Bärbel und Trudi wieder auf der Alm erscheinen und Leopold erblicken, geraten längst in Vergessenheit geratene Hormone der beiden Damen in Wallung. Nach einer kurzen Kontrolle des korrekten Sitzes ihrer imposanten Unterwäsche stürzen sie sich auf den armen Jüngling. Als dieser entkommt, betritt Kalina die Bühne, rollt ihren Meditationsteppich aus und hält die Balance zwischen Himmel und Erde. Resi testet ihre Model-Qualitäten und Clarissa kann gar nicht genug bekommen von der guten „Muich“.

Wieder auf der Alm, stellen Bärbel und Trudi fest, dass der großzügige Geldkoffer gar nicht von Sepp kam, sondern den geliebten Leopold in Schwierigkeiten stürzt. Also gehen sie sofort nach Hause, um das Geld zu holen. Als Kalina nun auf die beiden aufgebrachten Gangster trifft, bietet sie eine Reinigung der Aura und Atemübungen zur Beruhigung an. Leopold ist ganz in Trance, Edi fuchtelte derweil aufgeregt mit seiner Waffe umher. Schließlich werden Kalina und Clarissa gefesselt. Als sich nach und nach das ganze Chaos löst, fragt Resi ihren Sepp: Ist Clarissa schöner als ich?“. Er antwortet: „Du bist die Schönste. Du bist und bleibst mein kleines Stinktier!“.

Theater Schwarzenbach Theatergruppe 02

Bilder: Doris Mayer-Englhart 

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