Bereitschaften im Notfall: Notfallversorgung, Technik, Kommunikation

Weiden/Neustadt/WN. Die BRK-Bereitschaften sind ein Kernbaustein der Gesamtstruktur des Roten Kreuzes, das weltweit auf ein Netzwerk aus 190 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften zurückgreifen kann. Was tun die einzelnen Gruppen? Ein Einblick in unserer BRK-Reihe. 

Welche Verantwortung tragen die BRK-Bereitschaften? Welche Bereiche decken die (meist) Ehrenamtlichen ab? Wie sieht ihre Arbeit aus? Das sind Fragen, die wir in einer Reihe beantworten wollen.

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BRK-Bereitschaften – das sind die Teilbereiche:

  • Einführung hier lesen: BRK-Bereitschaften – das „Rückgrat“ des BRK
  • Sanitätsdienst, Betreuungsdienst, Helfer vor Ort (hier lesen)
  • Suchdienst/Kreisauskunftsbüro (KAB), Rettungshundestaffel (hier lesen)
  • Psychosozialen Notfallversorgung, Technik und Sicherheit, Information und Kommunikation (IuK) (Text unten)

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BRK Einsatz Unfall Symbol Symbolbild Rettungswagen Rettungsdienst

Psychosozialen Notfallversorgung

Die Maßnahmen des Fachdienstes der Psychosozialen Notfallversorgung zielen auf die Bewältigung von kritischen Lebensereignissen und der damit einhergehenden Belastungen für Betroffene (Angehörige, Hinterbliebene, Vermissende, Unfallzeugen von Notfällen) einerseits und für Einsatzkräfte andererseits. Um die Qualität nach einheitlichen Standards sicherstellen zu können, sind Ziele, Aufgaben, Einsatzindikationen, Maßnahmen, sowie Anforderungen und Ausbildungscurricula in landes-/bundeseinheitlichen Rahmenkonzepten beschrieben.

Menschen werden zumeist unvorbereitet durch plötzlich eintretende Not- und Unglücksfälle aus der Normalität ihres Lebens herausgerissen: Wenn Eltern durch das plötzliche Versterben ihres Kindes wie gelähmt sind, die Polizei nach einem schweren Verkehrsunfall der Familie die Nachricht über den Tod eines Familienmitglieds überbringen muss oder Menschen mit dem Suizid eines nahen Angehörigen oder Freundes zurechtkommen müssen.

“Im Rettungsdienst, im Sanitäts- und Betreuungsdienst, sowie im Rahmen der Wasser- und Bergrettung kommen wir immer wieder mit Menschen in Kontakt, die sich in einer außergewöhnlichen psychischen Belastungssituation befinden”, sagt Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer. Aufgabe der Kriseninterventions-Teams ist es, Auswirkungen psychischer Traumen bei direkt Betroffenen, Angehörigen oder Beteiligten, möglichst frühzeitig – das heißt noch am Notfallort – durch entsprechende Maßnahmen zu reduzieren.

Krisenintervention versteht sich daher als Präventivmaßnahme gegen das Entstehen einer posttraumatischen Belastungsstörung als mögliche Folge einer akuten Belastungsreaktion.

Technik und Sicherheit

Das Konzept des Fachdienstes Technik und Sicherheit greift, wenn bei größeren Einsätzen die Komponenten Rettungsdienst und Schnelleinsatzgruppe an die infrastrukturellen Grenzen stoßen. Er übernimmt die sicherheitstechnische Absicherung der Einsatzeinheiten (gegebenenfalls in Abstimmung mit anderen Organisationen, zum Beispiel Feuerwehr oder THW) während eines Einsatzes und kleinere logistische Aufgaben im Rahmen seiner Möglichkeiten.

Die Einsatzkräfte sind technische Spezialisten und lösen Fragen rund um die Sicherheit bei Einsätzen und bei vielen technischen Problemen im Bereich des Materialsektors.

SEG Technik und Sicherheit: Die Schnell-Einsatz-Gruppe Technik und Sicherheit unterstützt bei größeren Einsatzlagen die sonstigen Einheiten mit ihren handwerklich-technischen Kenntnissen. Der Bereich Technik und Sicherheit ist eine Querschnittsaufgabe. Zum Aufbau und Betrieb von Einsatzabschnitten ist eine technische und logistische Unterstützung notwendig.

Die Aufgabe der Schnell-Einsatz- Gruppe Technik und Sicherheit besteht darin, die Infrastruktur dieser Einsatzabschnitte aufzubauen und den technischen Betrieb zu gewährleisten und logistische Aufgaben zu übernehmen. Dieser Einheit obliegt auch die engmaschige Beratung der Führungskräfte in allen Belangen der Unfallverhütung und Arbeitssicherheit.

Information und Kommunikation (IuK)

Die Aufgaben des Fachdienstes Information und Kommunikation (IuK) der BRK-Bereitschaften sind die Beratung und Unterstützung (personelle und fernmeldetechnische Hilfestellung) der Führungsgruppe bzw. der Sanitätseinsatzleitung in allen Fragen der Nachrichtenübermittlung, sowie das Herstellen und Halten von Fernmeldeverbindungen mit modernen Kommunikationssystemen entsprechend dem Einsatzauftrag.

Moderne Kommunikationssysteme müssen Nachrichten, Meldungen, Weisungen und Aufträge sicher und schnell übermitteln und sind unerlässlich zum Treffen sinnvoller Entscheidungen zum ressourcenschonenden Einsatz von Einsatzkräften und Material. Das oberste Ziel von IuK in seiner Gesamtheit ist es, eine geordnete Führung zu ermöglichen.

Aufgaben des Fachdienstes Information und Kommunikation im Einsatz:

  • Aufbau und Instandhaltung der Kommunikation im Einsatz
  • Unterstützung des Einsatzleiters
  • Registrierung & Dokumentation
  • Disposition der Einsatzmittel und -kräfte
  • Technische Arbeiten im Bereich der Kommunikation
  • Lagedarstellung

Eine weitere wichtige Aufgabe für den Fachdienst IuK ist die gesetzlich geregelte Unterstützung der sog. Sanitäts-Einsatzleitung, die aus dem Organisatorischen Leiter (OrgL) und dem Leitenden Notarzt (LNA) besteht.

Diese Aufgabe ist gerade in der immer weiter steigenden Forderung nach Qualifikation, Qualität und Flexibilität eine große Herausforderung für den Fachdienst IuK der Zukunft. Hierfür stehen den Einheiten des Fachdienstes IuK spezielle Fahrzeuge mit umfangreichem kommunikationstechnischem Equipment zur Verfügung.

SEG Information und Kommunikation: Bei größeren Einsatzlagen, deren Bewältigung einen besonderen Koordinierungsaufwand erfordert, kann die Einsatzleitung zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben an der Einsatzstelle zusätzliche Unterstützungskräfte benötigen.

Die Schnell-Einsatz-Gruppe Information und Kommunikation unterstützt die Einsatzleitung bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben, insbesondere bei der Helfererfassung, Lagedarstellung, Dokumentation, Organisation der Sichtung, Verletztenerfassung und Weiterleitung der erhobenen Daten an die Auskunftsstelle, Steuerung des Verletztenabtransports einschließlich Einweisung und Koordination der Transportmittel vor Ort.

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